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Gestern Abend ließ AMD endlich den Vorhang für seine neue Grafikkarten-Generation fallen. Während man aufgrund der genannten Leistungsdaten nahezu alle Details zur Radeon R9 Fury X in Erfahrung bringen konnte, verlor man gestern während der Präsentation kein einziges Wort über die genauen Leistungsdaten der Radeon R9 390X, R9 390, R9 380 und Radeon R7 370 sowie R7 360 – lediglich Preis und Speicherausbau wurden genannt. Nach Rücksprache mit AMD dürfen wir nun die Spezifikationen veröffentlichen – erste Benchmarks aber erst ab Donnerstag zeigen.
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Demnach basieren die neue Radeon R9 390X und Radeon R9 390 wie vermutet auf dem altbekannten "Hawaii"-Chip, welcher im Zuge der neuen Karten leicht überarbeitet wurde und nun als "Grenada" firmiert. Die 2.816 bzw. 2.560 Streamprozessoren und das 512 Bit breite Speicherinterface hat man beibehalten und lediglich ein klein wenig an der Taktschraube gedreht sowie die Speicherkapazität auf 8 GB verdoppelt. Vereinzelt gab es zumindest die Radeon R9 290X aber ebenfalls mit diesem Speicherausbau. Bei der Radeon R9 390X steigen die Taktraten von 1.050 auf 1.500 MHz, wodurch vor allem die Speicherleistung deutlich erhöht wird. Die Speicherbandbreite steigt von 320 GB/s auf nun 384 GB/s.
Die kleinere Radeon R9 390 arbeitet hingegen mit 1.000 bzw. 1.500 MHz. Hier gab es im Vergleich zur Radeon R9 290 den gleichen Boost beim Speichertakt, der Chip wurde hingegen um knapp 50 MHz beschleunigt. Beide neuen Topmodelle der Radeon-R9-300-Familie werden über einen 8-Pin- und einen zusätzlichen 6-Pin-PCI-Express-Stromstecker versorgt und könnten so theoretisch bis zu 300 Watt aus der Steckdose ziehen. Die typische Boardpower gibt AMD jedoch mit etwa 275 Watt an, womit sie natürlich ein klein wenig über den der älteren Modelle liegt.
Preislich wird man 429 bzw. 329 US-Dollar einplanen müssen. In Deutschland sollen die Karten laut AMD für 449 respektive 349 Euro in die Läden kommen.
Die technischen Daten der AMD Radeon R9 390(X) im Überblick | ||||
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Modell | AMD Radeon R9 390X | AMD Radeon R9 290X | AMD Radeon R9 390 | AMD Radeon R9 290 |
Straßenpreis | 429 US-Dollar | etwa 330 Euro | 329 US-Dollar | etwa 265 Euro |
Homepage | www.amd.de | www.amd.de | www.amd.de | www.amd.de |
Technische Daten | ||||
GPU | Grenada XT | Hawaii XT | Grenada PRO | Hawaii PRO |
Fertigung | 28 nm | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
Transistoren | 6,2 Milliarden | 6,2 Milliarden | 6,2 Milliarden | 6,2 Milliarden |
GPU-Takt (Base Clock) | - | - | - | - |
GPU-Takt (Boost Clock) | 1.050 MHz | 1.000 MHz | 1.000 MHz | 947 MHz |
Speichertakt | 1.500 MHz | 1.250 MHz | 1.500 MHz | 1.250 MHz |
Speichertyp | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 |
Speichergröße | 8 GB | 4 GB | 8 GB | 4 GB |
Speicherinterface | 512 Bit | 512 Bit | 512 Bit | 512 Bit |
Speicherbandbreite | 384,0 GB/s | 320,0 GB/s | 384,0 GB/s | 320,0 GB/s |
DirectX-Version | 12 | 12 | 12 | 12 |
Shadereinheiten | 2.816 | 2.816 | 2.560 | 2.560 |
Textur Units | 176 | 176 | 160 | 160 |
ROPs | 64 | 64 | 64 | 64 |
Typische Boardpower | 275 Watt | 250 Watt | 275 Watt | 250 Watt |
SLI/CrossFire | CrossFire | CrossFire | CrossFire | CrossFire |
Das nächst kleinere Modell ist die Radeon R9 380. Sie dürfte auf einen überarbeiteten "Tonga"-Chip setzen, welchen AMD mit der Radeon R9 285 einführte. Er stellt insgesamt 1.792 Shadereinheiten, 112 Textureinheiten und 32 Rasterendstufen bereit. Anders als noch bei der Radeon R9 285 gibt die Radeon R9 380 nun auch mit 4 GB GDDR5-Videospeicher, welcher über einen 256 Bit breiten Datenbus anbindet. Die Taktraten erhöht AMD von 918 auf 970 MHz, die Speicherchips machen sich je nach Kapazität mit 1.375 bzw. 1.425 MHz ans Werk und wurden damit nur geringfügig im Vergleich zur Vorgänger-Generation beschleunigt. Die typische Boardpower der Radeon R9 380 bleibt zur R9 285 mit 190 Watt unverändert. Hier genügt somit der Anschluss zweier 6-Pin-PCI-Express-Stromstecker. Mit einem Preis von 199 US-Dollar dürfte die Radeon R9 380 sogar ein bisschen günstiger als noch die AMD Radeon R9 285 oder Radeon R9 280X werden.
