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Immer mehr Details zu den EPYC-Prozessoren der zweiten Generation alias Rome sickern durch. So kennen wir inzwischen die einzelnen Modellbezeichnungen sowie die Anzahl der Kerne. Auch die Thermal Design Power für diese Modelle ist bereits bekannt und für einzelne Modelle sind hier und da schon mehr oder weniger aussagekräftige Leistungsdaten durchgesickert.
Der belgische Online-Shop 2compute.net führte auch schon Preise und machte Angaben zu den Taktraten der einzelnen Modelle. Allerdings hat man diese Produtkdetails inzwischen wieder entfernt – wenngleich an gleich mehreren Stellen Screenshots gesichert werden konnten, sodass wir uns die Angaben etwas genauer anschauen können.
Hinsicht der Bezeichnung ändert sich nicht viel. Alle EPYC-Prozessoren der zweiten Generation verfügen über eine "2" in der Modellnummer und sind daran eindeutig zu identifizieren. Das kleinste Modell wird offenbar der EPYC 7252 mit acht Kernen sein. Er soll bis auf 3,2 GHz boosten können und besitzt 64 MB an L3-Cache. Die Thermal Design Power soll 120 W betragen und der Preis liegt bei 577 Euro. Am oberen Ende der Dataceter-Nahrungskette platziert AMD den EPYC 7742 mit 64 Kernen, der mit bis zu 3,4 GHz arbeitet und 256 MB L3-Cache besitzt. Der Preis für die Dual-Sockel-Variante beträgt 8.266 Euro. Bei den Preisen ist anzumerken, dass in Belgien 21 % Mehrwertsteuer erhoben werden, die in den Preisen bereits enthalten sein soll.
Modell | Kerne / Threads | Boost-Takt | L3-Cache | TDP | Preis |
EPYC 7742 | 64 / 128 | 3,4 GHz | 256 MB | 225 W | 8.266 Euro |
EPYC 7702P | 64 / 128 | 3,35 GHz | 256 MB | 200 W | 5.269 Euro |
EPYC 7702 | 64 / 128 | 3,35 GHz | 256 MB | 200 W | 7.673 Euro |
EPYC 7642 | 48 / 96 | 3,4 GHz | 192 MB | 225 W | 5.723 Euro |
EPYC 7552 | 48 / 96 | 3,35 GHz | 192 MB | 200 W | 4.794 Euro |
EPYC 7542 | 48 / 96 | 3,4 GHz | 192 MB | 225 W | 4.079 Euro |
EPYC 7502P | 32 / 64 | 3,35 GHz | 128 MB | 180 W | 2.764 Euro |
EPYC 7502 | 32 / 64 | 3,35 GHz | 128 MB | 180 W | 3.123 Euro |
EPYC 7452 | 32 / 64 | 3,35 GHz | 128 MB | 155 W | 2.420 Euro |
EPYC 7402P | 24 / 48 | 3,35 GHz | 128 MB | 180 W | 1.493 Euro |
EPYC 7402 | 24 / 48 | 3,35 GHz | 128 MB | 180 W | 2.146 Euro |
EPYC 7352 | 24 / 48 | 3,2 GHz | 128 MB | 155 W | 1.622 Euro |
EPYC 7302P | 16 / 32 | 3,3 GHz | 128 MB | 155 W | 995 Euro |
EPYC 7302 | 16 / 32 | 3,3 GHz | 128 MB | 155 W | 1.169 Euro |
EPYC 7282 | 16 / 32 | 3,2 GHz | 64 MB | 120 W | 786 Euro |
EPYC 7272 | 12 / 24 | 3,2 GHz | 64 MB | 120 W | 756 Euro |
EPYC 7262 | 8 / 16 | 3,4 GHz | 64 MB | 155 W | 692 Euro |
EPYC 7252P | 8 / 16 | 3,2 GHz | 64 MB | 120 W | 546 Euro |
EPYC 7252 | 8 / 16 | 3,2 GHz | 64 MB | 120 W | 577 Euro |
Alle P-Modelle sind nur für den Einsatz in Single-Sockel-Systemen vorgesehen. Es gibt jeweils drei Modelle mit 64, 48, 32, 24, 16 und acht Kernen. Ein einziges Modell verfügt offenbar über 12 Kerne. Der Takt schwankt zwischen 3,2 und 3,4 GHz. Die Größe des L3-Caches zeigt offenbar an, wie viele Chiplets verbaut sind.
Bei acht Kernen sind dies offenbar zwei CCDs (Core Complex Die) mit jeweils 32 MB, aber nur der Hälfte der aktiven Kerne. Beim EPYC 7272 kommen ebenfalls zwei CCDs zum Einsatz, auf denen dann aber nur 12 der 16 Kerne aktiv sind. Der EPYC 7282 verwendet zwei voll aktive CCDs. Der EPYC 7302 und 7302P könnten ebenfalls so realisiert werden, sollten aber offenbar 128 MB L3-Cache spendiert bekommen, sodass wir hier von vier CCDs = vier Chiplets ausgehen. Bis einschließlich das EPYC 7502P verwendet AMD hier teildefekte Chiplets mit weniger Kernen, als es die CCDs vorsehen, aber mit dem vollen L3-Cache.
Den nächsten Sprung macht man mit dem EPYC 7542 und 48 Kernen. Für die 6 x 8 = 48 Kerne verwendet man sechs Chiplets und kommt damit auf 192 MB L3-Cache. Alle acht CPU-Chiplets oder auch CCDs kommen bei den drei Topmodellen mit jeweils 64 Kernen zum Einsatz. Daraus ergeben sich auch die 256 MB L3-Cache.
Die maximale Leistungsaufnahme steigt vom EPYC 7601 mit 32 Kernen und einer TDP von 180 W auf 225 W mit den schnellen Modellen mit 64 und 48 Kernen. Entsprechend sollten die Mainboards und die Kühlung mit SP3-Sockel bereits darauf ausgelegt sein, um mit den neuen Prozessoren zu funktionieren. Bereits bekannt ist, dass AMD die Speichergeschwindigkeit von DDR4-2666 auf DDR4-3200 anheben wird. Über den maximalen Speicherausbau gibt es aber noch keine gesicherten Informationen. Es bleibt aber beim Achtkanal-Speicherinterface.
Außerdem wird AMD bei den PCI-Express-Verbindungen von Standard 3.0 auf den Standard 4.0 die theoretisch mögliche Datenrate verdoppeln. Ob dies bei allen Servern durch einen einfachen Wechsel des Prozessors möglich sein wird, ist aber fraglich.
Preislich setzt AMD den Konkurrenten Intel aber unter Druck. Anstatt 10.000 Euro für einen Xeon Platinum 8280 mit 28 Kernen ausgeben zu müssen, sind es beim EPYC 7742 mit 64 Kernen offenbar nur etwa 8.300 Euro. Allerdings muss man bei den Preisen noch ein Fragezeichen machen. Auch gibt es in der Betrachtung der Kosten mehr als nur den Blick auf die Anschaffungspreise der Prozessoren. Der Speicher spielt eine mindestens ebenso wichtige Rolle und je nach Anwendung sind es eben nicht die vielen Kerne, die ein Plus an Leistung bringen. Hier muss man also noch einmal einen differenzierteren Blick auf die Leistungsmerkmale werfen. Zumindest aber scheinen wir nun die grobe Richtung zu kennen, in die es preislich geht. Im Spätsommer ist der offizielle Start der EPYC-Prozessoren der dritten Generation zu erwarten.