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Im vergangenen Jahr zeigte Volkswagen mit dem Budd-e eine Studie für einen Kleinbus mit Elektroantrieb. Ein Jahr später und nur wenige Tage nach der Consumer Electronics Show in Las Vegas gibt es ein weiteres Konzeptfahrzeug zu bestaunen. Auf der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit präsentierte man den I.D. Buzz, welcher den Konzernvorstellungen nach ab 2020 über die Straßen rollen könnte.
Die Bezeichnung mag zwar auf den ersten Blick ein Kunstwort sein, ist aber nicht ganz zufällig gewählt. Das Kürzel „I.D.“ steht laut Volkswagen für „Iconic Design“ und das hat der achtsitzige Van zweifelsohne. Optisch erinnert er an den legendären Volkswagen T1 aus den 1960er-Jahren, hat aber auch etwas Futuristisches an sich, was die Zukunftsvision des deutschen Autobauers deutlich macht. Bis 2025 will man jährlich eine Million Elektrofahrzeuge ausliefern und das autonome Fahren Alltag werden lassen.
Im Volkswagen I.D. Buzz steckt ein Elektroantrieb mit zwei Motoren auf jeder Achse. Sie sollen eine Systemleistung von 275 kW bzw. 374 PS auf die Räder bringen und den Bulli in etwa fünf Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit ist allerdings auf 160 km/h begrenzt. Dank eines 111-kWh-Akkus soll der Van auf eine Reichweite von rund 600 km kommen. Aufgeladen werden kann die flach im Boden integrierte Lithium-Ionen-Batterie nicht nur per CCS-Stecker an der Ladesäule, sondern auch induktiv. Dabei soll der Akku mit einer Ladeleistung von 150 kW geladen und somit innerhalb von nur 30 Minuten auf einen Ladestand von etwa 80 % gebracht werden. Solche Hochleistungs-Ladestationen sind in Deutschland allerdings noch rar gesät – ein Joint Venture, welches BMW, Daimler, Ford und VW im November ankündigten, soll hier in den nächsten Jahren aber Abhilfe schaffen.
Futuristisch ist außerdem der Innenaufbau. Fahrer- und Beifahrersitz lassen sich auf Wunsch nach hinten ausrichten, um so mit weiteren Mitfahren leichter in Kommunikation zu treten. Dann fährt der Bulli das Lenkrad ein und schaltet in den vollautonomen „I.D. Pilot“-Modus. Dann wird das Umfeld per Laserscanner, Ultraschall- und Radarsensoren, Area-View-Kameras und Frontkameras erfasst, weitere Verkehrsdaten sollen über die Cloud empfangen werden. Der I.D. Buzz soll nicht nur der erste völlig autonom gesteuerte Elektrovan werden, sondern das erste autonome Fahrzeug des Konzerns überhaupt.
Das klassische Cockpit wird es im Volkswagen I.D. Buzz nicht mehr geben. Die wichtigsten Informationen sollen mittels eines AR-Head-up-Displays in das Sichtfeld des Fahrers gebracht werden – in 3D und virtuell auf der Straße. Weitere Infos und Features wie die Infotainment- und Klimafunktion sollen über ein herausnehmbares Tablet eingesehen werden können. Zusätzlich gibt es in den vier Türverkleidungen sowie in der dritten Sitzreiße kapazitive Felder, mit denen in sechs Zonen unter anderem die Klimaanlage individuell gesteuert werden kann. Ausgelegt ist das Konzeptfahrzeug für acht Personen, der lange Radstand von 3,3 m sorgt für ausreichend Platz im Inneren. Selbst Fahrräder und andere Sportgeräte sollen sich problemlos transportieren lassen. Insgesamt bringt es die Studie auf eine Länge von knapp über 4,9 m, ist rund 1,9 m breit und 1,9 m hoch.
Ob Volkswagen all seine Visionen und Ideen umsetzen kann, wird sich voraussichtlich ab 2020 bzw. im Jahr 2025 zeigen, dann könnte der I.D. Buzz in Serie gehen.