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Nachdem die PlayStation 4 in der letzten Woche schon von den Reparatur-Profis von iFixit auseinandergenommen wurde, machte sich nun auch All Things Digital ans Werk und prüfte die neue Spielekonsole auf deren Materialkosten. Demnach soll der japanische Elektronikriese an dem Verkauf der Hardware nur sehr wenig bis gar nichts verdienen. Den Schätzungen zufolge kostet die Hardware insgesamt 381 US-Dollar, womit Sony theoretisch 18 US-Dollar blieben.
Im Vergleich zur Vorgänger-Generation ist das aber allemal eine deutliche Steigerung, denn zum Release der PlayStation 3 musste Sony noch deutlich draufzahlen. Damals kosteten die Bauteile etwas mehr als 800 US-Dollar. Verkauft wurde die Konsole aber für 599 US-Dollar. Auch bei den neueren Generationen der PlayStation 3, die die Produktionskosten etwas drücken konnten, soll das Unternehmen zugezahlt haben. 2009 verkaufte Sony die PS 3 für 299 US-Dollar. Die Produktionskosten sollen damals aber noch 336 US-Dollar betragen haben. Verdient wurde immer schon über den Verkauf der dazugehörigen Spiele. In den USA kostet die Sony PlayStation 4 399 US-Dollar. Für Deutschland wird der Preis eins zu eins umgerechnet. Ab dem 29. November bezahlt man hierzulande 399 Euro.
Das teuerste Bauteil der PlayStation 4 ist der verbaute SoC von AMD, den All Things Digital mit rund 100 US-Dollar beziffert. Dies deckt sich mit den letzten Zahlen, in denen es hieß, AMD konnte seinen Marktanteil im CPU-Markt dank der neuen Konsolen-Generation deutlich steigern. Dort ging man von einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 88 US-Dollar je verkauften Konsolenchip aus. Nimmt man dann noch die Kosten für den Speicher hinzu, der mit 88 US-Dollar zu Buche schlagen soll, hat man fast schon die Hälfte der Produktionskosten erreicht.
Die verbaute 500-GB-Festplatte veranschlagt man mit 37 US-Dollar. Das optische Blu-ray-Laufwerk und das Bluetooth- sowie WLAN-Modul kosten zusammen rund 28 US-Dollar. Das Gamepad der vierten PlayStation-Generation soll hingegen rund 18 US-Dollar kosten. Aufgrund seiner extremen Größe von knapp 350 Quadratmillimetern soll der von AMD gefertigte SoC sehr fehleranfällig sein, sodass auf Sony hier weitere Kosten hinzukommen könnten, die die Marge zwischen Verkaufspreis und Produktionskosten weiter mindern könnten. Bei den Produktionskosten sind natürlich noch längst nicht die Marketing- und Entwicklungskosten miteinberechnet.
Sony dürfte also wohl eher ein kleines Minusgeschäft mit seiner PlayStation 4 machen, als einen Gewinn. Den Gewinn über die Plattform wird Sony wieder einmal mehr über den Verkauf der Spiele und weiterem Zubehör einfahren müssen. Während Microsoft seiner kommenden Xbox One eine Bewegungssteuerung und eine Kamera mit dazulegt, aber auch 100 Euro mehr als Sony vom Kunden nehmen wird, beschränkt sich Sony bei den Zugaben der PlayStation 4 nur auf das Nötigste. Zum Launch in den USA kostet ein Spiel im Schnitt rund 60 US-Dollar.