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Derzeit laufen viele Käufer eines AMD Ryzen 5 2400G und Ryzen 3 2200G in folgendes Problem: Sie kaufen ein entsprechendes AM4-Mainboard, setzen den Prozessor ein und werden mit einen System konfrontiert, welches nicht booten möchte. Zwar haben die meisten Mainboard-Hersteller bereits entsprechende BIOS-Updates veröffentlicht, dies muss aber nicht heißen, dass die Mainboards aus dem Handel auch mit diesem neuesten BIOS ausgeliefert werden. Letztendlich steht man also vor dem Problem ein Mainboard zu haben, welches grundsätzlich mit dem gewünschten Prozessor kompatibel ist, welches aber aufgrund eines alten BIOS nicht mit diesem funktionieren kann.
Nun gibt es gleich vier Lösungsansätze:
1. Man hat einen „alten" AM4-Prozessor (Ryzen 1000 Serie) zur Hand und kann das Mainboard mit diesem auf den aktuellen Stand bringen. Die neuen Raven-Ridge-Prozessoren sollten dann laufen.
2. Wurden das Mainboard und die weiteren Komponenten bei einem lokalen Händler erstanden, könnte dieser auch ein entsprechendes BIOS-Update anbieten.
3. Käufer eines Raven-Ridge-Prozessors mit inkompatiblem Mainboard können sich an den Mainboard-Hersteller wenden. Der Original Design Manufacturer (ODM) tauscht das Mainboard im Rahmen eines RMA dann aus. Das neue Mainboard sollte dann mit dem aktuellen BIOS bestückt sein.
4. AMD will ein sogenanntes Boot Kit anbieten. Bei diesen Boot Kits handelt es sich um Prozessoren aus der Ryzen 1000 Serie, bzw. andere zum AM4-Sockel kompatible Prozessoren. Diese werden von AMD an betroffene Kunden geschickt. Mit Hilfe des zugeschickten Prozessors kann dann ein BIOS-Update gemacht werden. Als Sicherheit müssen die Kreditkartendaten hinterlassen werden. Wenn die CPU, bzw. das Boot Kit nicht zurückgeschickt werden, wird diese belastet. Gegenüber Hardwareluxx bestätigte AMD dieses Vorgehen inzwischen. Um das AMD Boot Kit in Anspruch nehmen zu können, muss auf der RMA-Seite von AMD ein Formular ausgefüllt werden. Unter anderem müssen hier die Seriennummer und die Ordering Part Number (OPN) angegeben werden.
Oben erwähnte Lösungsansätze beschreibt AMD in einem Support-Dokument noch etwas genauer. Hier finden sich auch die entsprechenden Links.
Als einen weiteren Lösungansatz kann die Funktion einiger Mainboardhersteller genutzt werden, die ein BIOS-Update ohne installierten Prozessor ermöglicht. Bei ASUS nennt sich dies BIOS Flashback, ist aber nicht auf allen Modellen verfügbar.
Beim Start der ersten Ryzen-Prozessoren vor fast genau einem Jahr hatte AMD bereits BIOS-Probleme, vor allem in der Zusammenarbeit mit dem Arbeitsspeicher. Diese Probleme waren jedoch etwas anders gelagert, wenngleich die recht kurze Zeit für die Umsetzung des neuesten BIOS für die Mainboardhersteller hier wohl eine Rolle spielen. Es dürfte nicht einfach sein sicherzustellen, dass ab einem gewissen Zeitpunkt, in diesem Fall der Verkaufsstart der Raven-Ridge-Prozessoren, alle Mainboards auch mit dem neusten BIOS ausgeliefert werden. Die langen Transportzeiten und die Lagerhaltung spielen hier die wichtigste Rolle.