Werbung
Das es eine dritte Ryzen-Threadripper-Generation geben wird, daran gab es eigentlich bereits keinerlei Zweifel. Zwar hat man weitere Modelle auf Basis der Zen-2-Architektur noch nicht offiziell bestätigt, will aber weiter am Ausbau des Workstation-Segments arbeiten. Nun sind einige Benchmarks in der Datenbank des Geekbench 4.4.1 aufgetaucht, die offenbar unter Linux erstellt wurden.
Die von der Software ausgelesenen Informationen sind natürlich mit Vorsicht zu genießen. So wird der Prozessor als AMD 100-000000011-11 erkannt. Er verfügt aber offenbar über 32 Kerne sowie 64 Threads und es handelt sich nicht um einen EPYC-Prozessor oder einen Ryzen Threadripper 2990WX. Der Hardware Identifier weist mit AuthenticAMD Family 23 Model 49 Stepping 0 auf einen neuen Prozessor auf Basis der Zen-2-Architektur hin. Offenbar laufen die Ryzen-Prozessoren der dritten Generation intern unter dem Namen AMD Sharkstooth. Das dazugehörige Mainboard, wohl eine interne Eigenentwicklung von AMD, hört auf den Namen AMD WhiteHavenOC-CP. Whitehaven ist auch schon der Namen für die bisherigen beiden Ryzen-Threadripper-Plattformen.
Der deutlichste Hinweis auf die Verwendung eines Ryzen-Threadripper-Prozessors der dritten Generation sind die Angaben zu den Caches. So werden hier 8x 16 MB an L3-Cache aufgeführt. Alles deutet auf die gleiche Hardware wie bei der zweiten Generation der EPYC-Prozessoren hin.
Den Angaben des Geekbench zufolge, kann AMD den Basis-Takt im Vergleich zu den bisherigen Ryzen-Threadripper-Prozessoren deutlich anheben. Kommt der Ryzen Threadripper 2990WX auf nur 3,0 GHz Basis-Takt, sind es beim neuen Modell mit 32 Kernen gleich 3,6 GHz. Der schnellste EPYC-Prozessor mit 32 Kernen bringt es auf einen Basis-Takt von 2,5 GHz und erreicht im Boost allenfalls 3,35 GHz. Die Ryzen-Threadripper-Prozessoren scheinen hier also deutlich mehr Spielraum beim Takt zu haben. Man sollte aber auch bedenken, dass eine nicht finale Hardware von einer Software ausgelesen wird, welche die Spezifikationen eventuell noch nicht korrekt erkennen kann.
Auf die einzelnen Benchmarks wollen wir nicht genauer eingehen, denn im Single-Core-Test erreicht der Ryzen-Threadripper-Prozessor der dritten Generation nicht das Leistungsplus, welches aufgrund der Ryzen-3000-Prozessoren bzw. der Zen-2-Architektur hier eigentlich zu erwarten wäre. Die Multi-Core-Tests schwanken zu sehr in den Ergebnissen, um eine weitere Beurteilung vornehmen zu können. Hier werden wir einfach abwarten müssen, bis es offizielle oder zumindest stärker belastbare Ergebnisse gibt.
Sollte AMD mit seiner Strategie bei den Ryzen-Threadripper-Prozessoren fortfahren, dürften uns auch Modelle mit 48 und 64 Kernen erwarten. Eben diese gibt es bei der zweiten Generation der EPYC-Prozessoren.