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AMD zeigt restliches, vorläufiges Polaris-Lineup

Radeon RX 470 und 460

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Radeon RX 470 und 460
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Nachdem AMD pünktlich zur Computex Anfang Juni die Radeon RX 480 als vorläufig schnellstes Modell der Polaris-Generation vorstellte, folgt heute der zweite Streich. Genauer gesagt ist dies vor wenigen Minuten im Rahmen der PC Gaming Show geschehen, auf der AMDs CEO Dr. Lisa Su über die Polaris-Produktfamilie sowie die weiteren Ableger sprach. Im Vorfeld der Veranstaltung informierte man die Presse allerdings nur über die Namen der weiteren Neuvorstellungen: Radeon RX 470 und 460.

Noch einmal zurückblickend auf die Computex sei erwähnt, dass die Radeon RX 480 als erster Ableger eine Leistung für 1440p-Gaming zum Preis von 199 US-Dollar liefern soll. Wie genau dieses durchaus ambitionierte Ziel erreicht werden soll, wird sich am 29. Juni zeigen, denn dann soll die Radeon RX 480 erhältlich sein und zu diesem Zeitpunkt erwarten wir auch die ersten unabhängigen Testberichte. Heute nun rundet AMD die Produktpalette nach unten hin ab, denn vorgestellt wird die Radeon RX 470 als äußerst effiziente 1080p-Gaming-Karte sowie die Radeon RX 460, die im Umfeld der E-Sports (DOTA 2, Counter-Strike, etc.) wildern soll. Einziges technisches Detail wurde zur Radeon RX 460 verraten. Diese soll eine Leistungsaufnahme von weniger als 75 W vorzuweisen haben.

Insgesamt zeigte sich die Veranstaltung hinsichtlich der Bekanntgabe neuer Details aber enttäuschend. Einzig das Design der Radeon RX 470 und 460 lässt sich erahnen. Außerdem dürfte sich damit in etwa die Leistung der beiden Karten abschätzen lassen, die offiziell in der Klasse des 1080p- sowie des MOBA-Gaming zu suchen sein wird.

AMDs CEO Dr. Lisa Su mit einer Radeon RX 470 und 460

AMDs CEO Dr. Lisa Su mit einer Radeon RX 470 und 460

AMD sieht sich weiterhin weniger in der Position die Spitze der Benchmarks anzugreifen – vielmehr will man durch ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen und sieht sich auch dank einiger weiterer Funktionen an der Spitze. Dazu gehört unter anderem eine ausreichende Leistung für das Betreiben von VR-Brillen wie der Oculus Rift oder der HTC Vive. Dies soll mit der Radeon RX 480 zum besagten Preis von 199 US-Dollar möglich sein, während für die bisherigen GPU- oder Grafikkarten-Generationen dazu 300 US-Dollar und mehr verlangt wurden. Weiterhin will AMD mit einer tiefgehenden Unterstützung von DirectX 12 und der Vulkan-API das Maximum aus der Hardware herausholen. Auf Basis der Polaris-10- und Polaris-11-GPU soll die Leistung der aktuellen Konsolen-Generation zu einem Bruchteil der Leistungsaufnahme umgesetzt werden.

NVIDIA wechselte mit der Pascal-Architektur auf die Fertigung in 16 nm FinFET und eben diesem Schritt geht AMD mit der Polaris-Architektur nun ebenfalls. AMD lässt die neuen GPUs in 14 nm FinFET fertigen. Vermutlich geschieht dies bei GlobalFoundries in deren neuen 14-nm-Fab im US-Bundesstaat New York. Außerdem, zumindest von der Radeon RX 480 unterstützt, werden Asynch Compute, Multi-GPU-Systeme sprich CrossFire sowie erwartete Techniken wie die Vulkan-API und HDR-Video. Inwieweit dies auch auf die Radeon RX 470 und 460 zutrifft, können wir aktuell noch nicht sagen. Großen Wert legt AMD allerdings auf die Unterstützung von HDR, denn auch Spiele sollen zukünftig von der verbesserten Darstellung profitieren. AMD arbeitet unter anderem mit den Entwicklern von DOOM zusammen. Die id-Tech-6-Engine soll HDR unterstützen. Der Vulkan-Support wird in einem der nächsten Updates erwartet.

Die Konzentration auf bestimmte Märkte bezeichnet  AMD als "Water Drop"-Strategie. Damit will man auch wieder wachsende Marktanteile unterstützen – ein Trend, den man in den letzten Monaten bei AMD dankbar angenommen hat.

