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Im Rahmen der Vorstellung der Radeon-RX-6000-Serie zeigte AMD eine neue Technik, die im Zusammenspiel mit den eigenen Ryzen-5000-Prozessoren die "ultimative Gaming-Plattform" ermöglichen soll. Smart Access Memory (SAM) soll es dem Prozessor ermöglichen, direkt auf den Grafikspeicher der Grafikkarte zugreifen zu können. Auf ähnliche Art und Weise sollen Grafikkarten mit Ampere-GPU zusammen mit der DirectStorage-API von Microsoft für einen schnelleren Austausch von Daten sorgen können. Bei NVIDIA wird dies als RTX IO bezeichnet.
Die ersten Benchmarks zur Radeon-RX-6000-Serie sind teilweise mit aktiviertem Smart Access Memory entstanden, so dass man hier immer im Hinterkopf haben sollte, dass AMD sich ein Leistungsplus von bis zu 11 % sichern kann, dies aber nur dann gültig ist, wenn auch ein Ryzen-5000-Prozessor zum Einsatz kommen soll.
Das Leistungsplus von 11 % stellt allerdings ein Extrembeispiel dar und bisher war nicht ganz klar, in welchen Anwendungen und in welchem Rahmen sich der Vorteil der neuen Technik bewegen wird. Nun hat man auf einer Produktseite weitere Werte zu Smart Access Memory veröffentlicht. Hier wird der Leistungsunterschied in Borderlands 3, Gears 5, Hitman 2, Wolfstein: Young Blood und Forza Horizon 4 dargestellt.
Für letztgenanntes Spiel verzeichnet AMD das Leistungsplus von 11 %. In den anderen Titeln beträgt das Plus zwischen 5 und 6 %. Als notwendige Hardware führt AMD neben einer Grafikkarte der Radeon-RX-6000-Serie und einem Ryzen-5000-Prozessor auch ein Mainboard mit 500-Series-Chipsatz auf – sicherlich um per PCI-Express 4.0 auch die notwendige Bandbreite erreichen zu können.
Wie genau Smart Access Memory funktioniert und was dahinter steckt, ist noch nicht ganz klar. Laut AMD kann SAM nicht mehr nur auf einen kleinen Teilbereich des Grafikkartenspeichers zugreifen, sondern auf einen wesentlichen größeren, wenn nicht den ganzen.
"In conventional Windows-based PC systems, processors can only access a fraction of graphics memory (VRAM) at once, limiting system performance. With AMD Smart Access Memory, the data channel gets expanded to harness the full potential of GPU memory - removing the bottleneck to increase performance."
Im Rahmen der Präsentation waren von bisher 256 MB die Rede. Nun sollen es deutlich mehr sein. Zum Start der Radeon-RX-6000-Serie werden wir sicherlich die Details zur Technik kennen. Neben den Hardwarevoraussetzungen spricht AMD im Bereich der Software bisher nur von der Notwendigkeit des Radeon-Treibers in der Version 20.11.2 sowie von einem BIOS mit AGESA 1.1.0.0. Die Spiele werden Smart Access Memory aber sicherlich auch unterstützen müssen und ob SMA zur DirectStorage-API von Microsoft kompatibel ist, ist ebenfalls noch nicht bekannt.
Wir werden die Karten der Radeon-RX-6000-Serie im Zusammenspiel mit einen Prozessor der Ryzen-5000-Serie anschauen und uns die Funktion des Smart Access Memory anschauen.
Update:
Die von AMD erwähnten 256 MB an Daten, auf die vom Prozessor zugegriffen werden kann, beziehen sich auf den adressierbaren Bereich des Speichers von 128 Byte bis 256 MB. Größer kann der gleichzeitige Zugriff über das PCI-Express-Interface aufgrund einer Adresslimitierung nicht werden. Dies spielt auch für integrierte Grafikeinheiten eine Rolle, wo 256 MB meist das Minimum dessen ist, was sich die GPU an Arbeitsspeicher reserviert.
Es gibt also Resizable BAR inzwischen Möglichkeiten auf mer Speicher zuzugreifen. Bis zu 512 GB sind inzwischen möglich, allerdings gibt es durch die Art und Weise der Adressierung bestimmte Beschränkungen, die auch den Durchsatz limitieren. Eben diese scheint AMD mit Smart Access Memory zumindest teilweise auflösen zu können.