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Ryzen 7 5700G und Ryzen 5 5600G ab 5. August für DIY-Bauer

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Ryzen 7 5700G und Ryzen 5 5600G ab 5. August für DIY-Bauer
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Anfang Januar stellte AMD die mobilen Ryzen-5000-Prozessoren vor, die mit 35 bis 45+ W sowohl für die Mittelklasse als auch die High-End-Gaming-Notebooks gedacht sind. Bis zu acht Zen-3-Kerne bei 4,8 GHz und eine optimierte Vega-Grafikeinheit zeichnen die mobilen Ryzen-Ableger aus. Im April folgten die auf dem gleichen Chip (Cezanne) basierenden Desktop-Modelle der 5000G-Serie. Doch diese sollten bis auf weiteres den OEMs und Systemintegratoren vorbehalten bleiben. AMD gab allerdings auch ein vages Versprechen, zumindest einige Modelle in den freien Handel liefern zu wollen.

Heute nun ist es soweit. Im Rahmen der Computex-Keynote kündigte AMD die Verfügbarkeit eines Ryzen 7 5700G und Ryzen 5 5600G für den DIY-Markt an. Ein paar Wochen wird man sich allerdings noch gedulden müssen, denn erst ab dem 5. August sollen die Prozessoren in den Handel kommen.

AMD will mit den G-Modellen das Angebot bei den Prozessoren nicht nur einfach um solche mit integrierter Grafikeinheit erweitern, sondern auch ein Angebot neben den X-Modellen machen – zu einem günstigeren Preis. So soll der Ryzen 7 5700G 359 US-Dollar kosten, der Ryzen 5 5600G 259 US-Dollar. Ein Ryzen 5 5600X kostet als derzeit günstiges Modell 299 Euro. Die beiden neuen Modelle reihen sich wie folgt in die Produktpalette ein:

AMD Ryzen-5000-Serie im Überblick
Modell Kerne/Threads Basis/Boost-Takt L3-CachePCIeGPU TDP
Ryzen 9 5950X 16 / 32 3,4 / 4,9 GHz 32 MBGen 4- 105 W
Ryzen 9 5900X 12 / 24 3,7 / 4,8 GHz 32 MBGen 4- 105 W
Ryzen  7 5800X 8 / 16 3,8 / 4,7 GHz 32 MBGen 4- 105W
Ryzen 7 5700G 8 / 16 3,8 / 4,6 GHz 16 MBGen 3Vega 8 65 W
Ryzen 5 5600X 6 / 12 3,7 / 4,6 GHz 32 MBGen 4- 65 W
Ryzen 5 5600G 6 / 12 3,9 / 4,4 GHz 16 MBGen 3Vega 7 65 W

Da es den Ryzen 9 5900 und Ryzen 7 5800 nur für OEMs und Systemintegratoren gibt, reihen sich der Ryzen 5 5600G ganz unten und der Ryzen  7 5700G im mittleren Bereich der Modellpalette ein. Die Basis-Taktraten liegen im erwarteten Bereich, der Ryzen 5 5600G fällt mit einem Boost-Takt von 4,4 GHz etwas ab. Im Unterschied zu den anderen Desktop-Prozessoren auf Basis von Zen 3 bieten die APUs nur 16 anstatt 32 MB L3-Cache. Hinzu kommt, dass sie nur PCI-Express 3.0 unterstützen. Die TDP liegt für beide Modelle bei 65 W.

