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Der von Beginn an modular und erweiterbar ausgelegte Supercomputer JUWELS in Jülich bekommt 2020 seine geplante Booster-Erweiterung und diese ist mit AMD-Prozessoren und NVIDIA-GPU ausgestattet. Das nun in Auftrag gegebene Modul wird von Atos und ParTec aufgestellt werden und soll 2020 in Betrieb gehen. Mit dem Booster-Modul bestehend aus mehreren Nodes soll die Rechenleistung von JUWELS von 12 auf über 70 PFLOPS gesteigert werden. Damit wäre er der aktuell viertschnellste Supercomputer.
Interessanterweise werden in den BullSequana-XH2000-Racks von Atos dazu EPYC-Prozessoren von AMD mit GPU-Beschleunigern aus dem Hause NVIDIA kombiniert. Die genauen Details zu den verwendeten Komponenten stehen noch aus. Die EPYC-Prozessoren von AMD bieten sich nicht nur wegen ihrer bis zu 64 Kerne pro Socket an, sondern auch weil sie bis zu 128 PCI-Express-Lanes nach dem 4.0-Standard zur Verfügung stellen können. Dies sind nicht nur mehr Lanes als dies auf Seiten von Intel aktuell der Fall ist, sondern pro Lane sprechen wir auch von der doppelten Datenrate. Dies ist natürlich die ideale Voraussetzung um möglichst viele GPU-Beschleuniger pro Sockel/Prozessor anzubinden. Als Interconnect zwischen den Nodes kommt ein 200 Gb/s HDR InfiniBand zum Einsatz. Dieses stammt von Mellanox, ein Unternehmen welches NVIDIA kürzlich für 7 Milliarden US-Dollar gekauft hat.
Die EPYC-Prozessoren der zweiten Generation alias Rome werden seit Sommer angeboten. Interessanter sind die Aussagen zu den GPU-Beschleunigern von NVIDIA, denn wenn der Booster 2020 in Betrieb gehen soll, dann wird es sich dabei um die nächste Generation der HPC-Architektur handeln. Aktuell wird in diesem Bereich noch immer die Volta-Architektur verwendet. NVIDIA selbst spricht nun vom Einsatz der nächsten Generation:
"Das JSC setzt unsere GPUs für Rechenzentren der nächsten Generation im Booster-Modul von JUWELS ein, um diese Anforderungen bei höchster Energieeffizienz zu erfüllen." so Marc Hamilton, VP, Solutions Architecture and Engineering bei NVIDIA.
Aktuellen Gerüchten zufolge wird die nächste Architektur von NVIDIA auf den Namen Ampere hören. Danach soll Hopper geplant sein. NVIDIA orientiert sich bei der Namensgebung an Wissenschaftlern. Für Ampere steht zunächst einmal der Wechsel auf die Fertigung in 7 nm an. Die Tensor Cores dürften hier weiterhin eine Rolle spielen. Eine möglichst hohe HPC- und AI-Rechenleistung unter einen Hut zu bekommen, ist eine große Herausforderung aktueller GPU-Designs.
Wann genau das Booster-Modul von JUWELS an den Start gehen wird, dazu gibt es aktuell keine Informationen. NVIDIA dürfte die Hausmesse GTC im Frühjahr dazu nutzen die nächste Generation der GPU-Beschleuniger vorzustellen.