Werbung
Derzeit konzentriert sich bei AMD sicherlich vieles auf das, was ab der zweiten Jahreshälfte das Ruder für AMD wieder herumreißen soll. Mit der Polaris-Architektur will AMD einen großen Sprung bei den GPUs machen und die Zen-Architektur soll vor allem das schwächelnde CPU-Image wieder auf Vordermann bringen. Dies sind jedoch nur die langfristigen Planungen, die erstens noch einige Monate auf sich warten lassen und zum anderen ihr Potenzial noch nicht objektiv aufzeigen konnten. Doch auch kurzfristig plant AMD mit Neuerscheinungen. Dies wären im Server-Segment der Opteron A1100 mit ARM-Kernen – hier sprechen wir aber natürlich von einem Nischenmarkt. Zur CES im Januar kündigte AMD einen neuen Boxed-Kühler an und auch eine Vorschau auf den neuen A10-7890K hat es bereits gegeben. Heute aktualisiert AMD seine Roadmap in einem größeren Maßstab und benennt auch weitere Kühllösungen.
Am heutigen Tag stellt AMD zwei neue Prozessoren vor, ein dritter ist noch immer nicht final spezifiziert, wird namentlich aber schon einmal genannt. Den Anfang macht der A10-7860K der Godavari-Plattform. Im A10-7860K arbeiten vier Steamroller-Kerne mit einem Basis-Takt von 3,6 GHz und einem Boost-Takt von 4,0 GHz. Acht GPU-Kerne kommen auf einen GPU-Takt von 757 MHz. Das Update entspricht also nur einem kleinen Sprung gegenüber dem A10-7850K, allerdings wurde der GPU-Takt leicht angehoben und beim A10-7860K handelt es sich um eine 65-W-APU und nicht wie beim A10-7850K um eine mit einer TDP von 95 W.
Der A10-7860K wird mit einem neuen Boxed-Kühler ausgeliefert, auf den wir später noch etwas genauer eingehen werden. Den Preis gibt AMD mit 117,99 US-Dollar an. Da sich bei den Preisen einiges getan hat, schauen wir uns die Details dazu ebenfalls etwas später noch einmal an.
Eine weitere, zumindest teilweise Neuvorstellung, ist der A10-7890K. Er soll vorerst die schnellste APU aus dem Hause AMD sein, welche angeboten wird. Die genauen technischen Details will AMD zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht ausführen. Zur CES gab AMD aber bereits einige Details preis. So bietet der A10-7890K einen CPU-Takt von 4,1 GHz und soll per TurboCore auf bis zu 4,3 GHz kommen. Ein genauer Erscheinungstermin und Preis stehen hier aber noch aus. Vermutlich wird auch der A10-7890K mit dem neuen Boxed-Kühler ausgeliefert werden. Nicht mit dem Wraith-Kühler, sondern mit einem weiteren Modell.
Wer einen möglichst schnellen Prozessor ohne integrierte Grafikeinheit möchte, für den bietet AMD ab sofort den Athlon X4 845 an.
Vier Excavator-Kerne arbeiten im Athlon X4 845. Diese kommen auf einen Basis-Takt von 3,5 GHz und per Boost auf 3,8 GHz. Die Thermal Design Power gibt AMD mit 65 W an. AMD will den Prozessor aber mit der neuen Kühllösung mit einem Potenzial für 95 W ausliefern. AMD sieht für den Athlon X4 845 einen Preis von 69,99 US-Dollar vor.
Aufgrund der zahlreichen Änderungen in der Produktpalette hat AMD auch die Preise angepasst. Aktuell liegen uns nur die US-Preise vor:
- AMD FX 8370 Wraith – 199,99 US-Dollar
- AMD FX 8370 – 189,99 US-Dollar
- AMD A10-7860K – 117,99 US-Dollar
- AMD A8-7670K – 105,99 US-Dollar
- AMD A8-7650K – 95,99 US-Dollar
- AMD Athlon X4 870K – 89,99 US-Dollar
- AMD Athlon X4 860K – 79,99 US-Dollar
- AMD Athlon X4 845 – 69,99 US-Dollar
[h3]Neue Boxed-Kühllösung[/h3]
Mit dem Wraith-Kühler will AMD einem Trend entgegentreten, der vielen Boxed-Kühlern zu Teil wird: Der Prozessor wird aus der Verpackung genommen und der Kühler landet meist im Müll und wird von einem solchen eines anderen Kühlerherstellers ersetzt. AMD will zusammen mit seinen Prozessoren aber auch einen ebenso guten Kühler liefern und hat daher den Wraith-Kühler entwickelt.
