Werbung
Die Tests der Radeon RX Vega 64 und Vega 56 dürften bei NVIDIA zwar keine Freudensprünge ausgelöst haben, eine echte Gefahr sieht man im Produkt des Konkurrenten aber wohl nicht. Die Radeon RX Vega 64 steht gegen die GeForce GTX 1080, kann hinsichtlich der Leistung aber nicht gegen den High-End-Ableger GeForce GTX 1080 Ti antreten. Die Radeon RX Vega 56 wirkt im Gesamtpaket deutlich runder, wird aber erst ab dem 28. August erhältlich sein und erst dann werden wir sehen, ob sie auch preislich gegen die GeForce GTX 1070 wird antreten können. Die Preisdiskussion rund um die Radeon RX Vega 64 und Vega 56 ist noch einmal ein weiterer Teil der aktuellen Situation am Markt, der NVIDIA sicherlich in die Hände spielt.
NVIDIA ist also derzeit in der aus eigener Sicht dankbaren Situation sowohl hinsichtlich der Leistung wie auch preislich ganz gut aufgestellt und nicht gezwungen, etwas Neues auf den Markt zu bringen. Die Volta-Architektur wurde zur GPU Technology Conference im Mai offiziell vorgestellt. Die ersten GPU-Beschleuniger auf Basis dieser neuen Architektur werden bereits ausgeliefert, auch wenn mit großen Stückzahlen erst ab Ende des Jahres gerechnet werden kann.
Im Rahmen eines Treffens mit Investoren soll sich NVIDIAs CEO Jen-Hsun Huang wie folgt geäußert haben:
"Volta for gaming, we haven’t announced anything. And all I can say is that our pipeline is filled with some exciting new toys for the gamers, and we have some really exciting new technology to offer them in the pipeline. But for the holiday season for the foreseeable future, I think Pascal is just unbeatable"
Die Volta-Architektur, wie wir sie aktuell kennen, ist ausschließlich auf das GPU-Computing hin ausgelegt. Deep-Learning-Anwendungen kommt dabei eine besondere Rolle zu, zumal NVIDIA auch dedizierte Hardware, die sogenannten Tensor Cores, in der GPU bzw. Architektur verbaut hat. Die Trennung zwischen dem Architektur-Ableger für Computing und Gaming ist demzufolge bei der Volta-Architektur größer als je zuvor.
Wann also ist mit neuen Grafikkarten aus dem Hause NVIDIA zu rechnen? Laut Jen-Hsun Huang nicht mehr in diesem Jahr. Das starke Weihnachtsgeschäft will man mit den Pascal-basierten Grafikkarten bestreiten. Demnach könnte es frühestens Anfang 2018 soweit sein. Aus der Aussage aber einen Zeitplan ableiten zu wollen, ist nicht möglich.
NVIDIA verspürt offenbar keinerlei Druck, was für das Unternehmen sicherlich gut ist, dem Kunden aber womöglich nicht zu Gute kommt. Fehlender Konkurrenzdruck hat beispielsweise bei den Prozessoren dazu geführt, dass Intel keine großen Innovationssprünge mehr anstrebte. Dank der Ryzen-Prozessoren ist dies nun wieder anders und Intel musste reagieren anstatt den aktuellen Status nur leicht weiterzuentwickeln. Wir hoffen eine solche Situation stellt sich nicht auch auf dem Grafikkartenmarkt ein.