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Grafikkarten-Preise 2021

Rückkehr zum UVP-Markt unwahrscheinlich

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Rückkehr zum UVP-Markt unwahrscheinlich
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Kaum ein Thema beschäftigt den DIY-PC-Bastler derzeit so sehr, wie die Verfügbarkeit der Grafikkarten. Egal ob NVIDIAs neue GeForce-RTX-30- oder AMDs Radeon-RX-6000-Serie: Nicht nur sind die Karten schwer zu bekommen weil es zu geringe Stückzahlen gibt, auch liegen die Preise weit über dem, was die Hersteller der GPUs (also AMD und NVIDIA) für die Einstiegsmodelle aufrufen, bzw. über dem, was die Hersteller an UVPs für die Custom-Modelle angeben.

Man muss hier jedoch zwischen dem unterscheiden, was Hersteller mit eigenen Online-Shops machen und wie das Angebot am Gesamtmarkt aussieht. Ja, AMD und NVIDIA verkaufen die Referenzversionen, bzw. die Founders Editionen zu den eigenen unverbindlichen Preisempfehlungen. Derzeit ist aber keine der GeForce-RTX-30-Karten in der Founders Edition bei NVIDIA verfügbar und damit fällt diese als UVP-Karte schon raus. Gleiches gilt für die Radeon-RX-6000-Serie von AMD und das Direktangebot über AMD.com.

Hersteller wie ASUS und EVGA haben eigene Webshops und dort werden die Karten natürlich zu den eigenen UVPs angeboten, sind aber ebenfalls derzeit nicht erhältlich. Zwar verweisen die Hersteller darauf, dass immer wieder geringe Stückzahlen im Webshop verfügbar sind, es kann allerdings keine Rede davon sein, dass der gewillte Käufer die Karte einfach so erstehen kann – das Timing muss in diesem Fall stimmen.

Das, was über die Preissuchmaschienen im "freien Handel" angeboten wird, beläuft sich dann meist auf wenige Modelle, die weit über den Preisempfehlungen der Hersteller angeboten wird. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis und bei der gigantischen Nachfrage sorgt das eben dafür, dass 150 bis 300 Euro Aufpreis je nach Modell inzwischen üblich sind – egal ob bei der GeForce-RTX-30- oder Radeon-RX-6000-Serie.

Partner halten UVPs für unrealistisch

Wir haben in den vergangenen Tagen und Wochen mit zahlreichen Partner von AMD und NVIDIA gesprochen und sind dabei immer wieder auf die gleichen Einschätzungen dieser gestoßen. Dem Verlauten der Partner zufolge soll AMD durch NVIDIAs Preisvorgaben unter Druck geraten sein. Man musste hier mithalten und seine Produkte nicht nur hinsichtlich der Leistung auf Augenhöhe platzieren, sondern auch preislich so aufstellen, dass sie eine Alternative sein können. Dass die Leistung (und meist auch das Preis/Leistungsverhältnis) stimmt, wissen wir nun, offenbar aber haben NVIDIAs aggressive Preisvorgaben alle Hersteller (die eigenen Partner und AMD zusammen mit seinen Partnern) in die Ecke gedrängt.

Die UVPs, bzw. Einstiegsvorgaben für die jeweils kleinsten Modelle sind zu knapp bemessen. Meist kann ein Hersteller, bzw. die gesamte Wertschöpfungskette, angefangen von der Herstellung der einzelnen Komponenten bis zum Verkauf der gesamten Karte im Handel, hier nicht mehr viel an diesen verdienen.

AMD und NVIDIA verlangen feste Preise für die Pakete bestehend aus GPU und Speicher und auch der Hersteller hat wenig Spielraum bei seinen Abnehmern. So sind die Shops aktuell die großen Gewinner, denn sie können fast beliebige Preise an die Karten schreiben – der eventuell vorhandene Zwischenhändler wird sicherlich ebenfalls sein Stück vom Kuchen abbekommen.

Besserung ist nicht in Sicht

Im ersten Quartal 2021 soll ein gewisser Teil der Nachfrage gedeckt sein – so versprechen es die Hersteller. Dann soll sich das preisliche Gefüge wieder halbwegs normalisieren. Aber es gibt große Zweifel daran, dass ein Großteil der Karten dann zur ursprünglichen UVP erhältlich sein werden. 2021 sollen die Preise fast aller beteiligten Bauteile und Baugruppen steigen. Dies beginnt bei der Fertigung der GPUs, des Speichers, des PCBs und vieler weiterer Bauteile. Die Fertigungsstraßen werden auch 2021 gut ausgelastet sein, so dass entsprechende Kapazitäten eben mehr kosten werden.

All dies wird man kaum in ein preisliches Gesamtpaket schnüren können, welches den aktuellen Vorgaben entspricht. Einige Hersteller gehen daher davon aus, dass die Preise in etwa so hoch bleiben werden, wie sie aktuell sind, bzw. sie nicht ganz so weit zurückgehen werden, wie man dies erwarten würde.

Da aber schon die Einschätzung der aktuell hohen Nachfrage offenbar schwierig einzuschätzen war, trifft dies auch auf den Grafikkarten-Markt 2021 zu. Nach einer Normalisierung sieht es derzeit aber nicht aus.