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Vor allem dank kleiner und günstiger Tablets konnte Microsoft zuletzt seinen Anteil am Tablet-Markt spürbar steigern. Vor allem Modelle wie Toshibas Encore oder Dells Venue 8 Pro konnten in Tests und Verbraucher überzeugen. Davon zumindest konnte man bislang ausgehen. Doch mit Lenovo hat nun ausgerechnet der größte PC- und einer der wichtigsten Tablet-Hersteller eine gegenteilige Meinung geäußert.
Gegenüber PC World erklärte das Unternehmen, dass es zumindest in den USA keine große Nachfrage nach kleinen Windows-Tablets geben würde. Die Konsequenz: Mit sofortiger Wirkung werden die Modelle ThinkPad 8 und Miix 2 - als 8-Zoll-Variante - nicht mehr in Nordamerika angeboten. Sprecher Raymond Gorman erklärte, dass die die Nachfrage nach den größeren 10-Zoll-Geräten weitaus größer sei. In verschiedenen Ländern sehe dies anders aus, konkret genannt jedoch lediglich mit Brasilien, China und Japan. Zwei mögliche Gründe nennt der Analyst Bob O’Donnell. Seiner Meinung nach könnten die kleinen und günstigen Geräte nicht mit ihren Android-Konkurrenten mithalten, diese würden mitunter zu deutlich geringeren Preisen angeboten. Darüber hinaus sei Windows 8 auf größeren Tablets weitaus einfacher zu bedienen als auf 8-Zoll-Modellen, entsprechend würden kleine Windows-Tablets „keinen Sinn mehr machen“.
Laut The Verge könnte Lenovos Entscheidung nur der Anfang sein, das Portal verweist dabei auf Samsungs RT-Tablet. Die Südkoreaner hatten im Januar 2013 erklärt, dass man für das eigene ATIV Tab in den USA keine ausreichende Nachfrage sehe und dementsprechend auf einen Verkaufsstart verzichtet. Rund ein halbes Jahr später verabschiedete sich dann mit Dell der - mit Ausnahme von Microsoft - letzte Anbieter von Windows RT.
Ob eine ähnliche Entwicklung nun auch den kleinen Windows-Tablets bevorsteht, bleibt abzuwarten. Microsoft hatte zuletzt mit verschiedenen Maßnahmen wie kostenlosen Office- und Windows-Lizenzen versucht, die Preise für derartige Geräte zu senken. Lenovo selbst hält sich eine Hintertür offen. Laut Gorman werde man die eigene Strategie überdenken, wenn die Nachfrage wächst.