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Bereits ausführlich haben wir in der Vergangenheit über die Wafer Scale Engine (WSE) von Cerebras berichtet. Es handelt sich dabei um einen gigantischen Chip mit einer Fläche von 46.225 mm² – 215 x 215 mm. In der Fertigung wird dazu die maximale Fläche für ein Rechteck aus einer 300-mm-Wafer herausgeholt. Die Fertigung findet bei TSMC statt.
Das System, welches eine solche WSE verwendet, ist das CS-1 getaufte System und hat eine Höhe von 15U. Hinsichtlich der Rechenleistung soll ein CS-1-System in etwa die gleiche AI-Leistung wie 1.000 NVIDIA Tesla V100 besitzen. Einen Preis kennen wir bislang nicht. Ein hoher sechsstelliger Dollar-Preis oder sogar eine Million US-Dollar sind jedoch mehr as wahrscheinlich.
Nun vermeldet das Pittsburgh Supercomputing Center, dass man für einen neuen AI-Supercomputer namens Neocortex auf CS-1-Systeme setzen wird. Die National Science Foundation fördert den Supercomputer mit 5 Millionen US-Dollar.
Zwei CS-1-Systeme werden in Pittsburgh zum Einsatz kommen. Diese werden mit einem Superdome-Flex-Server von Hewlett Packard Enterprise kombiniert. Dabei handelt es sich um einen Memory-Server, der die notwendigen Daten vorhalten soll. Verbaut werden wird ein Superdome-Flex-Server mit 32 Xeon-Prozessoren (das genaue Modell ist unbekannt) mit insgesamt 24 TB Arbeitsspeicher sowie 205 TB an Massenspeicher. Um die Daten möglichst schnell an die zwei CS-1-Systeme liefern zu können, ist das gesamte Netzwerkinterface für 1,2 TBit/s ausgelegt.
Die Rechenleistung des CS-1-Systems hängt außerdem von der verwendeten Software ab. Hier sieht man aber offenbar keine größeren Hürden. Schon anders sieht des in der Komplexität der Hardware aus. Besonders der Kühlung kommt eine zentrale Bedeutung zu – ebenso der Stromversorgung eines solch riesigen Chips. Dies ist alles andere als einfach. Weitere Details sind in unserem ausführlichen Betrachtung des CS-1-Systems zu finden.
Der Neocortex soll gegen Ende 2020 aufgebaut werden. Wissenschaftlern soll der Supercomputer kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Dazu müssen sie sich natürlich mit ihren Projekten bewerben.
Laut eigenen Angaben hat Cerebras bereits einige Dutzend CS-1-Systeme ausgeliefert. Einige davon gingen an die Argonne National Laboratories, die in den USA die größten Supercomputer beherbergen. Die genaue Anzahl ist nicht bekannt.
Auf der Hot Chip 2020 im August diesen Jahres wird Cerebras die zweite Generation der Wafer Scale Engine vorstellen. Wir sind gespannt welche Verbesserungen man hier ankündigen wird. Viel größer kann der Chip mit aktuellen Fertigungstechniken nicht mehr werden.