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Auf dem gestrigen "New Horizon"-Event stellte AMD die ersten GPU-Beschleuniger mit der Vega-20-GPU aus der 7-nm-Fertigung vor und die EPYC-Prozessoren der zweiten Generation wurden mit Multi-Chip-Module-Design aus acht CPU-Chiplets und einem großen I/O-Die vorgestellt.
Doch im Rahmen der Vorstellung sprach AMD auch über die Zukunft der CPUs und GPUs und stellte die entsprechenden Roadmaps vor. Bereits bekannt ist, dass AMD für die Zen-Architekturen eine relativ aggressive Strategie fährt, die fast jährlich eine Neuerung vorsieht. Das Sampling der ersten Zen-2-Prozessoren hat also begonnen und die Pläne für Zen 3 verlaufen laut AMD plangemäß. Bereits 2020 soll es soweit sein.
Milan wird der Nachfolger von Rome in der EPYC-CPU-Serie sein. Vermutlich bereits 2020 sollen die Prozessoren auf den Markt kommen und während noch viele Fragen zu Rome offen sind, stellen sich bereits die nächsten für Milan. Bereits mehrfach hat AMD betont, eine Drop-In-Kompatibilität für die EPYC-Prozessoren bieten zu wollen. Server, die bereits mit Naples-Prozessoren bestückt sind, können auch die neuen Rome-Prozessoren verwenden. Laut AMD werden einige Funktionen nicht zur Verfügung stehen. Dies bezieht sich vermutlich auf die Unterstützung von PCI-Express 4.0.
Das bedeutet aber auch: AMD bleibt dem Sockel SP3 und damit dem Octa-Channel-Speicherinterface treu und dies über Rome hinaus. Auch Milan soll laut AMD den Sockel SP3 verwenden, der 4.096 Pins bietet. Für die Milan-Prozessoren bedeutet dies: Auch diese werden "nur" ein Octa-Channel-Speicherinterface unterstützen können.
Die Kollegen von Heise-Online dazu:
"AMD kündigte überdies an, dass Rome-basierte Epyc-Prozessoren Drop-in-kompatibel mit bestehenden Naples-Plattformen aus der ersten Epyc-Generation sind und zudem auch der Nachfolger Milan in derselben Plattform laufen wird."
Ob und wie AMD diese Beschränkung umgehen kann, wird sich noch zeigen müssen. Bereits heute gibt es Bedenken, dass die Rome-Prozessoren mit bis zu 64 Kernen über ein Octa-Channel-Speicherinterface gefüttert werden können. Bis zu den Milan-Prozessoren dürfte sich dieses Problem verschärfen, zumal Intel bereits im kommenden Jahr mit den Cascade-Lake-AP-Prozessoren ein 12-Channel-Speicherinterface anbieten wird und damit für speichersensitive Anwendungen einen Vorteil für sich verbuchen kann.
Dass AMD auch über Zen-3-Architektur hinaus Pläne hat, dürfte offensichtlich sein. Bereits bestätigt wurde, dass Zen 4 und Zen 5 in Planung sind. Auf dem New-Horizon-Event tauchte die Zen-4-Architektur erstmals auf einer Roadmap auf. Derzeit befindet man sich hier in der Design-Phase, was allerdings ein sehr weitreichender Begriff ist und keinerlei Anhaltspunkte für den Stand der Entwicklung bietet.
Keine High-End-GPU von AMD vor dem Jahr 2020
Im Rahmen der Vorstellung der Radeon Instinct MI50 und Radeon Instinct MI60 sprach AMD auch kurz über die Zukunft in der GPU-Strategie des Unternehmens.
Auch hier ist klar: AMD wird versuchen weiter Druck auf die Konkurrenz auszuüben und hat daher aggressive Pläne für die zukünftigen Produkte. Was nach Vega in 7 nm kommt, ist allerdings noch offen. AMD bezeichnet das zukünftige Produkt in der Roadmap nur als "Mi-Next" und spricht in diesem Zusammenhang von einer Steigerung der Leistung im Allgemeinen.
Geplant ist Mi-Next für 2020 und demnach wird AMD das komplette Jahr 2019 im Datacenter mit den Vega-GPUs aus der 7-nm-Fertigung bestreiten. Hinter vorgehaltener Hand ist die Rede davon, dass es auch für andere Märkte keine neue High-End-GPU aus dem Hause AMD geben wird.
Navi soll Polaris zwar ablösen, die Ablöse in diesem Marktsegment bedeutet aber auch, dass AMD die Mittelklasse erneuert, nicht aber das High-End-Segment. Die übernächste GPU-Architektur soll auf den Namen Arcturus hören.