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Günstiger(er) Einstieg in die AM5-Welt

AMD stellt den A620-Chipsatz offiziell vor

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AMD stellt den A620-Chipsatz offiziell vor
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Mit der offiziellen Vorstellung des A620-Chipsatzes für den Sockel AM5 und den dazu passenden Ryzen-7000-Prozessoren schließt AMD die Lücke nach unten hin für den Entry-Bereich. Die entsprechenden A620-Mainboards sollen ab diesem Monat im Handel erhältlich sein und ermöglichen einen deutlich günstigeren Einstieg in die AM5-Welt. Das geht allerdings auch mit einigen Einschränkungen einher, die wir in diesem News-Beitrag zusammenfassen möchten.

Bereits Anfang Februar kursierte die Nachricht im Internet, dass Mainboards mit dem A620-Chipsatz womöglich gänzlich auf den PCIe-5.0-Standard verzichten müssen. Und dies wird nun von AMD offiziell bestätigt, was jedoch in der Regel zu verschmerzen sein dürfte. Neben vier Gen4-Lanes für ein NVMe-SSD-Modul kommen 16 Gen4-Lanes für die dedizierte Grafikkarte. Demnach kommen weiterhin nur die X670E- und B650E-Platinen in den vollen Genuss des PCIe-5.0-Standards, die sowohl für die Grafikkarten(n) als auch für mindestens ein NVMe-SSD-Modul auf die deutlich schnellere Anbindung setzen. Hinzu kommt, dass mit einem A620-Unterbau keine manuelle CPU-Übertaktung möglich sein wird. Doch ähnlich, wie es Intel mit den H770- und B760-Mainboards handhabt, erlaubt AMD dem A620-Chipsatz das RAM-Overclocking inklusive EXPO-Unterstützung, um zumindest etwas mehr Performance herauskitzeln zu können.

A620-Mainboards ab 85 US-Dollar erwartet

Gerade mit dem X670(E)-, jedoch auch mit dem B650(E)-Chipsatz sind die Mainboard-Preise ziemlich hoch angesiedelt und sind für viele Interessenten eher abschreckend. Hinzu kommt schließlich auch noch der verpflichtende Kauf von DDR5-RAM-Modulen. Beim A620-Entry-Segment geht AMD selbst von Mainboard-Preisen ab 85 US-Dollar (zuzüglich Steuern) aus, was den Einstieg schon deutlich erleichtert und wodurch mehr Interessenten in den Genuss der Ryzen-7000-Performance kommen können.

Zwar wird das RAM-Overclocking bis effektiv 6.000 MHz samt EXPO ermöglicht, nicht unterstützt wird jedoch das CPU-Overclocking sowie die beiden Features PBO (Precision Boost Overdrive) und der Curve Optimizer. Als Grund hierfür wird die grundlegende Unterstützung von CPUs mit einer TDP bis 65W genannt, sodass die VRM-Bereiche der A620-Mainboards im Vergleich zu den X670(E)- und B650(E)-Brüdern deutlich abgespeckter durch die fünf Mainboard-Hersteller ASUS, ASRock, MSI, Gigabyte und Biostar realisiert werden dürften.

Ryzen-7000-Prozessoren, die mit einer höheren TDP von 65 W aufwarten, sind mit A620-Mainboards dennoch generell nutzbar, sofern die vorhandene AGESA-Version diese Modelle unterstützt, allerdings werden diese Prozessoren auf eine TDP von 65 W begrenzt. AMD geht beim Gaming nur von minimalen Performance-Einbußen aus. Ideale Prozessoren für ein A620-Mainboard wäre beispielsweise der Ryzen 5 7600 oder auch der Ryzen 7 7700, die beide eine TDP von 65W besitzen. Dennoch ist auch eine Kombination mit einem Ryzen 7 7800X3D durchaus denkbar und nicht verwerflich.

Kein PCIe 5.0 mit einem A620-Mainboard

Wie bereits weiter oben erwähnt, hat AMD für die A620-Mainboards den PCIe-5.0-Standard generell gestrichen, was allerdings verständlich ist. Im Entry-Segment reicht die PCIe-4.0-Spezifikation gänzlich aus und liefert genügend Performance. Was ebenfalls gestrichen wurde, ist die Bereitstellung von einer USB-3.2-Gen2x2-Schnittstelle mit bis zu 20 GBit/s. Stattdessen sind es zusammen mit den bis zu vier USB-3.2-Gen2-Ports vom AM5-Prozessor sechs USB-3.2-Gen2-Anschlüsse. Hinzu kommen zweimal USB 3.2 Gen1 sowie sechsmal USB 2.0. Ähnlich zum B650-PCH werden auch mit dem A620-Mainboard bis zu vier native SATA-6GBit/s-Buchsen ermöglicht.


Der A620-Chipsatz selbst bringt auch noch acht Gen3-Lanes mit. Die ersten vier Stück können durch die Mainboard-Hersteller für die Integration von LAN, WLAN und NVMe verwendet werden. Die restlichen vier Gen3-Lanes können hingegen auf unterschiedliche Weise genutzt werden: 4x PCIe 3.0, 2x PCIe 3.0 und 2x SATA 6GBit/s oder 4x SATA 6GBit/s. Anders vorher gemutmaßt wurde, findet die Kommunikation zwischen dem A620-Chipsatz und dem AM5-Prozessor nicht mit PCIe 3.0 x4 sondern mit PCIe 4.0 x4 statt, sodass die Bandbreite doppelt so groß ausfällt.

Die aktuellen AMD-600-Chipsätze für den Sockel AM5 im Überblick
Key-Feature
X670E
X670
B650E
B650
A620
CPU-PCH-Anbindung PCIe 4.0 x4PCIe 4.0 x4PCIe 4.0 x4 PCIe 4.0 x4PCIe 4.0 x4
 
PCI-Express
PCIe-4.0/5.0-Konfiguration (CPU) 1x16 oder 2x81x16 oder 2x8 1x16 oder 2x81x16 oder 2x81x16
(nur PCIe 4.0)
Max. PCIe-4.0-Lanes (PCH(s)) 1212 880
Max. PCIe-3.0-Lanes (PCH) 000 08
Max. PCIe-5.0-Lanes (CPU) 284 (NVMe)28 4 (NVMe, optional)0
Max. PCIe-4.0-Lanes (CPU) 0200 1620
 
USB
Max. USB-3.2-Gen2x2-Ports 22 110
Max. USB-3.2-Gen2-Ports 1616 10106
Max. USB-3.2-Gen1-Ports 000 02
Max. USB-2.0-Ports 1212 666
 
Sonstiges
Max. SATA-6GBit/s-Ports 88 444
RAM Channel/DIMMs pro Kanal 2/22/22/2 2/22/2
CPU-Overclocking JaJaJa JaNein
RAM-Overclocking JaJaJa JaJa
RAID (0, 1, 10) JaJaJa JaJa
Precision Boost Overdrive JaJaJaJaNein