[h3]Radeon RX 480[/h3]

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Noch einmal zurückblickend auf die Radeon RX 480 bleibt festzuhalten, dass diese ab 199 US-Dollar verfügbar, dabei aber eine Leistung einer 500-US-Dollar-Grafikkarte bieten können soll. Hinsichtlich der Leistungsdaten spricht AMD von einer Rechenleistung von mehr als 5 TFLOPS bei einfacher Genauigkeit. 36 CUs sind das einzige architektonische Detail, welches man zum aktuellen Zeitpunkt preisgeben will. Bleibt es bei den 64 Shadereinheiten pro CU, dann wären dies 2.304 Shadereinheiten insgesamt für die Radeon RX 480. Über den Takt macht AMD keinerlei Angaben. Rein rechnerisch ergibt sich aus der Rechenleistung bei 36 x 64 Shader aber ein Takt von etwa 1.200 MHz.

Die Radeon RX 480 soll mit 4 oder 8 GB GDDR5 erscheinen. Dieser ist über ein 256 Bit breites Speicherinterface angebunden. Bei einem Takt von 2.000 MHz ergibt sich daraus eine Speicherbandbreite von 256 GB/s. Die Leistungsaufnahme gibt AMD mit 150 W an. Die Unterstützung von FreeSync dürfte ebenso obligatorisch sein wie der Einsatz von Display-Ausgängen nach dem DisplayPort-Standard 1.3/1.4 – dies hat man allerdings bereits vor einigen Monaten so angekündigt.

Benchmark-Vergleich zwischen 2x Radeon RX 480 und 1x GeForce GTX 1080Benchmark-Vergleich zwischen 2x Radeon RX 480 und 1x GeForce GTX 1080

Benchmark-Vergleich zwischen 2x Radeon RX 480 und 1x GeForce GTX 1080

Einen Leistungsvergleich hat AMD dann doch noch versucht und lässt dabei zwei Radeon RX 480 gegen eine GeForce GTX 1080 antreten. Das CrossFire-Gespann ist in Ashes of the Singularity unter DirectX 12 etwas schneller, liegt preislich aber deutlich darunter. In Anbetracht der Tatsache, dass ein Multi-GPU-Setup mit DirectX 12 aber schwieriger zu implementieren sein wird, ist dieser Vergleich recht gewagt – aber auch aus anderen Gründen.

Mit einem Preis von 199 US-Dollar richtet sich AMD komplett neu aus und spricht mit der ersten Polaris-Grafikkarte vor allem die sogenannten Sweet Spots in der Mittelklasse an. Hier werden die meisten Grafikkarten abgesetzt und damit könnte AMD auch wirtschaftlich einen interessanten Punkt erwischt haben. Dies soll auch für die andere Seite, also den Kunden gelten. So sieht AMD die Radeon RX 480 mit einem Preis von 199 US-Dollar als eine Art Türöffner für den günstigen Einstieg in das Gaming, ermöglicht dank der Rechenleistung aber auch die Nutzung von VR-Headsets wie der HTC Vive oder der Oculus Rift.

Die technischen Daten der AMD Radeon RX 480 im Überblick
Modell AMD Radeon R9 380 NVIDIA GeForce GTX 970 AMD Radeon RX 480
Homepage www.amd.de www.nvidia.de www.amd.de
Technische Daten
Fertigung 28 nm 28 nm 14 nm
GPU-Takt (Base Clock) - 1.050 MHz - MHz
GPU-Takt (Boost Clock) 970 MHz 1.178 MHz - MHz
Speichertakt 1.375 / 1.425 MHz 1.750 MHz 2.000 MHz
Speichertyp GDDR5 GDDR5 GDDR5
Speichergröße 2 / 4 GB 4 GB 4/8 GB 
Speicherinterface 256 Bit 224 + 32 Bit 256 Bit
Speicherbandbreite 176 / 182,4 GB/s 224 GB/s 256 GB/s
DirectX-Version 12 12 12
Shadereinheiten 1.792 1.664 2.304
Textur Units 112 104 -
ROPs 32 64 -
Typische Boardpower 190 W 145 W 150 W
SLI/CrossFire CrossFire SLI CrossFire

Wir werden diese Meldung mit weiteren Informationen ergänzen, sobald sich diese aus der PC Gaming Show ergeben.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (33) VGWort