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Am Wochenende entwickelte sich eine interessante Geschichte rund um einen Ryzen 7 7800X3D, der sich offenbar selbst zerstörte und dabei das Mainboard gleich mitgenommen hatte. Solche Defekte sind allerdings immer möglich und lassen sich kaum einer gewissen Defekt-Serie zuschreiben, wenn nicht mindestens eine Handvoll oder Dutzende solcher Fälle bekanntwerden.
Diverse Schutzmechanismen sorgen dafür, dass es eigentlich kaum mehr möglich ist, eine Hardware durch Software-Einstellungen zu zerstören. Temperaturen, Spannungen und Ströme werden ständig überwacht und bringt man eine Hardware in einen gefährlichen Bereich, sorgen besagte Schutzmechanismen dafür, dass eine vollständige Zerstörung meist ausgeschlossen ist. Eine Ausnahme können spezielle Overclocking-Einstellungen sein, welche diese Schutzmechanismen aushebeln.
Die jüngere Vergangenheit hat nun jedoch gezeigt, dass es durchaus möglich ist, einen Ryzen-7000X3D-Prozessor durch eine zu hohe Spannung zu zerstören. Entsprechend ging man davon aus, dass die Mainboardhersteller die Spannungen bei diesen Prozessoren etwas einschränken werden – mehr dazu gleich.
Der Nutzer des Ryzen 7 7800X3D, dessen Prozessor und das Mainboard nun offensichtlich einen Schaden davongetragen hatte, hat nach eigener Aussage keine zu hohe Spannung angelegt, sondern die CPU nur mit EXPO-Profil betrieben, was streng genommen ebenfalls ein Overclocking ist und beispielsweise Garantieansprüche ausschließt. Was nun dazu geführt hat, dass betroffenen Kontakte für die VDDCR (CPU Core Power Supply) (siehe IgorsLab) einen derartigen Schaden davongetragen haben, ist aktuell noch nicht bekannt. Hier wird man weitere Analysen abwarten müssen.
Für "Speedrookie" wird das Thema wohl eine gute Wendung nehmen, denn aufgrund der Aufmerksamkeit, die diesem Thema zuteil wurde, haben sich AMD und ASUS bereits gemeldet und werden für Ersatz sorgen. Üblicherweise ist dies allerdings nicht in der Form der Fall. Eine RMA kann alleine schon durch ein vorhandenes EXPO- oder XMP-Profil abgelehnt werden – es handelt sich dabei um ein Overclocking.
MSI: Nur noch negatives Offset möglich
Unabhängig von den Geschehnissen rund um den defekten Ryzen 7 7800X3D hat MSI BIOS-Updates angekündigt, welche eine Erhöhung der CPU-Spannung nicht mehr ermöglichen. Stattdessen kann nur noch ein negatives Offset eingestellt werden.
Über den Enhanced Mode Boost können optimierte PBO-Einstellungen gemacht werden, die weiterhin eine Steigerung der Leistung ermöglichen, ohne dass dazu eine manuelle Anpassung der CPU-Spannung notwendig ist. Folgende Mainboards von MSI werden die BIOS-Updates erhalten:
- MEG X670E GODLIKE: E7D68AMS.151
- MEG X670E ACE: E7D69AMS.18
- MPG X670E CARBON WIFI: E7D70AMS.171
- MAG X670E TOMAHAWK WIFI: E7E12AMS.131
- PRO X670-P WIFI: Wird in Kürze erscheinen
- MPG B650 CARBON WIFI: E7D74AMS.151
- MPG B650 EDGE WIFI: E7E10AMS.161
- MPG B650I EDGE WIFI: E7D73AMS.131
- MAG B650 TOMAHAWK WIFI: E7D75AMS.161
- MAG B650M MORTAR / WIFI: E7D76AMS.A44
- PRO B650-P WIFI: E7D78AMS.151
- PRO B650M-A / WIFI: E7D77AMS.181
- PRO B650M-A: E7D77AMS.181
- PRO A620M-E: E7E28AMS.121
ASUS hatte ebenfalls schon angekündigt, die CPU-Spannung bei den Ryzen-7000X3D-Prozessoren möglicherweise einschränken zu wollen. Bisher hat man dies allerdings nicht getan.