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Vor einiger Zeit rief AMD das Ziel aus, im Jahre 2020 einen um den Faktor 25 effizienteren Prozessor auf den Markt bringen zu wollen. Die dazugehörige Initiative hört auf den entsprechenden Namen 25X20. Die Basis stellte dabei der 2014 veröffentlichte AMD FX-7600P (Kaveri) mit einer Thermal Design Power von 35 W.
Mit dem Ryzen 7 4800H hat man das Ziel mit einem Faktor von 31,74 erreicht. Der Ryzen 7 4800H ist ein Mobilprozessor auf Basis der Renoir-Generation – also mit Zen-2-Kernen und eine auf 7 nm optimierte Vega-Grafikeinheit. Genauer gesagt bietet der Ryzen 7 4800H acht Kerne, kann dank SMT 16 Threads verarbeiten und bietet einen Basis-Takt von 2,9 GHz. Per Boost sollen bis zu 4,2 GHz möglich sein und die TDP kann zwischen 35 und 54 W konfiguriert werden. Nominell schreibt AMD diesen mit 45 W aus. Für die Statistik der 25X20-Initiative wurde er mit 35 W herangezogen.
Anandtech hat sich etwas genauer mit den Zahlen beschäftigt und ist dabei auf einige Ungereimtheiten gestoßen. Diese konnte man aber offenbar gemeinsam mit AMD ausräumen.
Für die Datenerhebung herangezogen wurden die Benchmarkwerte des Cinebench R15 nT und der 3DMark 11. Daraus wurde ein Index der CPU- und GPU-Leistung ermittelt. Die Ergebnisse sehen wie folgt aus:
- Kaveri (2014): 1x
- Carrizo (2015): 3,5x
- Bristol (2016): 3,97x
- Raven (2017): 8,81x
- Raven (2018): 9,86x
- Picasso (2019): 10,88x
- Renoir (2020): 31,77x
Es lassen sich hier größere Sprünge erkennen. Von Kaveri zu Carrizo wechselte AMD von den Steamroller-Kernen zu Excavator. Der nächste Sprung lässt sich beim Wechsel von Bristol zu Raven festhalten. Hier wechselte AMD von Excavator+ auf die erste Zen-Generation. Über Zen+ zeichnet sich dann zu Renoir der größte Sprung ab. Dies liegt zum einen an den Zen-2-Kernen und der Fertigung in 7 nm, aber auch in der Umsetzung der Vega-Architektur in 7 nm.
Die 25X20-Initiative bezieht sich ausschließlich auf die APUs von AMD – also die Prozessoren mit CPU-Kernen und einer integrierten Grafikeinheit. Da AMD in beiden Bereichen große Fortschritte machen konnte, stieg auch der Faktor enorm an. Letztendlich ist man sozusagen über das Ziel hinaus geschossen, denn anvisiert war von Leistungsplus um den Faktor 25 und erreicht hat man eben über 31x.
Für die nächsten Jahre hat sich AMD neue Ziele gesetzt. Diese werden aber noch nicht öffentlich dokumentiert. Solche Zielsetzungen gibt es aber in vielen Unternehmen. Mit der 25X20-Initiative hat AMD vor allem den Wechsel von Pre-Zen über die zwei großen Zen-Generationen dokumentiert.
Für die Zukunft aber ließen sich zahlreiche Vorgaben definieren. Mit 25X20 konzentrierte sich auf Leistung pro Watt. Vielleicht aber könnten auch Aspekte wie die AI/ML-Leistung intern eine Rolle spielen. Dies kommt sicherlich auf die jeweilige Produktkategorie an.