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Nintendo Switch

Die Konsole hat womöglich ein Bandbreiten-Problem

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Die Konsole hat womöglich ein Bandbreiten-Problem
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Seit Freitag steht die Nintendo Switch in den Läden – pünktlich zum Marktstart fühlten wir der neuen Hybrid-Konsole kräftig auf den Zahn. Einer unser größten Kritikpunkte: Obwohl „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ als wichtigstes Zugpferd für die Konsole intern für den Fernseher nur in 900p berechnet und auf 1080p hochskaliert wird, kommt immer wieder zu kleineren Rucklern und Aussetzern im Spielfluss. Dies passiert vor allem dann, wenn sich Link durch das dichte Gras bewegt, in die weite Ferne von Hyrule reitet oder in den Angriff übergeht. Im Handheld-Modus läuft der Titel mit 720p deutlich flüssiger. Diesen Umstand bemerkten auch die Kollegen von Eurogamer.net und DigitalFoundry, die sich der Sache nun näher angenommen haben.

Ihren Ausführungen zufolge ist die Ursache für das kurze Stottern womöglich ein Bandbreitenproblem des Speichers. Während die vier CPU-Kerne des angepassten NVIDIA Tegra X1 sowohl im Tablet- wie auch im Dock-Modus stets mit 1.020 MHz betrieben werden, erhöht die Grafiklösung für den Betrieb am Fernseher ihre Taktraten deutlich. Die Frequenzen steigen von 384 auf 786 MHz. Ein kleines Performance-Plus gibt es außerdem für den 4 GB großen LPDDR4-Arbeitsspeicher, dessen Taktraten von 1.331 auf 1.600 MHz angehoben werden. Diese Taktsteigerung ist laut der Kollegen für den Sprung von 720p auf 900p aber zu gering.

Während die Auflösung im TV-Modus rund 56 % höher ausfällt, steigt die Bandbreite des Arbeitsspeichers jedoch nur um 20 %. Erschwerend kommt hinzu, dass sich CPU und GPU den Speicher und damit auch die Bandbreite teilen müssen, wodurch das Spiel anfälliger für Slowdowns wird, wenn die ohnehin nicht ganz so potenten Cortex-A57-Kerne ausgelastet sind. Damit läuft das Spiel im Konsolen-Modus besser als am Fernseher und das obwohl man eigentlich davon ausgegangen war, dass man deutliche Abstriche bei der Grafik zugunsten der Akkuleistung hinnehmen müsste. Laut den Kollegen ist nun das Gegenteil der Fall. Die Ausleuchtung ist in beiden Modi identisch, genau wie der Grad der Detailübergänge oder die Schattendarstellung. Die Grafikqualität ist in beiden Betriebsmodi mit Ausnahme der Auflösung nahezu gleich.

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Nutzer klagen über Probleme

Doch damit nicht genug. Auf Reddit klagen immer mehr Nutzer über kleinere und größere Probleme. Vereinzelt soll die Nintendo Switch abstürzen oder gar nur noch einen orangefarbenen Bildschirm anzeigen. Beides lässt sich jedoch durch einen Neustart der Konsole beheben, für den der Power-Button mehrere Sekunden lang betätigt werden muss. Hier und da gibt es Berichte über Pixelfehler im Display oder Probleme mit den mitgelieferten Joy-Con – vor allem in der Nähe von Aquarien oder Mikrowellen sollen sie häufig versagen und Eingaben fehlerhaft oder überhaupt nicht an die Konsole weiterleiten. Auch andere Geräte wie Smartphones oder Tablets sollen die drahtlose Verbindung zwischen Konsole und Joy-Cons stören.

Wieviele Käufer der Nintendo Switch von den Problemen betroffen sind, lässt sich derzeit aber noch nicht abschätzen. Für Nintendo scheint die Switch zumindest in den USA schon einmal den erfolgreichsten Konsolen-Launch in der Unternehmens-Geschichte hingelegt zu haben – genaue Verkaufszahlen nannten die Japaner allerdings nicht.