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Bisher hat es kein Mainboard-Hersteller versucht, AMDs großen SP3-Sockel mit seinen 4.094 Kontakten auf einem Mini-ITX-Mainboard unterzubringen, was eben aufgrund der großen Abmessungen des CPU-Sockels kein leichtes Unterfangen darstellt. Mittels eines proprietären Mainboard-Formats mit der Bezeichnung "Deep Mini-ITX" hat ASRock Rack nun mit dem ROME4ID-2T genau diesen Schritt gewagt und bietet damit das bisher kompakteste Mainboard für AMDs Epyc-Prozessoren der 7002-Serie (Rome, Zen 2).
Da der große CPU-Sockel und auch die vier DDR4-(L)RDIMM-Speicherbänke nicht auf das gewöhnliche Mini-ITX-PCB passen würden, hat ASRock Rack das PCB etwas verbreitert und taufte die proprietäre Bauweise passenderweise "Deep Mini-ITX". AMDs Epyc-7002-Prozessoren auf Basis der Zen-2-Architektur bringen zwar von Haus aus einen IMC (Integrated Memory Controller) mit Octa-Channel-Unterstützung mit, doch auf dem ASRock Rack ROME4ID-2T müssen vier RAM-Steckplätze für das Quad-Channel-Interface ausreichen und können bis zu 64 GB DDR4-RDIMM oder 128 GB DDR4-LRDIMM. Möglich sollen zwar auch hier bis zu 256 GB RAM (LRDIMM) sein, doch eine Validierung seitens ASRock Rack steht hierfür noch aus. In jedem Fall geht es bis maximal 3.200 MHz an effektiver Speichertaktrate hinauf.
Für die Grund-Stromversorgung kommt hier kein 24-Pin-Anschluss zum Einsatz. Alles wird über jeweils zwei 8-Pin- und 4-Pin-Konnektoren angesteuert. Grundsätzlich erweitern lässt sich das System mittels einmal PCIe 4.0 x16, in dem sich beispielsweise ein Hardware-RAID-Controller platzieren lässt. Doch davon ab bietet das ASRock Rack ROME4ID-2T zudem onboard einige Storage-Anschlüsse. Neben der M.2-M-Key-Schnittstelle (PCIe 4.0 x4 oder SATA 6GBit/s) hat ASRock Rack außerdem insgesamt sechs Slimline-Anschlüsse verbaut, die jeweils mit PCIe 4.0 x8 angebunden sind. Zwei von ihnen lassen sich für bis zu 16 SATA-6GBit/s-Geräte nutzen. Insgesamt wird also von den 128 PCIe-4.0-Lanes vom Epyc-Prozessor nur etwa die Hälfte effektiv genutzt.
Am I/O-Panel befindet sich zugegeben nicht viel, aber alles Wichtige ist dort vertreten. Nicht nur zweimal USB 3.2 Gen1, sondern auch gleich zwei 10-GBit/s-RJ45-Netzwerkanschlüsse über Intels X550-AT2-Controller, ein VGA-Grafikausgang und ein/e UID-Button/LED sind auch mit vertreten. Übrig bleibt noch ein Management-LAN-Port für das IPMI-2.0-Feature zur (Fern-)Verwaltung. Das Ganze erfolgt über den ASpeed AST2500-BMC-Controller (Baseboard Management Controller).
Leider sind bisher weder ein Veröffentlichungszeitpunkt noch ein Preis für das ASRock Rack ROME4ID-2T bekannt. Allerdings ist das Board für sehr kompakte Server/Workstation-Einsätze schon ein interessantes Stück Hardware.