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GPU-Gerüchte

Dual-Fiji mit Wasserkühlung und neue Pascal-Bilder mit HBM2

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Dual-Fiji mit Wasserkühlung und neue Pascal-Bilder mit HBM2
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Auf eine Grafikkarte mit Fiji-GPU warten wir in diesem Jahr noch und dabei wurde gerade dieses Modell bereits mit der ersten Ankündigung der neuen GPU-Generation gezeigt – lässt aber noch immer auf sich warten. Es handelt sich um die Dual-GPU-Lösung, die Dr. Lisa Su, CEO von AMD, Anfang Juni in die Höhe hielt und deren Leistungspotenzial sicher vielleicht anhand eines CrossFire-Systems aus zwei Radeon R9 Fury X oder Radeon R9 Nano abschätzen lässt. Zumindest einen Test mit vier Radeon R9 Fury X gegen ebenfalls vier GeForce GTX 980 Ti können wir anbieten, insofern dürfte eine Dual-Fiji-Grafikkarten keine größere Überraschung aus Sicht der Leistung mehr sein.

PCB der Dual-Fiji-Grafikkarte

PCB der Dual-Fiji-Grafikkarte (Bild: PCPerspective)

Offenbar hört die Dual-Fiji-Grafikkarten auf den Namen Gemini. Da Gemini das astrologische Zeichen für Zwillinge ist, dürfte am Vorhandensein zweier GPUs auf der Karte wohl kein Zweifel mehr bestehen. Quelle dieser Angaben ist einmal mehr die indische Importdatenbank, die einen Import eines solchen Produktes von Kanada aus am 1. Oktober festhält. Das Label FOC deutete darauf hin, dass es sich bereits um eine vollständig zusammengebaute Grafikkarte handelt, die auch schon mit einem Kühler versehen ist. Dieser soll aus dem Hause Cooler Master stammen. Auch dazu findet sich ein Eintrag in der Datenbank. Aufgrund der zu erwartenden Abwärme dürfte es sich dabei um eine All-in-One-Wasserkühlung handeln. Ob AMD dieses mal Probleme wie die lauten Betriebsgeräusche der Pumpe besser in den Griff bekommt als bei der Radeon R9 Fury X?

Weitere technische Details sind zum aktuellen Zeitpunkt nicht verfügbar. So bleibt die Frage weiter offen, ob AMD die Fiji-GPU im Vollausbau (Fiji XT) wie auf der Radeon R9 Fury X und Radeon R9 Nano oder eine abgespeckte Variante, wie auf der Radeon R9 Fury, verwendet. Da auch die Radeon R9 Nano den größeren Chip verbaut hatte und dieser hier sehr effizient arbeitet, ist es aber wahrscheinlicher, dass der Vollausbau auf der Dual-Fiji-Grafikkarten verwendet wird. Die daher zu erwartenden technischen Daten sind dann natürlich umso beeindruckender.

Die Radeon-R9-Fury-Modellserie
Modell AMD Radeon R9 Fury Nano AMD Radeon R9 Fury AMD Radeon R9 Fury X AMD Radeon R9 Dual-Fiji
Straßenpreis ab 660 Euro ab 550 Euro ab 660 Euro -
Homepage www.amd.de www.amd.de www.amd.de www.amd.de
Technische Daten
GPU Fiji XT Fiji PRO Fiji XT 2x Fiji XT
Fertigung 28 nm 28 nm 28 nm 28 nm
Transistoren 8,9 Milliarden 8,9 Milliarden 8,9 Milliarden 2x 8,9 Milliarden
GPU-Takt (Base Clock) - - - -
GPU-Takt (Boost Clock) 1.000 MHz 1.050 MHz 1.050 MHz -
Speichertakt 500 MHz 500 MHz 500 MHz 500 MHz
Speichertyp HBM HBM HBM HBM
Speichergröße 4 GB 4 GB 4 GB 2x 4 GB
Speicherinterface 4.096 Bit 4.096 Bit 4.096 Bit 2x 4.096 Bit
Speicherbandbreite 512,0 GB/s 512,0 GB/s 512,0 GB/s 2x 512,0 GB/s
DirectX-Version 12 12 12 12
Shadereinheiten 4.096 3.584 4.096 2x 4.096
Textureinheiten 256 224 256 2x 256
ROPs 64 64 64 2x 64
Typische Boardpower 175 Watt - 275 Watt -
SLI/CrossFire CrossFire CrossFire CrossFire CrossFire

Zusammengenommen 8.192 Shadereinheiten, 512 Textureinheiten und 128 ROPs zeichnen das Leistungspotenzial wohl am deutlichsten auf. Hinsichtlich des Grafikspeichers wird es wohl keine Überraschung geben und beide GPUs können auf jeweils 4 GB High Bandwidth Memory zurückgreifen. Bei einem GPU-Takt von 1.000 MHz, den AMD wie bei der Radeon R9 Nano bei idealen Bedingungen ansetzen könnte, käme eine Dual-Fiji-Grafikkarte auf eine Rechenleistung von 17,2 TFLOPS. Zur Versorgung der Karte reichen offenbar zwei 8-Pin-Anschlüsse aus, die Leistungsaufnahme dürfte sich trotz aller Effizienz bei weit über 300 W bewegen.

