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Auch wenn es noch nicht der große Wurf sein wird, die heutige Ankündigung seitens Intel kann durchaus als historisch bezeichnet werden, denn mit der Iris Xe bringt man seit Jahrzehnten wieder eine dedizierte GPU auf den Markt. Genau wie alle aktuellen Iris-Xe-Produkte basiert die Iris Xe für den Desktop auf der Xe-LP-Architektur – also auf der auf Sparsamkeit und Effizienz getrimmten Auslegung der Xe-Architektur.
Die Xe-LP-Architektur kommt in integrierter Form in den Tiger-Lake-Prozessoren zum Einsatz. Hier gibt es Ausbaustufen mit maximal 96 und 80 Execution Units (EUs). Im Rahmen einer Vorschau auf die Tiger-Lake-Prozessoren konnten wir uns den Core i7-1185G7 mit Iris-Xe-Grafik und 96 EUs bei einem Takt von 1,35 GHz anschauen. In unseren Benchmarks kann die integrierte GPU mit einer Verdopplung der Grafikleistung im Vergleich zum Vorgänger aufwarten. Als Grafikspeicher bedient sich die integrierte Variante am Arbeitsspeicher. Einen dedizierten Speicher gibt es nicht.
Als Iris Xe Max bietet Intel außerdem schon eine dedizierte Lösung für Notebooks an, die ebenfalls auf die Ausbaustufe mit 96 EUs setzt. Der Takt liegt hier bei bis zu 1.650 MHz. Außerdem kommen 4 GB an LPDDR4X-Speicher hinzu, die als dedizierter Speicher zur Verfügung stehen. Der Speicher ist über ein 128 Bit breites Speicherinterface angebunden und kommt auf eine Speicherbandbreite von 68 GB/s.
Iris Xe MAX | Iris Xe | |
GPU | Xe Iris MAX | Xe Iris |
Fertigung | 10 nm SuperFin | 10 nm SuperFin |
EUs | 96 | 80 |
Takt | 1.650 MHz | - |
Speicherkapazität | 4 GB | 4 GB |
Speichertyp | LPDDR4X | LPDDR4X |
Speicherinterface | 128 Bit | 128 Bit |
Speicherbandbreite | 68 GB/s | 68 GB/s |
PCI-Express | PCIe 4.0 x4 | PCIe 4.0 x4 |
unterstützte Auflösung | 4.096 x 2.304 @ 60 Hz (HDMI/DP) 7.680 x 4.320 @ 60 Hz (DP) | 4.096 x 2.304 @ 60 Hz (HDMI/DP) 7.680 x 4.320 @ 60 Hz (DP) |
Anzahl an Displays | 4 | 4 |
TDP | 25 W | 30 W |
Die Fertigung der GPU findet wie für die Tiger-Lake-Prozessoren in 10nm SuperFin statt. Dabei handelt es sich um die verbesserte Fertigung in 10 nm, die Intel in diesem Bereich zum Durchbruch führen soll. Die Anbindung der Iris-Xe-Max-GPU für Notebooks und auch der Iris Xe für den Desktop findet über vier PCI-Express-4.0-Lanes statt – sofern die Plattform denn PCI-Express 4.0 unterstützt.
Während die dedizierte Lösung für Notebooks (Iris Xe MAX) also 96 EUs verwendet, sind es bei der dedizierten Lösung für den Desktop nur 80. Der Takt dürfte dafür etwas höher sein, denn auch bei der Thermal Design Power gibt Intel der Iris Xe mit 30 W etwas mehr Spielraum als bei der mobilen Variante mit 25 W.
Nicht unerwähnt bleiben soll die Unterstützung von Variable Rate Shading, Adaptive Sync und Async Compute. Hinzu kommt die Möglichkeit des AV1-Decode, der Ausgabe per eDP 1.4b, DisplayPort 1.4 und HDMI 2.0b sowie die Unterstützung einer maximalen Auflösung von 4.096 x 2.304 bei 60 Hz über HDMI und eDP sowie von 7.680 x 4.320 Pixel bei 60 Hz über DisplayPort.
Intel sieht die Iris Xe für sogenannte Mainstream- und Business-Systeme vor. Verkauft werden sollen die Karte nur an OEMs und System-Integratoren.
Auf ersten Bildern ist eine passiv gekühlte Variante von ASUS (DG1-4G) zu sehen, die über HDMI, DisplayPort und Dual-Link-DVI verfügt. Eine weitere Variante von Colorful besitzt sogar zwei Axiallüfter, die für eine GPU mit einer TDP von 30 W sicherlich etwas übertrieben sind.
Oben genannte Informationen haben wir im Vorfeld unter NDA erhalten. Inzwischen aber ist auch die Produktseite online, so dass wir eventuelle weitere Daten noch nachreichen werden.
Update:
Inzwischen funktioniert die Produktseite und auf Nachfrage hat Intel auch noch einige weitere Details bekanntgegeben: So macht Intel einige Einschränkungen, wie die, dass die Iris-Xe-Grafikkarten nur mit den aktuellen Core-Prozessoren der 10. Generation (Coffee Lake-S und Comet Lake-S) zusammenarbeiten. Zusätzlich eingeschränkt wird dies durch die Auswahl an Chipsätzen, denn hier werden nur der B460, H410, B365 und H310C unterstützt. Laut Intel muss das BIOS auf die Grafikkarte abgestimmt sein. Ob des tatsächlich technischen Gründe dafür gibt oder es sich dabei um eine künstliche Beschränkung handelt, ist nicht bekannt.