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In den vergangenen Tagen sind zahlreiche Meldungen zu den beiden nächsten GPU-Architekturen aus dem Hause AMD und NVIDIA aufgetaucht. Größtenteils sind diese nicht zu bestätigen und demnach mehr oder weniger wahrscheinlich. Wie hoch der Wahrheitsgehalt wirklich ist, werden wir wohl erst wissen, wenn sich beide Unternehmen wieder offiziell zum Thema äußern.
Vega soll auf Niveau der GeForce GTX 1080 Ti und NVIDIA Titan Xp sein
Nach einer längeren Pause gibt es wieder einmal ein paar Informationen zum größten Hoffnungsträger für AMD bei den GPUs: Vega. Die Desktop-Karten sollen noch im zweiten Quartal als Radeon RX Vega auf den Markt kommen, im professionellen Bereich sollen sie als Radeon Instinct für neuen Schwung sorgen.
Im Rahmen eines AMA mit der Community von Toms Hardware beantwortete AMDs Desktop-Prozessor-Marketing-Chef Don Woligrosky einige Fragen und ging dabei auch auf die vermeintliche Leistung von Vega ein:
"Vega performance compared to the Geforce GTX 1080 Ti and the Titan Xp looks really nice."
Demnach soll die Radeon RX Vega in etwa die Leistung einer GeForce GTX 1080 Ti und Titan Xp bieten, womit AMD wieder gleichauf mit NVIDIA wäre. Bisher besagte die Gerüchte, Vega können "nur" mit der GeForce GTX 1080 mithalten und damit wäre AMD hinsichtlich der Leistung etwa 30 % hinter NVIDIA geblieben.
Allerdings lässt die Aussage zur Leistung durch AMD noch einige Fragen offen. So ist unklar, in welchen Einstellungen die Radeon RX Vega gleichauf mit der GeForce GTX 1080 Ti sein soll. Ebenso unbekannt ist, ob AMD damit nicht beispielsweise die Leistung in DOOM mit Vulkan-API meint, denn gerne zeigt AMD die Vorzüge in diesem Bereich.
AMD will Vega noch im zweiten Quartal vorstellen. Ob dies auch eine Verfügbarkeit der Karten in diesem Quartal zur Folge ist, ist unklar. Das zweite Quartal endet im Juni.
Volta-Architektur wird schon zur GPU Technology Conference vorgestellt
Auf der GPU Technology Conference im März des vergangenen Jahres präsentierte NVIDIA die Pascal-Architektur. Neben den professionellen Karten und GPU-Beschleunigern führte NVIDIA recht schnell auch die ersten GeForce-Karten mit dieser neuen Architektur mit GDDR5X-Grafikspeicher ein. Zeitlich wäre es demnach nur sinnvoll, wenn NVIDIA die GPU Technology Conference 2017 Anfang Mai nutzen würde, um die Nachfolge-Architektur Volta vorzustellen.
In den letzten Monaten wurde aber vermehrt über eine Verschiebung von Volta berichtet. Grund hierfür soll die fehlende Notwendigkeit für ein schnelles Update sein, denn Pascal erfüllt wohl alle Ziele, die NVIDIA an die Architektur gestellt hat. Die Gerüchte sprachen daraufhin von einer einfachen Verzögerung von Volta sowie einem Beibehalten der aktuellen Produktlinie bis hin zu einem Shrink der bestehenden Architektur auf 12 nm mit einer damit einhergehenden Verbesserung der Leistungsaufnahme.
NVIDIA hat sich aber vermeintlich bereits auf die Veröffentlichung der Radeon RX Vega vorbereitet und stellte etwas schnellere Varianten der GeForce GTX 1080 mit schnellerem GDDR5X-Speicher vor. Ob man damit aber auch wirklich genau das Leistungsniveau der Radeon RX Vega trifft, ist eben erst dann bekannt, wenn AMD die Karte offiziell vorgestellt hat und damit finale Leistungsdaten bekannt sind.
Eine neue Richtung bekommt die Diskussion rund um Volta aufgrund der Tatsache, dass SK Hynix die Verfügbarkeit von GDDR6 für die kommenden Monate in Aussicht gestellt hat und bereits 2018 die ersten Karten mit diesem neuen Speicher auf den Markt kommen sollen. Dabei könnte es sich natürlich auch im Karten aus dem Hause NVIDIA handeln.
Demnach sind viele Szenarien denkbar. NVIDIA führt die Pascal-Architektur noch etwas weiter, verwendet den beschleunigten GDDR5X und stellt erst im kommenden Jahr die Volta-Architektur vor – dann schon mit GDDR6. NVIDIA könnte die Volta-Architektur aber auch jetzt schon vorstellen und um dritten Quartal die ersten Produkte auf dem Markt bringen. Dann denkbar wäre ebenfalls der Einsatz von GDDR5X und auch HBM2. Moderne GPUs bzw. deren Speichercontroller können mit mehr als nur einem Speichertyp umgehen. Die Vega-Architektur wird mit HBM2 und GDDR5 umgehen können. NVIDIA tut dies bei der Pascal-Architektur ebenfalls, wenngleich die GPUs mit HBM2 deutlich aufwendiger gefertigt werden, denn hier kommt auch noch ein Interposer ins Spiel, der die GPU und den HBM miteinander verbindet.
Anfang Mai werden wir wissen, ob NVIDIA sich schon zu Volta äußern wird. Wir werden auf der GPU Technology Conference vertreten sein. AMD wird mit der Radeon RX Vega wohl auch nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen – das zweite Quartal setzt zumindest einen festen Rahmen.