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Zur Computex 2018 plante AMD die Präsentation einer weiteren AM4-Plattform für die damals aktuellen Ryzen-2000-Prozessoren. Der Z490-Chipsatz sollte mehr PCI-Express-Lanes anbieten, als dies beim X470 der Fall war. Doch nur wenige Tage vor der Computex stellte AMD das Projekt ein, wie Hardwareluxx damals aus Herstellerkreisen erfuhr. Die entsprechenden Mainboards gab es auf der Messe in Taiwan daher nie zu sehen.
LinusTechTips hat ein nun ein Engineering Sample eines solchen Z490-Mainboards von Gigabyte erstanden und sich etwas genauer angeschaut. Zunächst einmal sollte man dabei noch einmal über die Namensgebung sprechen. Die Namensgebung als Z490 wäre nicht das erste Mal, dass AMD sich am Namensschema von Intel orientiert. Allerdings kam Intels Z490-Chipsatz erst ein Jahr später auf den Markt. Ansonsten lassen sich beim Z490-Mainboard von Gigabyte gewisse Ähnlichkeiten zum X470-Modell des gleichen Herstellers erkennen.
Allerdings ist auf dem Mainboard ein zusätzlicher M.2-Steckplatz zu erkennen. Während das X470-Modell zwei dieser Slots besitzt, sind es hier bei diesem Engineering Sample derer drei. Das Geheimnis des Mainboards verbirgt sich direkt neben dem Chipsatz. Ein PCI-Express-Multiplexer von PLX. Solche Chips kennen wir aus der Vergangenheit von manchen Mainboards mit mehr PCI-Express-Lanes, als sie über den Prozessor und den Chipsatz realisiert werden können, aber auch von Dual-GPU-Grafikkarten, bei denen die beiden GPUs über einen solchen Chip auf ein PCI-Express-x16-Interface zusammengeführt werden. Ein Beispiel ist der PEX 8747 von PLX Technology auf der AMD Radeon R9 295X2 – eine der letzten Dual-GPU-Karten.
Im Video funktioniert das Mainboard wie erwartet. Typisch für ein Engineering Sample ist, dass der ein oder anderen Steckplatz oder die ein oder andere Onboard-Komponente nicht funktionieren. Aber grundsätzlich lief ein Ryzen-2000-Prozessor im Mainboard mit der erwarteten Leistung. Nur der unterste PCI-Express-Steckplatz und das Onboard-Netzwerk wollten nicht funktionieren. Theoretisch wäre es sogar möglich aktuellere Prozessoren einzusetzen, allerdings dürfte es schwierig werden, ein entsprechendes BIOS-Update zu finden.
Die Kosten für den zusätzlichen PCI-Express-Multiplexer dürften einer der Gründe sein, warum es kein AM4-Mainboard mit Z490-Chipsatz gegeben hat. Hinzu kommt: Mitte 2018 dürften die wenigsten Nutzer die Notwendigkeit für drei M.2-Slots gehabt haben. Zudem erschien rund ein Jahr später die nächste Plattform-Generation mit X570-Chipsatz. Hier wurden mehr und schnellere PCI-Express-Lanes angeboten und machten den Z490 somit unattraktiv.
Dennoch ist es interessant solche in der Entwicklungsphase eingestellte Hardware nun doch noch einmal zu sehen.
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