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Overclocking-Ergebnisse zum neuen EVGA SC17

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Mit dem SC17 ist EVGA der Markteinstieg bei den Notebooks durchaus gelungen. Wie unser Test am Wochenende zeigte, kann das Erstlingswerk der US-Amerikaner mit einem sehr gut verarbeiteten Gehäuse, einem hellen und kontrastreichen Display und einer schnellen Hardware sowie einigen Overclocking-Features punkten. Gerade Letztere stießen bei unseren Lesern und Community-Mitgliedern auf derart großes Interesse, dass wir uns uns entschlossen haben, das Testmuster noch einmal näher unter die Lupe zu nehmen und freudig an der Taktschraube zu drehen.

Während der letzten Wochen und Monate wurden zahlreiche leistungsstarke Gaming-Notebooks vorgestellt, die durchaus in der Lage sind, alle aktuellen Spieletitel ohne grafische Einbußen ruckelfrei darzustellen. Wer die Leistung seines Geräts jedoch weiter erhöhen wollte, der konnte nicht wirklich Hand anlegen. Für Notebooks gibt es nur sehr wenige Overclocking-Tools und auch die BIOS-Versionen waren bislang alles andere als üppig mit Features versehen. Anders beim EVGA SC17, welches erst seit wenigen Tagen in Deutschland erhältlich ist. Hier hat EVGA zahlreiche Features seiner Mainboards adaptiert und in seinem ersten Gaming-Laptop implementiert.

Damit lässt sich nicht nur der verbaute Intel Core i7-6820HK spielend leicht übertakten, welcher dankenswerterweise auch über einen nach oben hin geöffneten Multiplikator verfügt, sondern auch die Grafikkarte. Die Taktraten für den Grafikprozessor und Videospeicher lassen sich bequem über das UEFI anpassen und nach oben schrauben. Doch damit nicht genug: Auch die Spannungen können zumindest für die CPU justiert werden. Das UEFI des EVGA SC17 erlaubt eine Erhöhung dieser, was das Overclocking-Ergebnis theoretisch verbessert. Ebenfalls einstellen lassen sich die Timings für den Arbeitsspeicher. Wer mit dem eigentlich intuitiven UEFI nicht hantieren möchte, für den bietet EVGA seinen neuen PrecisionMobile X, ein Windows-Tool, welches ebenfalls auf die wichtigsten Parameter während des Betriebs Einfluss nehmen kann. 

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Screenshots vom UEFI und PrecisionMobile X

Höhere Taktraten nur bedingt möglich

Wir haben uns aufgrund des Leser-Feedbacks das EVGA SC17 noch einmal zur Brust genommen und versucht, noch mehr Leistung aus dem Gerät herauszuholen. Schon ab Werk arbeiten Prozessor und Grafikkarte mit höheren Taktraten. Der Intel Core i7-6820HK bringt es – wenn man alle Kerne belastet – auf einen Takt von bis zu 3,8 GHz und auch die NVIDIA GeForce GTX 980M rechnet mindestens mit einem Chiptakt von 1.201 MHz, was ebenfalls leicht über den eigentlichen Vorgaben der kalifornischen Grafikschmiede liegt. Damit arbeitet die Kühlung aber fast schon an ihrer Leistungsgrenze, wie unser Testbericht am Wochenende aufzeigte. Zwar bleiben die Außentemperaturen angenehm kühl, jedoch heizt sich die Skylake-CPU unter absoluter Volllast auf bis zu 99 °C auf. Die Vorraussetzungen für ein Overclocking sehen deswegen nicht gerade rosig aus.

