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AMD arbeitet bereits an seinen neuen, auf der RDNA-2-Architektur basierten Grafikkarten der nächsten Generation. Diese werden schon für das kommende Jahr erwartet und nutzen laut AMDs eigener Roadmap das fortschrittlichere 7nm+ Fertigungsverfahren.
Verschiedenen Industriequellen zufolge sollen die neuen AMD-Grafikboliden Ray-Tracing-Unterstützung erhalten und über der aktuellen Radeon-RX 5700-Serie einzuordnen sein. Dabei deuten sich angeblich auch Änderungen bei der Speicheranbindung bzw. dem verwendeten Speicher an. So soll HBM2E-Speicher zum Einsatz kommen, dessen einzelne Stacks eine Speicherbandbreite von bis zu 410 GB/s bieten, während doppelte HBM2E-Stacks entsprechend auf 920 GB/s kommen. Sollte AMD sich für einen vierer Stacks entscheiden, so katapultiert dies die Leistung möglicher Karten auf 64 GB HBM2E mit einer Speicherbandbreite von bis zu 1,84 TB/s. SK Hynix hat den schnelleren HBM2E mit 460 GB/s und 16 GB bereits angekündigt. Ebenso stellte Samsung mit Flashbolt eine weitere HBM2E-Variante vor, die eine Datenrate von 3,2 GBit/s pro Pin erreicht.
AMD hat über die vergangenen GPU-Generationen häufiger immer wieder das Speicherinterface bzw. das Front End derart umgebaut, dass mal günstiger GDDR- oder mal teurer HBM-Speicher zum Einsatz kamen. So waren die Radeon-R9 Fury-Karten beispielsweise als erste Endkunden-Hardware mit HBM ausgestattet. Für die Mittelklasse-Hardware kommt dieser teure Speicher aber nicht in Frage. Vor zwei Jahren setzte AMD dann bei der Radeon-RX-Vega-Generation auf HBM2. Die aktuellen Radeon-RX-5700-Karten hingegen haben GDDR6-Speicher verbaut. Insofern ist der Einsatz von HBM2E-Speicher für eine kommende GPU-Generation durchaus denkbar, hängt aber auch von der Auslegung der Architektur und den Kosten ab.
Marktstrategisch wird AMD nicht umher kommen früher oder später wieder verstärkt im High-End-Segment aktiv zu werden. Würde man sich dort mit NVIDIAs High-End-Karten der GeForce RTX-Serie, RTX 2080 Super und RTX 2080 Ti direkt messen können, könnte man NVIDIA auch in diesem Bereich zur Abgabe einiger Marktanteile zwingen. Denn wenn Intel 2020 ebenfalls bei den dedizierten Grafikkarten aktiv wird, könnte es in der Mittelklasse für AMD sonst schnell schwierig werden die aktuell recht guten Absätze in der Form fortzusetzen.