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NVIDIA steigt vermutlich erst mit Tegra 6 in das 64-Bit-Rennen ein

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NVIDIA steigt vermutlich erst mit Tegra 6 in das 64-Bit-Rennen ein
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Mit dem iPhone 5s präsentierte Apple das erste Smartphone mit einem 64-Bit-SoC. Nach anfänglicher Kritik an diesem "Marketing-Streich", musste dann aber auch die Konkurrenz einräumen, dass 64 Bit in einem mobilen Prozessor mehr sind als nur die einfache Möglichkeit mehr als 4 GB Speicher zu adressieren. Samsung hat bereits angekündigt zu Beginn des kommenden Jahres einen ersten Prozessor vorzustellen, der dann auch gleich in neuen Produkten eingesetzt werden soll. Qualcomms Marketing-Chef war einer der ersten, der sich kritisch zu Apples Schritt hin zu 64 Bit äußerte, wurde von seinem eigenen Unternehmen dann aber wieder zurückgepfiffen, weil man natürlich auch dort in naher Zukunft auf den 64-Bit-Zug aufspringen und entsprechende Produkte vorstellen wird.

NVIDIA entwickelte in den vergangenen Jahren immer aggressivere Pläne für seine Tegra-SoCs und auch wenn der Marktdurchbruch noch lange nicht gelungen ist, so wird der Grafikkarten-Hersteller eine immer größere Rolle spielen. Sicherlich wird man auch hier genügend Weitblick für den Wechsel auf 64-Bit-SoCs haben, die Frage ist allerdings wann dieser vorgesehen ist. Auf der diesjährigen GTC veröffentlichte NVIDIA die derzeit noch aktuelle Tegra-Roadmap mit Tegra 5 alias "Logan" zu Beginn des kommenden Jahres und Tegra 6 alias "Parker" im darauffolgenden Jahr. Bei "Logan" wird NVIDIA erstmals die "Kepler"-Architektur der GeForce-GTX-600- und -GTX-700-Serie in einem SoC einsetzen. Auf CPU-Seite aber wird noch nicht der Wechsel auf 64 Bit erwartet. Genaue Erkenntnisse dazu gibt es aber noch nicht, da NVIDIA noch nicht gesagt hat, welche IP an ARM-Architektur eingesetzt wird.

[figure image=images/stories/newsbilder/aschilling/2013/GTC2013-TegraRoadmap-rs.jpg link=images/stories/newsbilder/aschilling/2013/GTC2013-TegraRoadmap.jpg alt=NVIDIA GTC 2013: Tegra-Roadmap]NVIDIA GTC 2013: Tegra-Roadmap[/figure]

Anders sieht dies jedoch bei "Parker" aus. Tegra 6 wird der erste SoC sein, der als CPU die hauseigene Entwicklung "Project Denver" verwendet. Bereits auf der GTC verraten hat NVIDIA, dass hier eine 64-Bit-ARM-Architektur mit einer "Maxwell"-GPU kombiniert wird. Um möglichst viele Transistoren auf kleinsten Raum unterzubringen, wird NVIDIA erstmals 3D-Transistoren (FinFET) verwenden. Was im Frühjahr noch wenig spektakulär klang, wird im Hinblick auf den A7 von Apple sowie die Ankündigungen von Samsung und Qualcomm schon etwas spannender, denn nun stellt sich die Frage wann NVIDIA mit "Parker" auf den Markt kommen will.

Ohne Frage hat NVIDIA mit der Tegra-Produktlinie immer wieder gute und interessante SoC-Konzepte und letztendlich auch Produkte auf den Markt gebracht. Deals wie der Einsatz von Tegra 4 im kommenden Microsoft Surface 2 sind wichtig für NVIDIA, um in Zukunft eine größere Rolle in diesem Bereich zu spielen. Jetzt darf nur der Anschluss nicht verpasst werden, denn selbst wenn Tegra 6 für Anfang 2015 geplant ist, so dauert es derzeit einfach zu lange, bis NVIDIA seine Chips in Endkundenprodukten untergebracht hat. Noch einmal: 64 Bit in einem Smartphone oder Tablet sind sicherlich zu einem gewissen Teil ein Marketing-Instrument der Hersteller. Doch die Auswirkungen könnten weitreichend sein und hier will NVIDIA sicherlich nicht hinten anstehen.

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