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Tatsächlich konnten wir während unserer Tests die magische 4,0-GHz-Marke auf allen vier Cores nicht durchbrechen. Um 3,9 GHz auf allen vier Kernen zu ermöglichen, mussten wir die Spannung deutlich nach oben schrauben. Ein mehr oder weniger stabiler Betrieb war erst mit 1,24 V möglich. Mehr oder weniger deswegen, weil die CPU im Prime95-Test dann über 100 °C warm wurde und zeitweise Spannung und Taktraten absenkte, um nicht zu überhitzen. Zu Bildfehlern, Freezes oder gar Abstürzen kam es dabei jedoch nicht. Trotzdem liegen die 3,9 GHz nicht immer durchgehend an.

Gibt man sich mit 3,8 GHz auf allen vier Rechenkernen zufrieden, schafft unser Testmuster diesen Takt mit einer deutlich geringeren Spannung. Dann genügen 1,172 V, um die CPU durchgehend mit dieser Geschwindigkeit zu betreiben. Da der Intel Core i7-6820HK im Prime95-Test dann maximal 83 °C erreicht, kann der Takt durchgehend gehalten werden, womit die maximale Rechenleistung stets abgerufen werden kann. Im SuperClocked-Modus von EVGA arbeitet die CPU zwar ebenfalls bei allen vier Rechenkernen mit einem Takt von maximal 3,8 GHz, Single-Core-Anwendungen profitieren allerdings von einem Takt von bis zu 4,0 GHz. EVGA hat hierfür ein VCore-Offset von +100mV angelegt, was in der Praxis einer Core-Spannung von 1,260 V entspricht und die Temperaturen sowie die Leistungsaufnahme deutlich ansteigen lassen.

OC-Ergebnisse Prozessor
TaktratenSpannungTemperatur
3,2 - 3,6 GHz (Intel-Vorgaben) 1,075 V 70 °C 
3,8 - 4,0 GHz (SC-Modus) 1,260 V 95 °C
3,8 GHz auf allen vier Kernen 1,172 V 83 °C
3,9 GHz auf allen vier Kernen 1,260 V 100 °C

Etwas taktfreudiger zeigt sich die NVIDIA GeForce GTX 980M. Sie arbeitet im SuperClocked-Modus von EVGA zwar schon mit einem Offset von +76 MHz, lässt sich aber noch deutlicher beschleunigen. Ohne Spannungserhöhung – die ist mit der aktuellen UEFI-Version beim EVGA SC17 ohnehin nicht möglich – konnten wir das Offset problemlos auf bis zu +135 MHz erhöhen, womit unter Last 1.261 MHz anliegen. Zum Vergleich: Mit den Vorgaben der kalifornischen Grafikchschmiede erreicht die GeForce GTX 980M im Boost einen Takt von nur 1.126 MHz.

Der 8 GB großen GDDR5-Videospeicher liegt standardmäßig bei 1.253 MHz. Im SC-Modus erhöht EVGA diesen auf 1.354 MHz, wir konnten sogar noch weitere 150 MHz nachlegen und die Chips im Overclocking auf 1.502 MHz übertakten. Die Temperautren liegen damit im Bereich von 63 bis 71 °C deutlich unter den Werten des Intel Core i7-6820HK. 

OC-Ergebnisse Grafikkarte
Taktraten GPUTaktraten VRAMTemperatur
1.126 MHz (NVIDIA-Vorgabe) 1.253 MHz 63 °C 
1.201 MHz (SC-Modus) 1.354 MHz 67 °C
1.261 MHz (übertaktet) 1.502 MHz 71 °C

Hier ist allerdings zu beachten, dass die aufgezeigten Werte nicht mit denen unseres Launch-Artikels zum EVGA SC17 zu vergleichen sind. Während wir im Haupttest zur Ermittlung der Temperaturen sowohl Prime95 als auch Furmark anwerfen, sind die obenstehenden Angaben lediglich mit Furmark oder Prime95 und nicht mit beiden Tools gleichzeitig ermittelt worden.

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CPUz- und GPUz-Screens unserer erreichten OC-Ergebnisse

Wie sich die Leistung des EVGA SC17 mit unseren erreichten Overclocking-Werten verbessert, zeigen wir auf der nächsten Seite auf.