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Ryzen-2000-Serie startet im April, Threadripper 2000 folgt im Sommer

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Ryzen-2000-Serie startet im April, Threadripper 2000 folgt im Sommer
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AMD hat die Consumer Electronics Show in diesem Jahr genutzt, um gleich zu Beginn des Jahres 2018 den Grundstein für die Produkte der nächsten zwölf Monate zu legen. Dazu hat man einen Tech Day veranstaltet, der sich um die Themen Prozessoren und GPUs gekümmert hat.

Wie erwartet hat AMD auf dem Tech Day das Erscheinen der nächsten Ryzen-Generation angekündigt. Diese liefen bisher als Zen+ und werden als Ryzen-2000-Serie auf den Markt kommen. Die neue Serie beginnt aber nicht wie im vergangenen Jahr mit den Prozessoren für die Mittelklasse. Stattdessen werden die Raven-Ridge-Modellerden den Anfang machen. Das Modell Ryzen 3 2300U mit vier Kernen und ebenso vielen Threads sowie sechs CUs (384 Shader-Einheiten) startet ab sofort. AMD gibt hier einen Takt von 2,0, bzw. 3,4 GHz an.

Am 12. Februar soll die Desktop-Version Ryzen 3 2200U folgen. Diese APU bietet zwei Kerne, vier Threads und drei CUs (192 Shader-Einheiten). Es handelt sich damit um die vorerst kleinsten Ableger der Ryzen-APUs mit Zen-CPU und Vega-GPU.

Ryzen 2000 in 12 nm

Für die meisten sicherlich interessanter wird es dann im April. Wie angekündigt, hat AMD zusammen mit GlobalFoundries an einer Verbesserung der Fertigung gearbeitet. Die nur leicht verbesserte Zen+-Architektur wird folglich zukünftig im 12LP-Verfahren gefertigt und soll daher ein Leistungsplus von etwa zehn Prozent vorzuweisen haben. Bei Zen+ handelt es sich grundsätzlich „nur" um einen Shrink, der in einigen Details verbessert wurde. Vor allem scheint AMD bei der Integration von Caches und der Speicher-Controller dazugelernt zu haben und will hier einige Verbesserungen einbauen. Die Erhöhung der Leistung dürfte durch einen höheren Takt möglich gemacht werden.

Hinzu kommen der bereits von den Raven-Ridge-APUs bekannte Precision Boost 2. Ebenfalls verbessert hat AMD die Extended Frequency Range. Precision Boost 2 soll für einen höheren Durchschnittstakt sorgen, während XFR 2 höhere und längere Taktspitzen zulassen soll. Einen Offset wird es bei keinem Prozessor mehr geben und AMD verwendet nur noch echte, gemessene Temperaturen.

Details zur Ausgestaltung der Ryzen-2000-Serie stehen noch aus und werden mit dem nahenden April sicher noch veröffentlicht werden. Die meisten, aktuell erhältlichen Modelle der Ryzen-1000-Serie werden nach und nach einen Nachfolger erhalten.

Ryzen-Threadripper-2000-Serie im Sommer

Bisher wenig bekannt war über einen Nachfolger der Ryzen-Threadripper-Prozessoren mit Zen+. Nun hat AMD angekündigt, dass diese im Sommer folgen werden. Gleiches gilt für Ryzen Pro. Da die Serie aber erst in rund sechs Monaten erscheinen werden, nannte AMD hier noch keine weiteren Details.

Neue Chipsätze

Grundsätzlich werden alle Mainboards für die erste Ryzen-Generation auch in der Lage sein, die Modelle der zweiten Generation aufzunehmen. Ein BIOS-Update ist allerdings Pflicht – dies verwundert aber auch nicht weiter.

Große Neuerungen bei den Chipsätzen der 400er-Serie scheint es nicht zu geben. Auf neue Funktionen scheint man gänzlich zu verzichten und spricht nur von einer geringeren Leistungsaufnahme. Mit dem X470-Chipsatz gibt man den Mainboard-Herstellern aber zumindest eine Möglichkeit, die aktuelle Mainboard-Serie noch einmal zu ergänzen. Ob es Sinn macht ein auf ein neueres Modell zu setzen, hängt aber sicherlich auch von weiteren Details ab.

Zen 2 für 2019 ist bereits fertig

Als Ausblick auf die kommenden Jahre präsentierte AMD eine neue CPU-Roadmap. Diese sieht für das aktuelle Jahr 2018 die eben besprochenen Zen+-Prozessoren vor. 2019 soll dann Zen 2 folgen. Laut AMD ist die Entwicklung von Zen 2 bereits abgeschlossen. Bis dahin soll auch die Fertigung in 7 nm möglich sein – AMD plant Zen 2 für 2019 in dieser neuen Fertigungs-Generation.

Für Zen 2 wird es eine größere Überarbeitung der Architektur geben, als dies von Zen zu Zen+ der Fall ist. AMD dürfte also grundsätzliche Funktionseinheiten überarbeiten. Details nannte man aber noch nicht. Die IPC-Leistung steht aber weiter im Fokus, hier will man zu Intel aufschließen.

Für 2020 ist dann bereits Zen 3 geplant. Hier sei man innerhalb der eigenen Zielvorgaben – erläuterte diese aber auch nicht weiter. Über die Fertigung wollte man noch nichts sagen und gibt hier nur 7nm+ an. Ein Zen 2+ wird es offenbar nicht geben. Der Grund dafür dürfte sein, dass AMD mit Zen eine völlig neue Architektur entwickelt hat, aus der man zunächst einmal ein paar Rückschlüsse ziehen musste. Die ersten Verbesserungen flossen in Zen+ ein. Mit Zen 2 und Zen 3 sind dann offenbar keine Detailverbesserungen und Korrekturen mehr notwendig.

Für AMD steht mit 2018 ein weiteres spannendes Jahr an. Im Bereich der Prozessoren wird es in jedem Fall viel Neuerungen geben. Wie diese einzuschätzen sind, müssen wir uns aber noch im Detail anschauen.