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Beim Blick in die CPU-Regale der Händler zeigte sich in der Vergangenheit oftmals das gleiche Bild. Aktuelle Intel-Prozessoren suchte man oftmals vergebens, was gleichzeitig zu einer saftigen Preissteigerung der Modelle führte. Intel hat zwar vor wenigen Tagen erst angekündigt, etwa eine Milliarde US-Dollar in die Produktion zu investieren, doch diese Maßnahme kann selbstverständlich nicht sofort den Markt entspannen. Zwar möchte der Chipriese langfristig die Verfügbarkeit seiner Prozessoren aus dem aktuellen 14-nm-Prozess verbessern, doch an der aktuellen Situation kann auch der Hersteller nichts ändern.
Die schlechte Verfügbarkeit und die damit steigenden Preise der CPUs spielen im Gegenzug dem schärfsten Kontrahenten AMD in die Arme. Wie sich beim Blick auf die Verkaufszahlen von Mindfactory zeigt, scheinen Kunden derzeit deutlich öfter zu einem Prozessor der Ryzen-Baureihe zu greifen als bisher. AMD kann im Gegensatz zu Intel genügend Prozessoren zusammen mit seinem Partner Globalfoundries produzieren. Auch steht TSMC als weiterer Auftragsfertiger bereit, um die Ryzen-Prozessoren vom Band laufen zu lassen.
Somit scheint AMD auch die unerwartet höhere Anfrage jederzeit befriedigen zu können. Neben den Desktop-CPUs wie dem aktuellen Topmodell Ryzen 7 2700X und den Notebook-Ablegern der Ryzen-Familie, finden auch die Modelle aus der Epyc-Baureihe für den Server-Bereich einen höheren Absatz. Auch dort kann Intel nicht genügend Chips liefern, sodass die Kunden zur Alternative von AMD greifen.
Dieser Verkaufstrend ist vor allem seit Anfang September stark angestiegen. Wie eine Statsitik auf Reddit zeigt, waren bis vor einigen Wochen die Verkäufe von Ryzen-Prozessoren im Vergleich zu Coffee Lake nahezu gleichauf. Doch im September änderte sich das Bild. Die Verkaufszahlen von AMD explodierten förmlich nach oben, während gleichzeitig die Zahlen von Intel absackten. Über 80 % der Kunden haben in diesem Zeitraum zu AMD und nicht zu Intel gegriffen.
AMD wird sich sicherlich über diesen Verkaufserfolg freuen und wird die Gewinne gerne mitnehmen. Da auch in naher Zukunft nicht mit einer Entspannung der Produktion bei Intel zu rechnen ist, dürfte der Verlauf der Statistik in Zukunft in dieser Form so weitergehen. Wann Intel letztendlich die Probleme beim 14-nm-Prozess in den Griff bekommen wird, kann derzeit nicht vorhergesagt werden. Es wird allerdings sicherlich noch einige Monate dauern und damit die Preise für aktuelle CPUs von Intel entsprechend hoch bleiben.