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3er, X4 und Mini

BMW will wichtigste Modelle mit Elektro-Antrieb anbieten

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BMW will wichtigste Modelle mit Elektro-Antrieb anbieten
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Bei BMW deutet sich ein tiefgreifender Wechsel in der Produktpolitik an. Anstatt strikt zwischen Plattformen für Verbrenner und Elektrofahrzeugen zu unterscheiden, sollen in einem ersten Schritt zunächst drei Baureihen mit allen technisch möglichen Antriebskombinationen angeboten werden. Davon betroffen sind laut Handelsblatt sowohl die 3er-Reihe als auch der Mini und der X4.

Zwar bezieht sich das Blatt nur auf Konzernkreise, doch entsprechende Vermutungen gibt es bereits seit einigen Monaten. Hintergrund sind die schleppenden Verkäufe des i3. Das speziell als Elektrofahrzeug konzipierte Modell konnte die hohen Erwartungen hinsichtlich der Verkaufszahlen bis heute nicht erfüllen, was zum einen am hohen Preis, zum anderen aber auch an Reichweite und Design liegen dürfte. Zwar sorgt ein erst kürzlich verfügbar gemachtes Akku-Upgrade für mehr Kilometer mit einer Ladung, im Alltag bleiben aber selbst laut BMW nur etwa 200 km übrig. Das verringert nicht nur die Nutzbarkeit, sondern stört auch Anleger, die vor allem Teslas Model 3 im Auge haben.

Werden die vermuteten Änderungen an der Strategie vorgenommen, dürfte die Palette ordentlich durcheinander gewirbelt werden. Den aktuellen 3er gibt es sowohl als Verbrenner als auch als Plug-in-Hybride, den X4 sowie die Mini-Familie nur mit Diesel- oder Benzin-Motoren. Beim neuen 3er, der ab 2018 angeboten wird, wollte man bislang an den Optionen Benzin, Diesel und Hybrid festhalten – den Platz für größere Akkus hatte man unter Umständen aber schon eingeplant. Anders sieht es hingegen bei den beiden anderen Modellen aus. Während es im X4 Bauart-bedingt vergleichsweise einfach sein dürfte, im Boden die notwendigen Batterien zu verbauen, dürfte es beim Mini die größten Probleme geben. Hier bietet sich am ehesten noch die SUV-Variante Countryman an. Allerdings hat die BMW-Tochter bereits vor einigen Jahren mit Elektroversionen Versuche unternommen, diese dann aber – auch zugunsten des i3 – eingestellt.

Künftig soll nicht mehr nur der i3 rein elektrisch fahren, 3er, X4 und Mini sollen entsprechende Varianten erhalten

Künftig soll nicht mehr nur der i3 rein elektrisch fahren, 3er, X4 und Mini sollen entsprechende Varianten erhalten

Ob sich so jedoch die kolportierten Reichweiten von bis zu 450 bis 500 km realisieren lassen, bleibt abzuwarten. Denn viele bisherige Versuche, ein als Verbrenner konzipiertes Modell in ein E-Fahrzeug zu verwandeln, endeten eher enttäuschend. VW gibt für den e-Golf 130 bis 190 km an, beim e-Up sollen es 120 bis 160 km sein.

Zumindest im Falle des neuen 3er, intern als G20 bezeichnet, könnte es aber auch anders aussehen. Denn die zugrundeliegende CLAR-Plattform (Cluster Architectur) soll bisherigen Berichten zufolge auf alle derzeit erdenklichen Antriebskonzepte ausgelegt sein und auch in den größeren Baureihen zum Einsatz kommen.

Damit könnte BMW auf die Konkurrenz aus Wolfsburg, Ingolstadt und Stuttgart reagieren. Denn sowohl VW als auch Audi und Daimler arbeiten an reinen E-Fahrzeugen. Bei VW setzt man dabei auf die im Januar in Form der Studie BUDD-e gezeigte neue MEP-Basis, bei Audi auf den Q6 e-tron, der ab 2018 gefertigt wird. Daimler will sein neues Modell Ende September auf dem Pariser Autosalon vorstellen, möglicherweise unter dem Dach einer neuen Marke.

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