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80 Prozent in 15 Minuten

VW verspricht Schnellladetechnik und 30 E-Modelle bis 2020

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VW verspricht Schnellladetechnik und 30 E-Modelle bis 2020
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Für VW gilt es nicht nur, den Abgasskandal zu verarbeiten, sondern auch die Modellpalette umzubauen. Zwar bietet der Konzern über seine zahlreichen Marken bereits verschiedene Elektrofahrzeuge wie den e-Golf oder Hybride wie den Passat GTE und A3 Sportback e-tron an, einen nennenswerten Anteil an den Verkaufszahlen erreichen diese aber nicht. Das soll sich in den kommenden jedoch ändern, Studien wie BUDD-e sowie bereits bekannt gegebene Pläne verdeutlichen das. Gegenüber der Bild am Sonntag wurde VW-Chef Müller nun etwas konkreter.

Für Müller sind vor allem drei Dinge für den Erfolg der Elektromobilität wichtig: Reichweite, Ladeinfrastruktur und Preis. Während sich hinsichtlich der ersten beiden Punkte noch immer kaum etwas tut, versucht die Bundesregierung mit der Kaufpreisförderung leichte Anreize zu setzen, die bislang aber auf nur auf wenig Gegenliebe gestoßen ist. Ob diese schlicht zu gering ausfällt oder Reichweite und Lademöglichkeiten für Käufer noch zu große Hürden sind, ließ der Manager offen. Dass man sich mehr erhofft hatte, räumte er aber ein.

Deshalb sei es umso wichtiger, die beiden Kritikpunkte auszuräumen, was auf zwei Arten funktionieren soll. Zum einen will man bis 2020 30 E-Modelle auf dem Markt haben, die vermutlich eine große Preisspanne abdecken sollen. Zum anderen arbeite man an einer neuen Schnellladetechnik. Die federführend von Porsche entwickelte Lösung soll es ermöglichen, den Akku von null auf 80 Prozent in nur 15 Minuten zu laden. Technische Details oder Termine für erste Praxistests nannte Müller nicht, das Projekt sei aber „schon bald spruchreif".

2017 kommt die Neuauflage des e-Golf auf den Markt, 2020 sollen es dann schon 30 Elektromodelle sein

2017 kommt die Neuauflage des e-Golf auf den Markt, 2020 sollen es dann schon 30 Elektromodelle sein

Wichtiger dürfte jedoch die neue Plattform sein, an der man arbeitet. Die soll 2020 einsatzbereit sein und dann Reichweiten von 500 bis 600 km ermöglichen. Bis dahin soll es in Jahresschritten kleinere und größere Fortschritte geben. Für Anfang 2017 ist laut Müller der nächste e-Golf geplant, der bereits die Marke von 300 km erreichen soll, 2018 folgt dann das rein elektrisch angetriebene Audi-SUV, das vermutlich Q6 e-tron heißen wird. Und für 2019 sei der Start des Porsche Mission E geplant, der es auf 600 PS bringen soll und der auf der IFA 2015 gezeigten Studie ähneln dürfte. Das Ziel: Ein Anteil am Markt für Elektrofahrzeuge von 25 % im Jahr 2025.

Wie viel Autonomie der Fahrer dann in einem VW oder Audi nutzen kann, verriet Müller nicht. Er ließ aber keinen Zweifel daran, dass die wichtigsten Konkurrenten wahrscheinlich nicht Apple oder Google heißen werden: „Bislang sind das ja Absichtserklärungen, gesehen hat noch niemand was. Diese Firmen kommen aus der IT-Welt, aber haben noch nie ein Auto gebaut." Es hätte Gespräche mit beiden Unternehmen gegeben, die jeweiligen Vorstellungen seien aber nicht miteinander vereinbar gewesen - man wolle nicht zum reinen Hardware-Lieferanten degradiert werden.

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