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AMD RYZEN

Kerne wachen zu langsam auf und Temperatur-Offset

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Kerne wachen zu langsam auf und Temperatur-Offset
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Nicht nur werden zwei Wochen nach dem initialen Launch der RYZEN-Prozessoren inzwischen auch die Fragen zum Thread Scheduling und SMT seitens AMD ausführlich erläutert, auch geht AMD auf das offenbar fehlerhafte Auslesen der Temperaturen ein und erklärt, warum die RYZEN-Prozessoren mit einem bestimmten Energiesparprofil von Windows 10 am schnellsten arbeiten.

Doch zunächst zum Auslesen der Temperatur. Die wichtigste ist dabei die sogenannte T Control oder kurz tCTL. Hier wird die Temperatur zwischen Headspreader und Prozessor-Die ausgelesen, die auch als Temperatur Junction oder kurz Tj bezeichnet wird. Um ein einheitliches Verhalten zu erreichen, wird bei einigen RYZEN-Modellen ein Offset hinzugerechnet. Dies betrifft bisher den RYZEN 7 1800X und 1700X und beträgt +20 °C. Die Temperaturen des RYZEN 7 1700 sind hingegen ohne Offset.

AMD gibt nicht genau an, warum man dies tut. Das einheitlich Verhaltung für die Lüftersteuerung ist sicherlich nur das Ergebnis, welches man erreichen will, der eigentliche Grund aber dürfte sein, dass man den Lüfter damit natürlich bei den beiden Modellen trotz niedrigerer Temperatur früher schneller drehen lässt. Damit bleiben die eigentlichen Temperaturen auch niedriger und AMD bekommt etwas mehr Spielraum um Boost-Funktionen wie das XFR (Extended Frequency Range) länger aufrechterhalten zu können. Intern verwendet AMD dafür dann aber die echten Werte ohne Offset – dies lässt sich allerdings nicht belegen.

AMD will in Zukunft sicherstellen, dass Programme besser verstehen, welche Temperatur tatsächlich vorhanden ist und wann ein Offset verwendet wird.

Windows 10: Höchstleistung vs. ausbalanciert

AMD empfiehlt die Energiesparoptionen von Windows 10 auf "Höchstleistung" zu setzen, um die maximale Leistung der Prozessoren abfragen zu können. Standardmäßig befindet sich diese Einstellung auf "ausbalanciert" und daher dürften die meisten Nutzer auch diese Einstellung verwenden. Unter "ausbalanciert" ist allerdings das Core Parking aktiviert, eine von AMDs Maßnahmen, um Strom zu sparen. Dabei werden nicht genutzte Kerne abgeschaltet. Ein Aufwecken dieser benötigt dann aber wiederum etwas mehr Zeit und kann dafür sorgen, dass die Leistung unter Spielen nicht optimal ist.

Auswirkungen soll dies auch auf den schnellen Wechsel von Spannung und Takt haben. In beiden Fällen soll nur die Einstellung "Höchstleistung" sicher auch für eben diese höchste Leistung sorgen. Microsoft will im April ein Update für Windows 10 veröffentlichen, welches auch unter der Einstellung "ausbalanciert" einen schnelleren Wechsel von Spannung und Takt ermöglicht und zudem das Core Parking verbessert. Welche Maßnahmen dies dann aber genau sein sollen, werden wir erst mit dem Update sehen.