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Zukünftig mehr AI-Unterstützung in CPUs

AMD und Intel arbeiten an konkreten Lösungen

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AMD und Intel arbeiten an konkreten Lösungen
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Was im Bereich der Spezialbeschleuniger, GPU-Beschleuniger im Allgemeinen und auch den ersten Server-Prozessoren bereits Gang und Gäbe ist, soll in den kommenden Prozessoren im Endkundenbereich in Zukunft eine größere Rolle spielen. Die zur CES vorgestellten Ryzen-Mobile-Prozessoren bieten teilweise dedizierte AI-Einheiten namens Ryzen AI. Auch bei Intel wird schon seit Jahren damit geworben, dass über die integrierte Grafikeinheit gewisse Aufgaben in diesem Bereich ausgelagert werden können. Aber trotz jahrelanger Bemühungen sind die dazugehörigen Anwendungen noch immer nicht in den Alltag übergegangen.

Doch nun deutet sich an, dass sowohl AMD wie auch Intel einen neuen Anlauf machen wollen. Dies geschieht in beiden Fällen in Zusammenarbeit mit Microsoft, denn nur über die entsprechende Plattform ist auch gewährleistet, dass eine weitestgehend hardware-agnostische Umsetzung erfolgt.

Die Ryzen-7040-Prozessoren besitzen bereits die entsprechende Hardware. AMD gibt nun zusammen mit Microsoft bekannt, dass die Entwickler-Werkzeuge nun bereitstehen sollen. Beispielhaft erwähnt, sei die Bildverarbeitung Yolov5 and Retinaface, die per GitHub zur Verfügung stehen. Als weitere Anwendungsbeispiele werden Windows Studio Effects, Eye Contact und weitere genannt.

Die Prozessoren der Ryzen-7040-Serie sind in geringen Stückzahlen bereits verfügbar. Es ist davon auszugehen, dass wir NPUs (Neural Processing Unit) bald auch in den weiteren Ryzen-Prozessoren sehen werden.

VPU als Teil von Meteor Lake

Bereits häufiger war in den Gerüchten zu Meteor Lake die Rede davon, dass auch hier eine NPU zum Einsatz kommen wird. Wie Intel nun verkündet hat, wird es sich dabei um eine VPU (Vision Processing Unit) handeln. Auf der diesjährigen Build-Konferenz hat man dies zusammen mit Microsoft bekanntgegeben. Die VPU soll ein Bestandteil des SoC-Tiles sein – einem der Tiles, die gemeinsam als Meteor Lake fungieren werden. Insgesamt kommen die folgenden Tiles zum Einsatz:

  • SoC-Tile (mit der VPU)
  • GPU-Tile
  • Compute-Tile (mit den P- und E-Kernen)
  • I/O-Tile

Die vier kleineren Tiles mit den Funktionseinheiten sitzen auf einem Base-Tile, der wiederum auch einen L4-Cache beinhalten kann. Der Compute- und Base-Tile werden bei Intel gefertigt. GPU-, SoC- und I/O-Tile sollen von TSMC kommen.

Hinsichtlich der Software kommt genau wie bei Ryzen AI die ONNX Runtime zum Einsatz. Es geht hier also zunächst einmal darum eine möglichst identische Schnittstelle anzusprechen, damit der Endnutzer gar nicht merkt, ob bei per AI unterstützen Anwendungen nun eine Hardware von Intel oder AMD zum Einsatz kommt.

Nun wird es wieder einmal darauf ankommen das Henne-Ei-Problem zu lösen. AMD und Intel stellen die Hardware, aber ohne, dass ein Entwickler möglichst flächendeckend davon ausgehen kann, dass seine Software auf eine solche Hardware zurückgreifen kann, wird eine Entwicklung der Software schwer zu rechtfertigen sein. Einfacher haben es da die großen Unternehmen. Unter anderem wird von Intel hier Adobe genannt, die schon zahlreiche Bild-, Video- und Ton-Verbesserungsverfahren in ihrer Software-Suite arbeiten haben. Diese Verfahren werden aktuell aber noch rein auf dem Prozessor oder der Grafikkarte ausgeführt. Solche Arbeiten lassen sich aber schneller und effizienter auf dafür ausgelegter Hardware ausführen. Hier kommen dann Ryzen AI und die von Intel noch nicht näher bezeichnete VPU-Unterstützung ins Spiel.

Wir sind gespannt wie sich die AI-Unterstützung im Privatanwender-Umfeld fortsetzen wird.

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