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Wer die Anschaffung einer neuen Grafikkarte plant, wird sicherlich auch auf die Radeon RX Vega einen genauen Blick werfen wollen. Mit der Bekanntgaben der Quartalszahlen hat AMD noch einmal bekräftigt, dass die Karte im zweiten Quartal auf den Markt kommen soll.
Doch trotz zahlreicher Leaks ist derzeit noch nicht abzusehen, wo sich die Karte hinsichtlich der Leistung einsortieren wird. Erst in der letzten Woche tauchte dazu ein Interview mit AMDs Desktop-Prozessor-Marketing-Chef Don Woligrosky auf, der sich zur folgenden Aussage hinreißen ließ: „Vega performance compared to the Geforce GTX 1080 Ti and the Titan Xp looks really nice."
Das Ziel ist damit klar: AMD möchte NVIDIA wieder im High-End-Bereich Konkurrenz machen. Ob man dieses Ziel aber auch erreichen wird, bleibt abzuwarten, denn belastbare Daten gibt es derzeit noch nicht.
Nun ist aber das erste Ergebnis einer vermeintlichen Vega-Grafikkarte aufgetaucht, die im Futuremark 3DMark getestet worden sein soll. Die „Generic VGA" von AMD könnte aber auch jede andere bisher unbekannte Karte sein. Der Speicherausbau von 8 GB träfe ebenfalls auf andere Karten, zum Beispiel die Radeon RX 580, zu. Der Speichertakt von 700 MHz könnte aber wieder als Hinweis auf die Verwendung von High Bandwidth Memory verstanden werden. Der HBM2 wäre damit in etwa so schnell getaktet, wie er dies bei der NVIDIA Tesla P100 ist, denn auch hier erreicht der Speicher noch nicht die 1.000 MHz, sondern verbleibt deutlich darunter.
AMD zeigte bereits einige Demos, in denen die Radeon RX Vega in etwa so schnell war wie eine GeForce GTX 1080. Damit läge man aber noch 30 % hinter der GeForce GTX 1080 Ti. Wir sprechen hier aber von Bedingungen, die sich nicht so einfach vergleichen lassen. Zum einen verweist AMD gerne auf alternative Grafik-APIs wie Vulkan, zum anderen aber werden diese Demos mit Vorserien-Harware mit ebenso frühen BIOS- und Treiber-Versionen durchgeführt.
Ein ähnliches Bild zeigt sich nun auch beim vermeintlichen 3DMark-Ergebnis, denn mit einem Graphics Score von 5.721 Punkten wäre die Karte nicht viel schneller als eine GeForce GTX 1070. Der GPU-Takt soll 1.200 MHz betragen haben. Neben dem unklaren Software-Status hinsichtlich der Treiber-Optimierungen sei aber auch darauf verwiesen, dass wir sicherlich nicht nur eine Radeon RX Vega sehen werden. Derzeit soll der größte Ausbau 4.096 Shadereinheiten vorsehen. Da AMD zusammen mit seinem Auftragsfertiger aber sicherlich keine perfekte Fertigung wird realisieren können, wird es auch Chips geben (müssen), die Teildefekte aufweisen und daher nicht auf diese 4.096 Shadereinheiten kommen. Denkbar wäre also, dass das 3DMark-Ergebnis mit einer kleineren Ausbaustufe entstanden ist.
Immerhin aber: Es gibt womöglich ein neues Lebenszeichen von Vega. In den vergangenen Wochen ist es erstaunlich still geworden - womöglich die Spannung vor der eigentlichen Veröffentlichung, die in den kommenden Wochen stattfinden wird. Eine Vorstellung auf der Computex ist ebenso zu erwarten wie ein gesonderter Presse-Event. Noch im Juni müsste die Vorstellung aber dann schon erfolgen, damit AMD sein Versprechen des zweiten Quartals auch einhalten kann.