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In einem chinesischen Forum sind zwei Bilder aufgetaucht, welche die Vor- und Rückseite eines Grafikkarten-PCBs aus dem Hause NVIDIA zeigen sollen. Dabei handelt es sich vermutlich um die Referenzversion bzw. Founders Edition der nächsten GeForce-Generation – unbekannt ist allerdings, um welches Modell es sich genau handelt.
Die bei Chiphell aufgetauchten Fotos zeigen ein noch nicht vollständig gefertigtes PCB, denn ein paar Arbeitsschritte fehlen noch. Allerdings sind die wichtigsten Schritte bei der Fertigung eines PCBs bereits vollzogen worden und unter anderem sind bereits die wichtigsten Prüfzeichen (CE, ROHS und FCC) vorhanden, so dass davon ausgegangen werden kann, dass es sich um ein finales Design handelt. Ein paar technische Daten lassen sich aus dem Design des PCBs ableiten.
Die Strom- und Spannungsversorgung erfolgt über zehn Phasen, was deutlich über dem liegt, was wir von den Founders Editionen der GeForce GTX 1080 und GTX 1080 Ti kennen. Auf der GeForce GTX 1080 Ti verbaut NVIDIA insgesamt sieben Phasen mit 14 Dual-FETs. Die Versorgung erfolgt über jeweils einen 6-Pin- und einen 8-Pin-Anschluss. Zusammen mit dem PCI-Express-Steckplatz könnte die Karte somit theoretisch 300 W aufnehmen. Zuletzt war von einer Leistungsaufnahmen von 120 bis 160 W für eine mögliche GeForce GTX 1160 bis GTX 1180 die Rede.
Das PCB lässt zudem eine mögliche Bestückung mit acht Speicherchips erkennen. Da es sich um ein 180 Balls BGA handelt, welches von GDDR6 verwendet wird, ist das PCB auf den Einsatz von GDDR6-Speicher ausgelegt. GDDR5X verwendet ein BGA mit 190 Balls. Das Speicherinterface der dazugehörigen Karte dürfte damit 256 Bit breit sein.
Die Löt- und Kontaktpunkte für die GPU wirken dem aufgetauchten Prototypen recht ähnlich, lassen hier jedoch eine grobe Einschätzung der Chipgröße zu. Es dürfte sich demnach um die GT104/GV104-GPU handeln, die GT102/GV102-GPU wird etwas größer ausfallen. Dass NVIDIA mit einer GeForce GTX 1180 bzw. 1170 startet, wurde bereits mehrfach vermutet.
Weiterhin auffällig ist, dass die Karte nicht mehr über die klassischen SLI-Anschlüsse verfügt. Stattdessen ist NVLink vorhanden, was wir bisher nur von den Quadro- und Tesla-Karten kennen. Die NVIDIA Titan V verfügt ebenfalls über NVLink-Anschlüsse, die hier aber nicht verwendet werden können. Ein Multi-GPU-Setup rückt ohnehin immer weiter in den Hintergrund. Es wäre schon eine Überraschung, wenn die nächste GeForce-Generation überhaupt noch ein Multi-GPU-Setup unterstützen würde.
Viele offene Fragen
Derzeit gibt es noch keine als gesichert zu bezeichnenden Erkenntnisse zu den nächsten GeForce-Karten. Solche Bilder, wie die des PCBs, lassen sich keinem konkreten Produkt zuordnen – insofern ist eine Einschätzung schwierig. Schon bei der GeForce GTX 1080 Ti zeigte sich, dass NVIDIA das PCB der Founders Edition schon Monate zuvor daraufhin angepasst hat. Ob 6-Pin plus 8-Pin oder nur eine Vorbereitung auf eine solche Versorgung lässt sich nicht sagen. Gleiches gilt für die NVLink-Anschlüsse, die auf einer Quadro-Karte genutzt werden können, auf einer GeForce-Karte aber einfach brach liegen können.
Am 20. August hat NVIDIA zum Start der diesjährigen GamesCom zur GeForce Gaming Celebration in Köln eingeladen, auf der die neuen Karten vermutlich vorgestellt werden.
Update:
Turing, Ampere oder doch noch eine Volta-Abwandlung. Bisher völlig im Dunkeln liegen sämtliche technische Spezifikationen zu den nächsten GeForce-Karten. Los geht es schon bei der Benennung der Architektur bzw. dem Codenamen, unter dem die neuen Karten laufen sollen.
Videocardz vermeldet nun auf Basis eines Eintrages der EEC (Eurasian Economic Union), der von Manli, einem Boardpartner von NVIDIA, eingereicht wurde, dass Ampere der Codename sein dürfte. Neben vielen bekannten Bezeichnungen von GPUs von NVIDIA findet sich in der Liste auch ein Eintrag namens "GA104-400" wieder. Dies dürfte der bisher eindeutigste Hinweis auf Ampere als Codenamen sein.
In der EEC-Datenbank ebenfalls zu finden sind die vermeintlichen Produktnamen der neuen Karten. Zumindest sind erste Einträge zu finden, die "GeForce GTX 2070" und "GeForce GTX 2080" lauten. Damit könnte auch das Rätsel rund um die Namensgebung gelöst sein.