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Als Reaktion auf zahlreiche defekte Ryzen-7000-Prozessoren haben AMD und die Mainboard-Hersteller schnelle BIOS-Updates veröffentlicht, welche die SoC-Spannung beschränken. Diese Updates basieren allesamt noch auf der AGESA-Version 1.0.0.6. Die AGESA ist eine Programmbibliothek, die ein Basisbaustein für das BIOS ist. AMD liefert mehr oder weniger regelmäßig neue AGESA-Versionen und verbessert darin zum Beispiel das Verhalten des Speichercontrollers.
Die womöglich endgültige Beseitigung des Problems mit den zu hohen Spannungen soll mit der AGESA-Version 1.0.0.7 erfolgen. Diese wurde den Mainboard-Herstellern bereits zur Verfügung gestellt, ASUS und ASRock haben bereits entsprechende Beta-Versionen veröffentlicht.
Nun beginnt für viele das Chaos, denn es dauerte nicht lange, bis die ersten Berichten auftauchten, nach denen die BIOS-Versionen mit AGESA 1.0.0.7 noch mit zahlreichen Bugs versehen und zudem Einschränkungen besitzen, die 192 GB an Speicher nur noch mit 4.400 MT/s arbeiten lassen. Zudem soll die AGESA-Version 1.0.0.7 doch noch nicht die Fehler in der Temperaturüberwachung (ROCHOT Control und PROCHOT Deassertion Ramp Time) beheben. Dies soll erst mit einer späteren Version erfolgen, die intern aktuell als 1.0.7.0 und 1.0.9.0 getestet werden.
An dieser Stelle gibt es mehrere Dinge zu beachten, die im Verlaufe der Diskussionen gerne durcheinander geraten oder schlicht falsch wiedergegeben werden:
Ob die AGESA-Version 1.0.0.7 nun bereits die Fehler in der Temperaturüberwachung behebt, ist weder zu belegen noch zu widerlegen. Wir haben dazu eine Anfrage bei AMD gestartet.
Eine "Standard-Konfiguration" mit 2x 16 GB, 2x 32 GB oder 4x 16 GB liefen in unseren Tests mit einem Ryzen 7 7800X3D auf eine ASUS ProArt X670E-Creator WIFI mit dem BIOS 1410 mit AGESA 1.0.0.7 problemlos mit 6.000 MT/s. Dass 4x 48 GB nun nicht mehr mit 6.000 MT/s arbeiten, ist durchaus möglich und sicherlich für den Nutzer einer solchen Konfiguration auch frustrierend. Daraus ein grundsätzliches Problem für den Einsatz schneller EXPO-Speichermodule zu machen, ist aber sicherlich nicht zielführend.
Mehr Transparenz für die AGESA-Versionen
Auch wenn es sicherlich nicht hilft, wenn Informationen aus internen Entwickler-Versionen mit bereits verfügbaren BIOS-Versionen vermischt werden, so sehen wir hier auch AMD in der Pflicht, etwas mehr Transparenz an den Tag zu legen. Die Mainboard-Hersteller beschränken sich auf die wichtigsten Änderungen und behandeln diese nur auf einer sehr rudimentären Informations-Ebene.
Optional wünschenswert wäre es, wenn der Nutzer mehr Informationen über die Änderungen erhält. Gerade im Falle potentieller Hardwareschäden ist es sicherlich wichtig, ein möglichst hohes Transparenzlevel einzurichten.
1. Update: AGESA 1.0.0.7a erschienen
AMD hat den Mainboardherstellern die AGESA 1.0.0.7a zur Verfügung gestellt, die von diesen nun in die BIOS-Updates eingepflegt wird. ASUS ist einmal mehr der erste Hersteller, der dies in einer Beta-Version umsetzt. Veröffentlicht wurden diese Beta-Versionen von ASUS selbst, sie sind aber noch nicht auf der Support-Seite zu finden. In unserem AM5 AGESA/UEFI/BIOS Info & Laberthread findet ihr eine Google-Tabelle mit den Links.
Beschrieben sind die neuen Versionen mit:
- 1) Update AGESA to ComboAM5 PI1007a
- 2) Improve System Performance
Diese unzureichende Beschreibung der Änderungen ist einer der Kritikpunkte, die wir an der Update-Strategie von AMD und den Mainboardherstellern haben.
2. Update: AGESA 1.0.0.7a von MSI
Soeben hat auch MSI erste BIOS-Versionen mit AGESA 1.0.0.7a veröffentlicht. Beschrieben sind diese mit:
"AGESA ComboPI 1.0.0.7a updated with the required solution."
An dieser Stelle empfehlen wir einmal mehr einen Blick in den AM5 AGESA/UEFI/BIOS Info & Laberthread zu werfen, wo ihr auch die entsprechenden Links findet.