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Im vergangenen Herbst kündigte AMD die Ryzen-Pro-Prozessoren für den Desktop an. Die Ryzen Pro Mobile-Modelle der 1. Generation gibt es seit Mitte Mai des vergangenen Jahres. Es sind nur noch wenige Monate bis zum Start der 3. Generation der Ryzen-Prozessoren, da erfolgt heute die Ankündigung zu den Ryzen-Pro-Mobile-Prozessoren der 2. Generation – basierend auf der Zen+-Architektur mit integrierter Vega-Grafikeinheit. Um die Verwirrung zu vervollständigen, machte die Ryzen-3000er-Serie mit den Ryzen-Mobile-Prozessoren der 2. Generation im Januar den Anfang.
Allesamt basieren die aktuell verfügbaren Prozessoren noch auf der Zen- bzw. Zen+-Architektur. Die Zen-2-Architektur wird erst ab diesem Sommer in allen drei Produktkategorien eine Rolle spielen – auch wenn AMD schon von Prozessoren der Ryzen-3000-Serie spricht. Heute vorgestellt werden die Modelle Ryzen 7 Pro 3700U, Ryzen 5 Pro 3500U, Ryzen 3 Pro 3300U und Athlon Pro 300U.
Allesamt bieten diese eine konfigurierbare Thermal Design Power von bis zu 25 W. Die Hersteller können von 12 bis 25 W beliebig und je nach Kühlung wählen. Nominell liegt die TDP bei 15 W. Der Ryzen 7 Pro 3700U und Ryzen 5 Pro 3500U bieten vier Kerne und acht Threads, beim Ryzen 3 Pro 3300U sind es vier Kerne und ebenso viele Threads. Der Athlon Pro 300U bietet im Einsteigersegment zwei Kerne und vier Threads. Der Basis-Takt der Prozessoren liegt zwischen 2,1 und 2,4 GHz. Per Precision Boost sind je nach Modell bis zu 4 GHz möglich.
Modell | Kerne / Threads | Basis- / Boost-Takt | iGPU | TDP |
Ryzen 7 Pro 3700U | 4 / 8 | 2,3 / 4,0 GHz | Vega 10 | 12 - 25 W |
Ryzen Pro 7 2700U | 4 / 8 | 2,2 / 3,8 GHz | Vega 10 | 12 - 25 W |
Ryzen 5 Pro 3500U | 4 / 8 | 2,1 / 3,7 GHz | Vega 8 | 12 - 25 W |
Ryzen 5 Pro 2500U | 4 / 8 | 2,0 / 3,6 GHz | Vega 8 | 12 - 25 W |
Ryzen 3 Pro 3300U | 4 / 4 | 2,1 / 3,5 GHz | Vega 6 | 12 - 25 W |
Ryzen 3 Pro 2300U | 4 / 4 | 2,0 / 3,4 GHz | Vega 6 | 12- 25 W |
Athlon Pro 300U | 2 / 4 | 2,4 / 3,3 GHz | Vega 3 | 15 W |
Im Vergleich zu den Vorgängern will AMD die Leistung der neuen Ryzen-Pro-Mobile-Prozessoren noch ein mal gesteigert haben. Dies erreicht der Hersteller vor allem durch etwas höhere Taktraten. Waren die älteren Modelle bereits schneller als die vergleichbaren Intel-CPUs, soll der Abstand mit der zweiten Generation noch weiter angewachsen sein. Hinsichtlich der reinen CPU-Leistung sieht man sich schon länger auf Augenhöhe mit Intel, auch weil man häufig mehr Kerne anbietet. Die Stärke der Prozessoren ergibt sich laut AMD aber vor allen in der Kombination mit der integrierten Vega-Grafikeinheit.
Die Pro-Funktionen sind aber das, was die Ryzen-Pro-Modelle ausmachen soll. Die Ryzen-Pro-Prozessoren bieten einige Funktionen, die innerhalb der Zen-Architektur bisher nur bei den EPYC-Prozessoren aktiviert werden. Dazu gehören spezielle Sicherheitsoptionen wie eine eingebaute 128-Bit-Verschlüsselung für Daten, die im Arbeitsspeicher oder auf Massenspeichern liegen. Hinzu kommt die Unterstützung für gesicherte Plattformen wie Windows 10 Enterprise Security und Module wie fTPM und TPM 2.0.
Weiterhin wichtig ist, dass Nutzer einer solchen Hardware sich möglichst lange darauf verlassen können, dass diese auch vom Hersteller unterstützt wird. Laut AMD sollen die Ryzen-Pro-Prozessoren aus den besten Chips eines Wafers hergestellt werden, was Hardwaredefekte minimieren soll.
Die einzelnen Modelle sollen zudem über einen Zeitraum von 24 Monaten verfügbar sein. Die dazugehörige AM4-Plattform soll sogar vier Jahre und mehr ihren Dienst verrichten. Der Garantiezeitraum der Hardware wird von 12 auf 36 Monate erweitert.
Aus rein technischer Sicht sind die Ryzen-Pro-Mobile-Prozessoren also sicherlich überzeugend. Es stellt sich in diesem Marktsegment aber immer die Frage nach der Durchdringungskraft von AMD. Auch wenn die Zuwächse in den Marktanteilen bei den mobilen Prozessoren für AMD am größten sind, beherrscht Intel diesen Markt noch immer mit weit mehr als 90 %.
Es wird AMD also noch einiges an Kraft und Durchhaltevermögen kosten, um in diesem Markt eine größere Rolle zu spielen. Regelmäßige Updates wie das Heutige stärken allerdings das Vertrauen und dürften AMD dabei unterstützen, weitere Marktanteile zu gewinnen. Dazu müssen aber auch die Notebookhersteller mitspielen und die Prozessoren mit entsprechend guten Komponenten kombinieren. Hier gilt es also auf Fehlgriffe wie eine Single-Channel-Bestückung beim Arbeitsspeicher, fehlende SSD-Optionen und eine schlechte Panel-Wahl für das Display zu verzichten.