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Zur CES kündigte AMD die dritte Generation der Ryzen-Prozessoren an. Auf Basis des Sockels AM4 wird AMD damit ab Sommer unter anderem PCI-Express 4.0 auf den Desktop bringen. Weitaus entscheidender aber ist, dass die Prozessoren auf Basis der Zen-2-Architektur – zumindest in einer ersten Präsentation – scheinbar mit Intels High-End-Modellen gleichziehen können. Zumindest deutet dies eine nahezu identische Multi-Core-Leistung bei geringerem Verbrauch im Vergleich zum Intel Core i9-9900K an.
Aber es wird noch einige Monate dauern, bis wir wirklich wissen, wo AMD hinsichtlich der Multi-Core-, aber vor allem der Single-Core-Leistung, steht. Die Fertigung in 7 nm und die Optimierungen der Zen-2-Architektur scheint AMD in die Lage zu versetzen, einen größeren Schritt zu machen.
Doch neben der Tatsache, dass AMD bei gleicher Anzahl an Kernen zu Intel aufgeschlossen haben will, bietet das Chiplet-Design die Möglichkeit für AMD, für den Sockel AM4 an der Anzahl der Kerne zu erhöhen. Bisher offiziell bestätigt und gezeigt wurde nur ein Ryzen-Prozessor der dritten Generation mit jeweils einem I/O- und einem CPU-Die. Pro CPU-Die sind maximal acht Kerne möglich, das Package bietet aber offenbar Platz für einen zweiten CPU-Die und auch wenn AMD dies noch nicht offiziell bestätigt hat, die Möglichkeit einen zweiten CPU-Die dort unterzubringen, wurde nicht ausgeschlossen.
Und so verwundert es nicht, dass ein erster Eintrag in einer Online-Datenbank aufgetaucht ist, der ein Engineering Sample eines Ryzen-Prozessors mit zwölf Kernen zeigt. Anhand des Modellcodes 2D3212BGMCWH2_37/34_N lassen sich folgende Details entschlüsseln:
Es handelt sich um ein Engineering-Sample, man ist also noch nicht in der Qualifikationsphase für diese Prozessoren. Der Basis-Takt liegt bei 3,2 GHz und es sind zwölf Kerne vorhanden. Noch nicht final dürften die Angaben zum Boost-Takt mit 3,7 bzw. 3,4 GHz sein. Der UserBenchmark liest einen durchschnittlichen Boost-Takt von 3,6 GHz aus. Weite Teile des Codes lassen sich derzeit noch nicht entschlüsseln, da AMD hier offenbar auch Änderungen zum aktuellen Schema der Codierung vorgenommen hat.
Zumindest aber wird das Offensichtliche nun bereits deutlich: AMD wird die Anzahl der Kerne auf dem Sockel AM4 anheben – und zwar deutlich. Neben der hier gezeigten Variante mit zwölf Kernen und somit zwei CPU-Dies mit jeweils sechs Kernen wird es wohl auch eine Variante mit 16 Kernen und zwei komplett aktiven CPU-Dies mit jeweils acht Kernen geben. Auch einen solchen AM4-Prozessor werden wir sicherlich in den kommenden Wochen und Monaten sehen.