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Bereits seit einigen Wochen wird über das Boost-Verhalten der neuen Ryzen-Prozessoren unter Windows 10 gesprochen. Eigentlich soll per CPPC (Collaborative Processor Performance Control) und dem neuesten Windows Scheduler die Hardware in die Lage versetzt werden, die zur Verfügung stehende Leistung bestmöglich zu nutzen. Dazu gehört auch, dass anstehenden Rechenaufgaben immer den möglichst schnellsten Kernen zugeteilt werden sollten.
Doch gerade hier scheint es noch Probleme zu geben, wie die Custom Power Plans zeigen, die den Boost-Takt der Ryzen-Prozessoren um bis zu 200 MHz anheben können sollen. Nun hat sich AMD in Form des Technical Marketings per Reddit-Thread geäußert. Demnach gibt es durchaus Unterschiede zwischen der Anzeige im Ryzen Master – hier sollen Sterne die schnellsten Kerne anzeigen, was aber wohl von den echten schnellsten Kernen abweicht – und der Auswahl des CPPC-Mechanismus gehen. HWiNFO in der Version 6.15 Build 4000 Beta zeigt ebenfalls die besten Kerne bzw. die mit dem höchsten Takt an, aber dies muss eben nicht damit korrespondieren, was der Windows Scheduler an schnellsten Kernen ausfällt.
Die Gründe dafür sind einfach: Der Windows Scheduler teilt einen Single-Threaded-Task auf zwei Kerne auf. Der Scheduler kann diesen Task zwischen den zwei Kernen wechseln, um den Boost-Mechanismus dazu bringen zu können, immer den maximalen Boost-Takt zu erreichen. Diese beiden Kerne müssen sich im Falle eines Ryzen-Prozessors auf dem gleichen CCX befinden. Damit sollen Verzögerungen beim Transfer zwischen CCX-Clustern verhindert werden.
Doch es stellt sich weiterhin die Frage, warum der Windows Scheduler nicht den schnellsten und zweitschnellsten Core des CCX auswählt. Robert Hallock, AMDs Technical PR Manager, dazu auf Reddit:
"Let’s take a hypothetical 16-core AMD CPU and pick out a few cores. Core 0 and Core 1 in the first CCX on the first die can boost to 2.2GHz and 2.15GHz, respectively, for 2.175GHz average frequency. Core 13 and 15 in the second CCX on the other die can boost to 2.25GHz and 2.05GHz, respectively, for an average of 2.150GHz. Core 0 and 1 would be the CPPC preferred cores for Windows, but Ryzen Master would assign the gold star to Core 13. Core 13 might be the fastest core in the chip, but you can see it’s not the fastest overall selection for automated boosting. Pairing Core 13 to Core 0, theoretically the highest average frequency, would potentially be offset by crossing CCX boundaries."
Der Durchschnittswert der schnellsten beiden Kerne pro CCX ist also entscheidend, nicht die Tatsache, welche Kerne absolut über den ganze Chip gesehen die schnellsten sind und auch der schnellste Kern, kann aufgrund eines langsameren zweiten Kerns auf dem CCX vom Scheduler als zu langsam angesehen werden. Ryzen Master nimmt darauf keine Rücksicht und zeigt stupide die schnellsten Kerne an. Dies muss aber eben nicht mit den durchschnittlich schnellsten Kernen eines CCX einhergehen.
Ryzen Master soll in Kürze ein Update erhalten, welches dann dazu führt, dass nicht einfach nur die schnellsten Kerne anzeigt werden, sondern das hier auch die Auswahl des Windows Scheduler mit einbezogen wird.
AMD Ryzen 9 3900X | ||
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