Bisher bot sich den interessierten Käufern nur die Möglichkeit zur älteren Ryzen-4000G-Serie zu greifen. Die Zen-3-Architektur als APU im monolithischen Design findet nun aber auch den Weg auf den Desktop. In einem Deep Dive sind wir auf die Architektur bereits genauer eingegangen. Vor allem die 1T/IPC-Leistung hat einen deutlichen Sprung gemacht. Das zuvor geteilte CCX-Cache-Design wurde vereinheitlich, das für die Desktop-Prozessoren einen nun 32 MB großen L3-Cache nach sich zieht. Für die G-Varianten alias Cezanne verdoppelt AMD den Cache zwar von 8 auf 16 MB, er hat aber noch immer nur die halbe Kapazität gegenüber den Desktop-Modellen. Dies hat seine Gründe vor allen in der Größe des Chips, was für die G-Modelle auf dem Desktop eher weniger wichtig ist, für das mobile Segment hinsichtlich der Stromverbrauchs aber eine Rolle spielt.

Anmerkung zum Bild: 32 MB an L3-Cache belegen 27 mm² – eine Fläche die AMD bei den APUs nicht investieren konnte.

Die Cezanne-Prozessoren werden in 7 nm bei TSMC gefertigt. Wie so oft wird es hier aufgrund der Stückzahlen sicherlich gewisse Anpassungen geben, die AMD zusammen mit TSMC hat einfließen lassen, um die Charakteristik des Siliziums in der Fertigung den Wünschen AMDs anzupassen. 10,7 Milliarden Transistoren werden auf eine Fläche von 180 mm² gepackt, was eine Transistordichte von 59,44 MTr/mm² bedeutet. Hinsichtlich der Packdichte kommt ein Renoir-Prozessor auf 62,82 Millionen Transistoren pro Quadratmillimeter (MTr/mm²) – bringt 9,8 Milliarden Transistoren auf 156 mm² unter. Das Plus in der Größe des Chips geht vermutlich zu einem Großteil auf den verdoppelten L3-Cache zurück.

Gegenüberstellung der Prozessoren
  Renoir Cezanne
Fertigung: 7 nm 7 nm
Anzahl der Transistoren: 9,8 Milliarden  10,7 Milliarden
Chipgröße: 156 mm² 180 mm²
Transistordichte: 62,82 MTr/mm² 59,44 MTr/mm²

Wie gesagt bleibt AMD bei den APUs dem monolithischen Design treu. In der Blockdarstellung der Topologie wird der Infinity Fabric als das zentrale Element deutlich, welches zwischen den Zen-3-Kernen, der iGPU und den I/O-Komponenten sitzt.

Der Ryzen 7 5700G besitzt eine integrierte Vega-GPU mit 8 Compute Units (CUs) und dementsprechend 512 Shadereinheiten, die einen Takt von 2 GHz erreichen können. Beim Ryzen 5 5600G sind es 7 CUs (448 Shadereinheiten) mit einem Takt von 1,9 GHz. AMD spricht hier von der Möglichkeit einige Spiele in 1080p problemlos ausführen zu können. Hinsichtlich der CPU-Leistung stellt man den Ryzen 7 5700G gegen den Core i7-11700 von Intel, der ebenfalls mit acht Kernen aufwarten kann.

Offiziell unterstützt werden die Ryzen-5000G-Prozessoren von Mainboards mit X570-, B550-, A520- und auch von einigen Boards mit X470- und B450-Chipsatz. Ein entsprechendes BIOS-Update wird vorausgesetzt. Für den Arbeitsspeicher unterstützt AMD bis zu DDR4-3200, allerdings zeigte sich das monolithische Design der APUs in der Vergangenheit immer sehr taktfreudig, wenn es um die Anbindung des Speichers über den Infinity Fabric geht.

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Analog dazu neue Pro-Modelle

Neben den beiden Desktop-Varianten für Endkunden stellt AMD auch entsprechende Pro-Modelle vor. Der Ryzen 5 Pro 5650G und Ryzen 7 Pro 5750G sind in der Hardware vollständig zu den Desktop-Modellen identisch und unterscheiden sich in der Praxis ausschließlich durch ihre Softwareunterstützung innerhalb der Pro-Funktionen.

Für kompaktere Systeme bietet AMD auch noch GE-Varianten an, die in der TDP auf 35 W reduziert sind und daher niedrigeren Basis-Taktraten vorzuweisen haben.