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Zur Vorstellung der neuen Navi-Karten auf Basis der RDNA-Architektur äußerte sich AMD auch zur zukünftigen Ray-Tracing-Strategie. Bereits in der Vergangenheit äußerte sich AMD zum Thema, wurde allerdings selten konkret und ließ sich auf eine spezifische Unterstützung mittels dedizierter Hardwareeinheiten oder eine solche über die Shader festnageln.
Über das Pro-Renderer-Plugin, bzw. Radeon Rays unterstützt AMD das Ray Tracing in der GCN- und RDNA-Architektur schon jetzt. Eine Hardwarebeschleunigung ist aber erst mit der "Next Gen RDNA"-Architektur vorgesehen. AMD scheint hier ähnlich wie NVIDIA vorgehen zu wollen und unterstützt vorerst nur bestimmte Beleuchtungseffekte. Der eigenen Roadmap zufolge wird die RDNA-2-Architektur Mitte des Jahres 2020 erscheinen.
Aufgrund der Vorstellung der PlayStation 5 und Xbox Scarlett lässt sich dieses Bild sehr gut abrunden. Microsoft spricht für die Xbox Scarlett von einer "Navi GPU based on next-generation Radeon RDNA gaming architecture including hardware-accelerated raytracing." Ende 2020 soll die Xbox Scarlett in den Handel kommen, damit dürfte hier schon die RDNA-2-Architektur zum Einsatz kommen. Auch im Zusammenhang mit der ersten Vorschau auf die PlayStation 5 war die Rede von Ray Tracing, wenngleich diese weniger konkret war. Derzeit gibt es noch keinen Zeitraum für die PlayStation 5.
AMD sieht derzeit noch keine Notwendigkeit nach speziellen Lösungen für die Berechnung von Ray-Tracing-Effekten. Man hat jedoch auch keine schnelle Antwort darauf. Die Verwendung der RT Cores durch NVIDIA in der Turing-Architektur dürfte viele Konkurrenten überrascht haben. Dabei waren die Anzeichen aufgrund der DXR-Schnittstellen durch Microsoft vorhanden – NVIDIA nutzte die Möglichkeit, die ihnen geboten wurde.
Teil der Wahrheit ist aber auch, dass NVIDIA zusammen mit seinen Softwarepartnern noch immer nicht den Umfang an Spielen anbieten kann, wie man sich dies vorgestellt hatte. Auch der FPS-Verlust durch den Einsatz der RTX-Effekte spielt in der Akzeptanz durch die Spieler eine Rolle.
Interessanterweise sieht AMD die Umsetzung eines Ray-Tracings auf die komplette Szene zunächst einmal nur in der Cloud. Per Cloud-Gaming-Dienst könnte dies dann auch dem Spieler zugutekommen. Ein Vorteil der Berechnung in der Cloud ist, dass man die verwendeten Instanzen einfach vergrößern kann, um so die ausreichende Rechenleistung zu haben. Aber auch in der Cloud steht ein Ray Tracing noch in den Sternen. NVIDIA bietet seine RTX-Hardware bereits an, um Spiele mit RTX-Effekten per Cloud-Streaming-Dienst darzustellen.