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Immer wieder tauchen Berichte und Meldungen zu Tools und angepassten BIOS-Versionen auf, die das Freischalten von weiteren architektonischen Komponenten ermöglichen sollen. Dieses Mal geht es um einige GPUs aus dem Hause AMD.
Sowohl AMD wie auch NVIDIA sehen für ihre Grafikkarten bestimmte GPU-Konfigurationen vor. Innerhalb dieser lassen sich aber verschiedene Modelle realisieren, in dem teildefekte GPUs ebenfalls verwendet werden oder architektonische Bestandteile künstlich beschnitten bzw. zerstört werden. Das Tool namens CUINFO von tx12 aus dem Overclock.net-Forum zeigt nun exakt an, welche Compute Units in der GPU deaktiviert sind. Einige davon sind schlicht und ergreifend deaktiviert worden, andere wiederum sind defekt oder wurden durch eine Lasercut getrennt. Das Tool schlüsselt dies auf und zeigt damit an, welche Compute Units sich theoretisch wieder aktivieren ließen.
Möglich sein soll dies bei AMD-GPUs mit den Codenamen "Fiji", "Hawaii" und "Tonga". Damit wären alle neueren GCN-Architekturen in der Lage erkannt und angepasst zu werden. Die "Fiji"-GPUs kommen beispielsweise auf den neuen Fury-Karten Radeon R9 Fury X (Hardwareluxx-Artikel) und Radeon R9 Fury (Modell von ASUS und Modell von Sapphire) zum Einsatz. Die Karten mit "Hawaii"-GPU stammen aus der Vorgänger-Generation und werden auf der Radeon R9 290X und Radeon R9 290 verwendet. In Form einer Neuauflage wird sie als "Grenada" auf der Radeon R9 390X (Hardwareluxx-Artikel) weiterhin verwendet, ob aber auch hier eine Freischaltung von CUs möglich ist, ist derzeit nicht bekannt. Die Radeon R9 285 (Hardwareluxx-Artikel) bzw. die Radeon R9 380 (Hardwareluxx-Artikel) verwendet die besagte "Tonga"-GPU - auch hier soll das Tool auf die CU-Konfiguration zugreifen können.
Der Entwickler von CUINFO zeigt ein Beispiel einer Sapphire Radeon R9 Fury Tri-X, zu dem das Tool folgende Werte ausspuckt:
Adapters detected: 1
Card #1 PCI ID: 1002:7300 - 174B:E329
DevID [7300] Rev [CB] (0), memory config: 0x00000000 (unused)
Fiji-class chip with 16 compute units per Shader Engine
SE1 hw/sw: 00030000 / 00000000 [..............xx]
SE2 hw/sw: 02400000 / 00000000 [......x..x......]
SE3 hw/sw: 90000000 / 00000000 [x..x............]
SE4 hw/sw: 00090000 / 00000000 [............x..x]
56 of 64 CUs are active. HW locks: 8 (R/W) / SW locks: 0 (R/W).
8 CU's are disabled by HW lock, override is possible at your own risk.
56 der 64 verfügbaren Compute Units sind dabei aktiv. Per Hardware wurden alle acht CUs gesperrt, eine Freischaltung soll in diesem Fall nicht oder nur schwer möglich sein. Es gilt darauf zu achten, dass sich möglichst alle gesperrten CUs in einer Spalte befinden. Eine mögliche Konfiguration sähe wie folgt aus, wobei die beiden Spalten nicht zusammen liegen müssen und es auch sein kann, dass nur eine Spalte gefüllt ist:
SE1 hw/sw: 00030000 / 00000000 [.............x.x]
SE2 hw/sw: 02400000 / 00000000 [..............xx]
SE3 hw/sw: 90000000 / 00000000 [.............x.x]
SE4 hw/sw: 00090000 / 00000000 [..............xx]
Tx12 als Entwickler von CUINFO beschreibt dies wie folgt:
"In general, you can try to unlock some cores ONLY if you have at least one of the two rightmost columns filled with ‘x’-es. On this example map, rightmost column (#1) is filled with ‘x’-es only, but second (#2) is not. If none of the two rightmost columns is filled with ‘x’, you’re most probably out of luck and shouldn’t try this unlock method. Or just try all the roms to catch some luck (not recommended)."
Mit dem Auslesen der abgeschalteten CUs ist es aber natürlich noch nicht getan. Tx12 hat dazu ein Skript erstellt, welches drei unterschiedliche BIOS-Versionen erstellt. Abhängig von der Position und Anzahl der vollständigen Spalten deaktivierte CUs, muss eine andere BIOS-Version verwendet werden. Genauer beschrieben ist dies in der Anleitung in englischer Sprache. Wichtig ist an dieser Stelle, dass die zuvor verwendete BIOS-Version unbedingt gesichert werden sollte.
In bereits erwähnter Anleitung bei Overclock.net befinden sich auch sämtliche Download-Links. Bisher sind die Meldungen zu Erfolgen oder Misserfolgen recht unterschiedlich. Auf einer Radeon R9 Fury mit ursprünglich 3.584 Shadereinheiten ließen sich aber offenbar weitere 256 Shadereinheiten auf derer 3.840 freischalten.