Neue Boxed-Kühler von AMD
Weniger ist manchmal mal mehr – so der Gedanke zum Wraith-Kühler bzw. dessen Lüftersteuerung, denn darauf möchte AMD gänzlich verzichtet. Der Lüfter soll also immer mit der gleichen Drehzahl arbeiten, egal welche Temperatur der Prozessor gerade aushalten muss oder nicht. Ein Beschleunigen und Verlangsamen wirkt sich negativ auf die Lautstärke aus, daher hat AMD gänzlich darauf verzichtet. Eine weiße LED beleuchtet das AMD-Logo auf der Seite des Kühlers. Um den potenziellen Käufer auf den neuen Kühler hinzuweisen, hat AMD das Verpackungsdesign seiner Prozessoren überarbeitet. Der neue Wraith-Kühler wird zunächst einmal zusammen mit dem A10-7860K und dem Athlon X4 845 ausgeliefert. Einzeln soll der Wraith-Kühler nicht verkauft werden.
{jphoto image=90620}
Doch bei AMD sollen die Ansprüche des Wraith-Kühler auch auf weitere Kühllösungen ausgeweitet werden. Dazu gibt AMD noch keine weiteren Details, sondern zeigt nur einige Bilder. Dort sind zwei unterschiedliche Größen an Kühlern zu sehen, die beide von einem Lüfter von oben nach unten angeblasen werden. Die beiden Kühler unterscheiden sich hinsichtlich der Größe von Kühlkörper und Lüfter. Beim größeren Modell kommen auch Heatpipes zum Einsatz. Während der Wraith-Kühler bis zu einer Thermal Design Power von 125 W ausgelegt ist, solllen die weiteren Modelle 65 und 95 W verkraften können.
Wie gesagt, weitere Details stehen noch aus. Bisher nur bekannt ist, dass AMD die neuen Kühler zusammen mit dem Athlon X4 870K, Athlon X4, 860K, A8-7670K und A8-7650K ausliefern möchte. Ab wann dies der Fall sein wird, ist derzeit nicht bekannt.
Wir haben auch ein paar eigene Erfahrungen mit dem Wraith-Kühler gesammelt. Zwar können wir noch keinen ausführlichen Test präsentieren, dafür aber gibt es die ersten subjektiven Eindrücke.
Im direkten Vergleich zwischen einem alten Boxed-Kühler und dem neuen Wraith sind im Idle-Betrieb keinerlei Unterschiede festzustellen. Der neue Wraith-Kühler fällt allenfalls durch ein niederfrequentes Brummen auf. Seine Stärken kann der Wraith-Kühler aber erst unter Last ausspielen, denn während der alte Boxed-Kühler seine Drehzahl anhand der Prozessor-Temperatur anpasst, verbleibt der neue Wraith-Kühler auf einer fixen Drehzahl und wird damit auch nicht lauter.
Auf die ersten persönlichen Eindrücke folgt später noch ein ausführlicher Test mit Messwerten zum neuen Kühler.
[h3]Die Plattform ist wichtig[/h3]
Zu den Prozessoren gehört natürlich auch die dazugehörige Plattform. Für alle zukünftigen Produkte (nicht die heutigen Neuvorstellungen) plant AMD eine Vereinheitlichung. Summit Ridge und Bristol Ridge laufen beide auf dem neuen Sockel AM4.
Bei Summit Ridge handelt es sich um die erste APU mit Zen-Architektur, die in 14 nm gefertigt werden soll. Offiziell nennt AMD noch keine weiteren Details. Gerüchte sprechen aber von bis zu acht CPU-Kernen, DDR4-Arbeitsspeicher und einer Leistungsaufnahme von bis zu 95 W. In der zweiten Jahreshälfte sollte mit den ersten Prozessoren auf Basis von Summit Ridge zu rechnen sein.
Wohl etwas früher erscheinen wird Bristol Ridge. Dabei handelt es sich um einen Refresh von Kaveri, mit bekannter CPU-Architektur, die allerdings in einigen Bereichen verbessert worden sein soll. Für den GPU-Part könnte uns ebenfalls ein Update erwarten. Ob es sich dabei aber schon im die Polaris-Architektur mit der vierten Generation der Graphics-Core-Next-Architektur handelt, ist derzeit nicht bekannt. Die Fertigung aber sollte noch in 28 nm erfolgen, was die Verwendung von Polaris unmöglich machen würde. Auch Bristol Ridge soll DDR4-Speicher unterstützen und wird ab Mitte 2016 erwartet.
Eher kurzfristig im Fokus steht daher, was die Mainboardhersteller mit AM3+ und FM2+ machen. Dazu gehört unter anderem die Integration von USB 3.1 der zweiten Generation mit Typ-A- und -C-Stecker. Ebenfalls vermehrt zum Zuge kommen soll der M.2-Steckplatz für schnelle SSDs mit PCI-Express-Anbindung. Hier haben zahlreiche Hersteller bereits neue oder aktualisierte Modelle angekündigt bzw. werden diese in Kürze erscheinen.