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AMDs Ryzen Threadripper soll Intel weiter das Fürchten lehren

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AMDs Ryzen Threadripper soll Intel weiter das Fürchten lehren
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Wenn es darum geht, Informationen zu früh an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen, sind die letzten Tage bei AMD sicherlich als Desaster zu bezeichnen. Zunächst tauchten die ersten Werte eines Ryzen 7 2700X mit einem Takt von bis zu 4,35 GHz auf, danach leakten die möglichen Präsentationsfolien zum Start der Ryzen-2000-Serie im April und gestern wurden aus einer Sales-Präsentation auch noch die Pläne für Ryzen, Ryzen Threadripper und der Ryzen APUs für die kommenden Jahre bekannt. Nun könnte man AMD vorhalten, das solche Leaks eigentlich ein recht gutes Marketing sind, schließlich ist das Unternehmen auf den einschlägigen Seiten in aller Munde, aber so ganz im Sinne eines Unternehmens dürften solche riesigen Lücken dennoch nicht sein.

Und es geht weiter – im Rahmen des angesprochenen Sales-Meetings scheint sich AMD auch etwas genauer zu den Plänen für die Ryzen-Threadripper-Serie geäußert zu haben. Bereits offiziell bestätigt wurde die Ryzen-Threadripper-2000-Serie für den Sommer diesen Jahres. Diese wird auf der verbesserten Zen+-Architektur basieren und daher vermutlich wie die Ryzen-2000-Serie ein recht ordentliches Taktplus durch die optimierte Fertigung in 12 nm bieten. 2019 soll dann Castle Peak mit Zen2-Architektur und Fertigung in 7 nm folgen bevor für 2020 zunächst einmal nur eine "NG HEDT" also Next Generation High-End-Desktop, mit denn wieder kleineren Optimierungen folgen soll.

Sales-Meetings sind dazu da die eigenen Produkte anzupreisen, schließlich sollen dies die Sales-Manager in ihren Märkten dann auch tun. Insofern sind Aussagen, welche die eigenen Produkte besonders gut dastehen lassen nicht weiter verwunderlich. Für die Ryzen-Modellreihe spricht AMD von "crusin’ for success". Man sieht sich im High-End-Desktop (Ryzen Threadripper), Desktop (Ryzen) sowie für die Desktop- und Mobile-APUs (Ryzen mit Vega/Navi-GPU) sehr gut aufgestellt. Erstmals tauchte in den Folien ein Verweis auf eine "Value Mobile APU" auf, die unter dem Codenamen "Dali" ab 2020 verfügbar sein sollen. Diese Kategorie ist in den bisherigen Roadmaps nicht zu finden.

Für Ryzen Threadripper hat AMD ab 2019 große Pläne. Bereits heute kann argumentiert werden, dass AMD sich in diesem Segment einige Vorteile gegenüber Intel verschafft hat. Ab 2019 soll Castle Peak für die dominierende Vorherrschaft im HEDT-Markt sorgen ("Dominand Leadership in the HEDT Market"). Leistung und Effizienz sollen neue Maßstäbe setzen und neue Funktionen sollen den dann noch immer aktuellen Sockel TR4 weiter verbessern.

Für AMD sind die Zen-Architektur und die daraus entwickelten Desktop- und Serverprodukte ein echter Erfolg. In vielen Bereichen hat man Intel vorführen können, in anderen ist aber auch noch jede Menge Spielraum für Verbesserungen zu erkennen. AMD scheint zumindest intern aber überzeugt davon zu sein, den in Teilen vorhandenen Rückstand bald aufholen zu können. Die Pläne bis 2020 klingen ambitioniert, aber nicht unrealistisch.