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Im Rahmen der Bekanntgabe der aktuellen Quartalszahlen, in denen Intel gute Trends im Server-Bereich vermeldete, dafür aber im Client-Segment zu kämpfen hat, verkündete Intel auch einige interessante Details in der Entwicklungsphase zukünftiger Prozessoren.
Michelle Johnston Holthaus, EVP & GM der Client Computing Group bei Intel, verkündete via Twitter, dass man Meteor Lake erfolgreich eingeschaltet habe. Im Mai 2021 vermeldete Intel, dass der Compute Tile von Meteor Lake, der in Intel 4 (7 nm) gefertigt wird, das Tape-in hinter sich gebracht hat. Die Design-Phase war also abgeschlossen und die ersten Chips kamen aus der Fertigung zurück. Ein Power-on des kompletten SoC ist der nächste Schritt im Prozess zu einem fertigen Produkt. Meteor Lake besteht aus einem Compute Tile mit den CPU-Kernen, einem I/O-Tile, einem SoC-Tile und einem GFX-Tile. Alle drei Komponenten wurden nun erstmals zusammen auf einem Package betrieben. Windows, Linux und Chrome OS läuft laut Aussage von Intel bereits auf Meteor Lake.
Für Intel ist dies ein großer Schritt. Denn einerseits zeigt es, dass man die "disaggregated"-Prozessoren, was nichts anderes bedeutet, als das es sich hier um ein Chiplet-Design handelt, fertigen kann und andererseits ist Intel 4 für das Unternehmen ein extrem wichtiger Fertigungsprozess, da hier erstmals EUV im großen Maßstab zum Einsatz kommen wird. Ein Power-on war für das zweite Quartal 2022 geplant – doch so früh im aktuellen zweiten Quartal hat wohl kaum jemand damit gerechnet. 2023 sollen die entsprechenden Prozessoren auf den Markt kommen.
Bis zum "Bring-up" wird es allerdings noch einige Monate dauern. Bis dahin wird Intel an vielen Stellschrauben drehen, um Meteor Lake dann 2023 als fertiges Produkt auf den Markt zu bringen. Derzeit läuft bei Intel offenbar vieles nach Zeitplan. Im Rahmen der Erweiterung der D1X-Fabrik verkündete Intel, dass die Fertigung in Intel 18A vorgezogen werden könne. Mit Intel 4 scheint alles für eine Massenfertigung ab dem zweiten Halbjahr 2022 bereit zu sein. Ob die ambitionierten Pläne am Ende aufgehen und Intel ab 2025 wieder Spitzenreiter in der Halbleiterfertigung sein wird, werden wir über die kommenden Jahre sehen und mitverfolgen können.
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Chipknappheit noch bis 2024
Aber Intel warnt auch: Der Bedarf an Rohstoffen und Belichtungsequipment für Halbleiter wird auch 2023 hoch sein und die Nachfrage nicht decken können. Erst ab 2024 sieht man eine Verbesserung der Situation. Dementsprechend wird es auch Intel schwerfallen, den Bedarf am Markt befriedigen zu können. Man sieht aufgrund der Tatsache, dass man ein IDM (Integrated Device Manufacturer) ist und über eigene Fertigungskapazitäten verfügt, große Vorteile gegenüber der Konkurrenz. Dieser Vorteil ist jedoch nur dann gültig, wenn die Fertigung auch mit der Entwicklung neuer Chips Schritt halten kann – dies ist zuletzt nicht immer gelungen.
Im Endkundenbereich wird man diese Knappheit weitestgehend kompensieren können. Großkunden und das Enterprise-Segment werden dies aber weiterhin spüren.