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Die Analysten von Mercury Research haben neue Marktanalysen zu den Marktanteilen der CPU-Hersteller im Desktop-, Server- und Notebook-Bereich veröffentlicht. Da diese allesamt von Intel dominiert werden, reicht ein Fokus auf die Konkurrenz aus dem Hause AMD, um den Gesamtmarkt einschätzen zu können.
Mercury Research zufolge konnte AMD seinen Marktanteil bei den Desktop-Prozessoren auf 15,8 % steigern. Stärker ist das Wachstum bei den Notebook-Prozessoren gewesen, auch wenn der Anteil am Gesamtmarkt mit 12,1 % etwas niedriger ausfällt. Mit 3,2 % noch immer recht klein, ist der Marktanteil bei den Server-Prozessoren. Hier muss man allerdings sehen, dass AMD im vergangenen Jahr einen Marktanteil von gerade einmal 0,8 % hatte.
Q4 2017 | Q3 2018 | Q4 2018 | QoQ | YoY | |
Desktop | 12,0 % | 13,0 % | 15,8 % | + 2,8 % | + 3,9 % |
Server | 0,8 % | 1,6 % | 3,2 % | +1,5 % | + 2,4 % |
Notebook | 6,9 % | 10,9 % | 12,1 % | +1,3 % | + 5,3 % |
Wachstumtreiber bei den Desktop-Prozessoren sind die Ryzen-Prozessoren und zu einem kleinen Anteil auch die Ryzen-Threadripper-Modelle. Mit der Ryzen-3000-Generation wird AMD auch in diesem Jahr eine weitere Generation der Ryzen-Prozessoren auf den Markt bringen, die dann unter anderem bis zu 16 Kerne und PCI-Express 4.0 mitbringt. Der Anteil an AMD-Prozessoren im DIY-Markt dürfte noch weitaus höher ausfallen, das träge OEM-Geschäft bietet AMD jedoch viele Wachstumsmöglichkeiten.
Im Jahresvergleich den größten Sprung machen die Notebooks. Die Ryzen-Mobile-Prozessoren finden guten Anklang im Markt, was auch daran liegt, dass AMD mit den OEM-Partnern bessere Gesamtpakete schnürt. Ein AMD-Prozessor wird nicht mehr zwangsläufig mit einem Single-Channel-Arbeitsspeicher, einem schlechten TN-Panel und einer langsamem Festplatte kombiniert. Stattdessen sind Notebooks mit AMD-Prozessoren inzwischen echte Alternativen für Modelle, die bislang nur mit Intel-Prozessor wirklich interessant waren.
Besondere Anstrengungen unternimmt AMD im Server-Bereich und auch hier scheint sich dies allmählich auszuzahlen. So steigt der Marktanteil von einst unter einem Prozentpunkt auf inzwischen 3,2 % – noch immer sehr wenig, im ebenfalls trägen Servergeschäft aber keine Seltenheit. Langjährige Intel-Kunden müssen zunächst einmal zu einem Wechsel ermuntert werden und dies dauert eben. Mit den EPYC-Prozessoren der zweiten Generation im Chiplet-Design erwartet sich AMD einen weiteren Schub in diesem Segment. Dies wäre vor allem aus wirtschaftlicher Sicht wünschenswert, denn die Entwicklungskosten der Zen-Architekturen und des gesamten Ökosystems sind nicht unerheblich und lassen sich über die guten Magen des Datacenter-Marktes sicherlich einfacher zurückgewinnen.
Die Vorzeichen zeigen damit in die richtige Richtung und die aggressive Produktstrategie bei den Prozessoren seitens AMD dürfte dabei helfen, die Anteile weiter zu steigern. Hoffentlich wird dies AMD bald auch wieder bei den Grafikkarten gelingen.