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NVIDIA hat seine GTX-1050-Serie um ein weiteres Modell erweitert. Das Modell mit 3 GB Grafikspeicher setzt sich in die Lücke zwischen der originalen GeForce GTX 1050 mit 2 GB Grafikspeicher und der GeForce GTX 1050 Ti. Allerdings macht NVIDIA die Auswahl damit nicht einfacher, denn Speicherausbau und Anzahl der Shadereinheiten schneiden sich mit mindestens einer anderen Karte, was beim nicht besonders gut informierten Käufer für Verwirrung sorgen könnte.
Doch kommen wir nun zur Karte. Die GeForce GTX 1050 mit 3 GB VRAM bietet 768 Shadereinheiten, während das Modell mit 2 GB VRAM nur 640 Shadereinheiten besitzt. Wer nun im Vergleich mit weniger Takt gerechnet, wird sich wundern, denn NVIDIA taktet die GeForce GTX 1050 mit 3 GB VRAM etwas höher. Der Basistakt liegt bei 1.392 MHz und per Boost sollen mindestens 1.518 MHz möglich sein. Der 3 GB große GDDR5-Speicher ist über ein 96 Bit breites Speicherinterface angebunden und arbeitet mit 1.750 MHz. Die Thermal Design Power verbleibt bei 75 W.
NVIDIA veröffentlich auf der Produktseite nur die rudimentären technischen Daten. Wenn wir uns die architektonischen Details nun anschauen wollen, müssen wir uns auf eigene Erkenntnisse verlassen.
Modell: | GeForce GTX 1060 3 GB | GeForce GTX 1050 Ti | GeForce GTX 1050 3 GB | GeForce GTX 1050 2 GB |
GPU: | GP106 | GP107 | GP107 | GP107 |
Fertigung: | 16 nm (TSMC) | 14 nm (Samsung) | 14 nm (Samsung) | 14 nm (Samsung) |
Transistoren: | 4,4 Milliarden | 3,3 Milliarden | 3,3 Milliarden | 3,3 Milliarden |
GPU-Takt (Basis): | 1.506 MHz | 1.290 MHz | 1.392 MHz | 1.354 MHz |
GPU-Takt (Boost): | 1.709 MHz | 1.392 MHz | 1.518 MHz | 1.455 MHz |
Speichertakt: | 2.000 MHz | 1.750 MHz | 1.750 MHz | 1.750 MHz |
Speichertyp: | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 |
Speichergröße: | 3 GB | 4 GB | 3 GB | 2 GB |
Speicherinterface: | 192 Bit | 128 Bit | 96 Bit | 128 Bit |
Shadereinheiten: | 1.152 | 768 | 768 | 640 |
Textureinheiten: | 72 | 48 | 48 | 40 |
ROPs: | 48 | 32 | 24 | 32 |
Typische Boardpower: | 120 W | 75 W | 75 W | 75 W |
NVIDIA setzt hier auf die GP106-GPU mit sechs Streaming-Multiprozessoren (SM), um auf 768 Shadereinheiten zu kommen. Das Frontend ist also auf Niveau einer GeForce GTX 1050 Ti und damit dem Vollausbau dieser GPU. Etwas schwieriger wird es beim Backend. NVIDIA verwendet ein 96 Bit breites Speicherinterface, daran gekoppelt sind die Render-Backends. Daher dürften anstatt 32 ROPs wie bei der GeForce GTX 1060 und GeForce GTX 1050 mit 2 GB VRAM nur 24 ROPs aktiv sein. Damit einher geht eine Beschneidung des L2-Caches von 1.024 kByte um ein Viertel auf 768 kByte. NVIDIA dürfte dies durch den höheren GPU-Takt kompensieren.
Denkbar ist, dass NVIDIA hier Ausschuss in der Fertigung verwendet, bei dem der Chip Fehler in den ROPs, Speichercontroller oder dem L2-Cache enthält. Diese Chips könnten nicht mehr für die GeForce GTX 1050 Ti oder bisherige GeForce GTX 1050 mit 2 GB VRAM verwendet werden. NVIDIA hat in den vergangenen Monaten genug dieses Ausschusses angesammelt, um daraus ein Produkt zu machen.
Die GeForce GTX 1050 mit 3 GB VRAM soll etwa 10 % schneller als die GeForce GTX 1050 mit 2 GB VRAM sein. Für den Käufer in diesem Preisbereich wird es aber immer schwieriger, die Übersicht zu behalten. Zu viele Produkte mit nahezu gleicher Namensgebung werden angeboten und ob gewollt oder nicht, die Käufer werden getäuscht oder zumindest in die Irre geführt.