PCB der Dual-Fiji-Grafikkarte

PCB der Dual-Fiji-Grafikkarte (Bild: Anandtech)

Das, was bisher von der Karte selbst zu sehen war, war ausschließlich das PCB. Trotz zweier GPUs, aber gerade wegen der Verwendung des HBM, erschient die Karte bzw. das PCB relativ kompakt zu sein. Ansonsten lassen sich daraus keinerlei weitere Erkenntnisse gewinnen. Zur Anbindung der beiden GPUs an das PCI-Express-Interface kommt wohl einmal mehr ein PLX-Chip zur Einsatz, der jeweils 16 Lanes in Richtung der GPUs und weitere 16 für das PCI-Express-Interface zur Verfügung stellt.

[h3]NVIDIAs Pascal mit HBM2[/h3]

Auch ein paar Neuigkeiten gibt es aus dem grünen Lager, wo aber erst Anfang 2016 mit neuen Produkten zu rechnen ist. Zwar tauchten kürzlich Gerüchte zu einer Dual-Maxwell-Grafikkarte auf, diese haben sich aber zunächst nicht bestätigt. Alles wartet also derzeit auf die Pascal-GPU, die im kommenden Jahr viele Neuerungen mitbringen soll. Auf der GTC 2015 im März verriet NVIDIA beispielsweise etwas über Mixed Precision. Bei Mixed Precision handelt es sich um eine Methode komplexe Rechenaufgaben durch unterschiedliche Rechenkerne in gleicher Art und Weise berechnen zu lassen.

Präsentation auf der GTC 2015 in Taiwan

Präsentation auf der GTC 2015 in Taiwan

NVIDIA will also das Handling der FP16/FP32/FP64-Berechnungen geändert, um von den dedizierten FP32- und FP64-Kernen profitieren zu können. Dazu werden FP16- oder FP32-Berechnungen zusammengelegt, damit sie auf FP32- oder FP64-Kernen ausgeführt werden können. Damit die FP16- oder FP32-Berechnungen zusammengelegt werden können, müssen sie allerdings die gleichen Operationen ausführen. Zum Beispiel können nur zwei Additionen oder zwei Multiplikationen zusammengeführt werden. Dies ist keine neue Erkenntnis und wie gesagt seit März diesen Jahres bekannt. Auf der GTC Taiwan vor wenigen Wochen tauchte Mixed Precision aber wieder auf und wurde als Neuigkeit bewertet – dem ist aber nicht so.

Wohl ebenfalls keine Überraschung wird sein, dass NVIDIA mit der Pascal-GPU auf HBM der zweiten Generation wechseln wird, während AMD in diesem Jahr noch auf die erste Generation zurückgreifen muss und daher z.B. hinsichtlich der Kapazität auf 4 GB limitiert ist. Auf der GTC Taiwan gab es nun ein neues Rendering eines Grafikkarten-Moduls mit Pascal-GPU zu sehen. Dieses ähnelt der anderthalb Jahre alten Darstellung von der GTC 2014, scheint aber eine echte Implementierung von HBM zu zeigen, denn die Speicherchips sind in einer Art angeordnet, wie wir es von AMD und der Fiji-GPU kennen. Neu ist aber, dass NVIDIA erstmals konkret über eine Speichergröße und Bandbreite spricht und diese mit 16 GB bzw. 1 TB/s angibt. Bisher sprach NVIDIA nur über Faktoren zur aktuellen Generation, was aber auf ähnliche Zahlen schließen ließ.

Präsentation auf der GTC 2015 in Taiwan

Präsentation auf der GTC 2015 in Taiwan

Weiterhin scheint es nun erste Prognosen zur Komplexität der Pascal-GPU und dessen Fertigungsverfahren zu geben. Erwartet wird eine Fertigung im 16 nm FinFET Verfahren bei TSMC. Auch ohne Kenntnis über die Anzahl der Shadereinheiten oder die weiteren Komponenten der Architektur sprechen Quellen von 17 Milliarden Transistoren, was mehr als Doppelte gegenüber der GM200-GPU (8 Milliarden) wäre und auch die Fiji-GPU von AMD (8,9 Milliarden) weit in den Schatten stellen würde.

Vermutlich erst zur GTC 2016 im März werden wir weiteres zu Pascal erfahren, vorher ist wohl auch nicht mit ersten Produkten zu rechnen. Spannend wird noch die Frage sein, ob NVIDIA sich zunächst an den GeForce-Markt wendet oder zunächst das Server-Segment bedienen wird.

Danke für den Hinweis an IronAge!

Quellen und weitere Links

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