Die technischen Daten der AMD Radeon R9 380 im Überblick | |||
---|---|---|---|
Modell | AMD Radeon R9 380 | AMD Radeon R9 285 | AMD Radeon R9 280X |
Straßenpreis | 199 US-Dollar | etwa 215 Euro | etwa 210 Euro |
Homepage | www.amd.de | www.amd.de | www.amd.de |
Technische Daten | |||
Fertigung | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
GPU-Takt (Base Clock) | - | - | - |
GPU-Takt (Boost Clock) | 970 MHz | 918 MHz | 1.050 MHz |
Speichertakt | 1.375 / 1.425 MHz | 1.375 MHz | 1.500 MHz |
Speichertyp | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 |
Speichergröße | 2 / 4 GB | 2 GB | 3 GB |
Speicherinterface | 256 Bit | 256 Bit | 384 Bit |
Speicherbandbreite | 176,0 / 182,4 GB/s | 176,0 GB/s | 288,0 GB/s |
DirectX-Version | 12 | 12 | 12 |
Shadereinheiten | 1.792 | 1.792 | 2.048 |
Textur Units | 112 | 112 | 128 |
ROPs | 32 | 32 | 64 |
Typische Boardpower | 190 Watt | 190 Watt | 250 Watt |
SLI/CrossFire | CrossFire | CrossFire | CrossFire |
In den unteren Preis- und Leistungsregionen der Radeon-R7-300-Familie gibt es die größte Entschlankung der Modellauswahl. Hier hatte AMD bislang zu viele Ableger im Angebot. Das schnellste Modell der R7-Reihe wird zunächst die Radeon R7 370 werden. Sie erinnert stark an eine Radeon R7 265 und wurde um 50 MHz beim Chiptakt beschleunigt. Er steigt von 925 auf 975 MHz. Die Geschwindigkeit des 2 oder 4 GB großen GDDR5-Videospeichers sowie das 256 Bit breite Interface bleiben unberührt. Die Chips machen sich mit 1.400 MHz ans Werk und erreichen so eine Bandbreite von 179,2 GB/s. Ansonsten stehen 1.024 Streamprozessoren, 64 TMUs und 32 ROPs zur Verüfung. Dank einer typischen Boardpower von 110 Watt genügt ein einzelner 6-Pin-PCI-Express-Stromstecker.
Die Radeon R7 360 soll noch einmal 10 Watt einsparen, muss sich dafür aber auch mit 768 Shadereinheiten, 48 Textur-Mapping-Units und 16 Rasterendstufen sowie einem auf 128 Bit beschnittenen Speicherinterface zufriedengeben. Die Taktraten gibt AMD mit 1.050 respektive 1.625 MHz an, womit die Karte über die schnellsten GDDR5-Chips verfügt – aufgrund des kleinen Datenbuses bringen es diese allerdings nur noch auf 104,0 GB/s.
Mit einem Preis von 149 bzw. 109 US-Dollar sind die Radeon R7 370 und Radeon R7 360 die günstigsten Modelle der neuen Radeon-Generation. Ob sich noch kleinere Modelle anschließen werden, bleibt abzuwarten.
Die technischen Daten der AMD Radeon R7 370 und 360 im Überblick | ||||
---|---|---|---|---|
Modell | AMD Radeon R7 370 | AMD Radeon R7 265 | AMD Radeon R7 260X | AMD Radeon R7 360 |
Straßenpreis | 149 US-Dollar | etwa 135 Euro | etwa 100 Euro | 109 US-Dollar |
Homepage | www.amd.de | www.amd.de | www.amd.de | www.amd.de |
Technische Daten | ||||
Fertigung | 28 nm | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
GPU-Takt (Base Clock) | - | - | - | - |
GPU-Takt (Boost Clock) | 975 MHz | 925 MHz | 1.000 MHz | 1.050 MHz |
Speichertakt | 1.400 MHz | 1.400 MHz | 1.625 MHz | 1.625 MHz |
Speichertyp | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 |
Speichergröße | 2 / 4 GB | 2 GB | 1 / 2 GB | 2 GB |
Speicherinterface | 256 Bit | 256 Bit | 128 Bit | 128 Bit |
Speicherbandbreite | 179,2 GB/s | 179,2 GB/s | 104,0 GB/s | 104,0 GB/s |
DirectX-Version | 11.2 | 11.2 | 12 | 12 |
Shadereinheiten | 1.024 | 1.024 | 896 | 768 |
Textur Units | 64 | 64 | 56 | 48 |
ROPs | 32 | 32 | 16 | 16 |
Typische Boardpower | 110 Watt | 190 Watt | 100 Watt | |
SLI/CrossFire | CrossFire | CrossFire | CrossFire | CrossFire |
Neue Features
Alle hier vorgestellten Radeon-Grafikkarten sollen bereits mit DirectX 12 zurechtkommen, aber auch CrossFire, Vulkan und Mantle unterstützen. Einzig die Radeon R7 370 wird nicht alle DX12_0-Features unterstützen, da sie vermutlich noch auf der "Pitcairn"-GPU aufbaut. Mit "Frame Rate Targeting Control" wird es auch ein neues Feature für die Radeon-R9/7-300-Familie geben. Damit lässt sich die Framerate auf ein bestimmtes Niveau festsetzen und so die Leistungsaufnahme der Grafikkarte weiter reduzieren. Ähnlich zu DSR von NVIDIA wird AMD Virtual Super Resolution im Catalyst-Treiber anbieten. Damit lassen sich in Spielen auch höhere Auflösungen einstellen als diese eigentlich vom Monitor dargestellt werden können, was den Treppeneffekt reduziert.