Werbung
Nachdem die neuen Prozessoren mit stärkerer integrierten GPU für AM5 nun über Wochen in den Gerüchten behandelt wurden, hat AMD diese auf der CES in Las Vegas nun offiziell gemacht. Wie nicht anders zu erwarten, basieren diese auf dem Hawk-Point-Design, welches AMD für die Ryzen-8040-Serie bereits Anfang Dezember vorstellte. Dabei wiederum handelt es sich um das Phoenix-Design, dessen NPU nun das volle Potential ausschöpfen kann.
Weiterhin zum Einsatz kommen bis zu acht Zen-4-Kerne, die einen maximalen Takt von 5,1 GHz erreichen sowie die stärkere integrierte GPU in verschiedenen Ausbaustufen. Zwar bietet AMD in der Ryzen-7000-Serie bereits eine integrierte GPU für die Desktop-Prozessoren, diese ist mit zwei CUs jedoch nicht gerade üppig ausgestattet. Wer auf dem Desktop einer stärkere integrierte Lösung benötigt, musste bisher auf dem Sockel AM4 verbleiben. Mit den Ryzen-8000G-Prozessoren gibt es diese Option nun für AM5.
Eingesetzt werden können die Ryzen-8000G-Prozessoren auf der gesamten AM5-Plattform, also auf allen Mainboards mit diesem Sockel. Die Mainboardhersteller liefern bereits seit einigen Wochen die entsprechenden BIOS-Updates aus. Wem die integrierten Grafikeinheit dann irgendwann doch nicht schnell genug ist, der kann die 3D-Leistung über eine dedizierte Grafikkarte verbessern.
Aber auch mit der Radeon 780M, der leistungsstärksten Variante innerhalb der Ryzen-8000G-Serie, sollen in 1080p viele Spiele bereits problemlos spielbar sein. Unterstützt wird die Hardware durch Softwarefunktionen wie Fluid Motion Frames.
Modell | Kerne | Boost-Takt | Boost-Takt (Zen 4c) | L3+L2-Cache | TDP | iGPU |
AMD Ryzen 7 8700G | 8 | 5,1 GHz | - | 24 MB | 65 W | Radeon 780M 12 CUs |
AMD Ryzen 5 8600G | 6 | 5,0 GHz | - | 22 MB | 65 W | Radeon 760M 8 CUs |
AMD Ryzen 5 8500G | 6 | 5,0 GHz | 3,7 GHz | 22 MB | 65 W | Radeon 740M 4 CUs |
AMD Ryzen 3 8300G | 4 | 4,9 GHz | 3,6 GHz | 12 MB | 65 W | Radeon 740M 4 CUs |
Spitzenmodell ist der Ryzen 7 8700G mit acht Kernen sowie einem Boost-Takt von bis zu 5,1 GHz. 16 MB L3-Cache und 8x 1 MB L2-Cache ergeben insgesamt 24 MB an Gesamtkapazität. Die TDP ist mit 65 W festgelegt. Der Ryzen 7 8700G bekommt mit der Radeon 780M und zwölf CUs die stärkste GPU-Konfiguration spendiert.
Mit jeweils sechs Kernen ausgestattet sind der Ryzen 5 8600G und Ryzen 5 8500G. Bei gleichem Boost-Takt liegt der Hauptunterschied dieser bei der integrierten Grafikeinheit – einmal der Radeon 760M mit acht CUs und einmal der Radeon 740M mit derer vier.
Nur für OEMs und Systemintegratoren verfügbar sein soll der Ryzen 3 8300G mit vier Kernen. Hier halbiert AMD den L3-Cache auf 8 MB, weitere 4 MB an L2-Cache kommen über jeweils 1 MB für die Kerne. Die TDP verbleibt bei 65 W und als GPU-Ausbau sieht AMD vier CUs für die Radeon 740M vor.
Der Ryzen 5 8500G und Ryzen 3 8300G verwenden neben den Zen-4-Kernen noch die auf Effizienz getrimmten Zen-4c-Kerne. Zweimal Zen 4 plus viermal Zen 4c sind es beim Ryzen 5 8500G, eimal Zen 4 und dreimal Zen 4c beim Ryzen 3 8300G.
Hinsichtlich der Leistung der integrierten Grafikeinheit sieht sich AMD mit dem Ryzen 7 8700G und der Radeon 780M klar vor dem Konkurrenten Intel, dessen Iris Xe der 14. Core-Generation heillos unterlegen ist. Selbst in Kombination mit einer GeForce GTX 1650 sieht sich AMD mit der Radeon 780M noch immer vorne.
Auch wenn die Ryzen-8000G-Prozessoren ihre Kerne nicht ganz so hoch takten wie die Ryzen-7000-Prozessoren mit bis zu 5,7 GHz, so sieht AMD keinen oder nur einen geringen Nachteil im Einsatz der neuen Modelle zusammen mit einer starken dedizierten Grafikkarte. Acht Zen-4-Kerne dürften in dieser Hinsicht noch einige Zeit ausreichend sein.
Die CPU-Kerne, GPU und NPU erreichen eine Rechenleistung on 39 TOPS. Die NPU steuert bis zu 16 TOPS bei. Wo und wie diese zum Einsatz kommt, hängt von der verwendeten Software ab. Inzwischen gibt es schon mehr als 100 Anwendungen, die theoretisch auf diese Rechenleistung zurückgreifen können.
Die Ryzen-8000G-Prozessoren sollen ab dem 31. Januar im Handel sein. Preise nennt AMD zum aktuellen Zeitpunkt nicht.
Update: Boost-Takt der Zen-4c-Kerne
AMD kündigte bereits im Dezember an, den Takt der Zen-4c-Kerne für die Ryzen-8040-Prozessoren angeben zu wollen. Nun tut man dies für die Ryzen-8000G-Prozessoren. Die drei Zen-4c-Kerne des Ryzen 5 8300G sollen 3,6 GHz erreichen, die vier des Ryzen 5 8500G 3,7 GHz. Die Zen-4-Kerne kommen währenddessen auf 4,9 bzw. 5,0 GHz.
Auch bei den Mobilprozessoren wird der Takt der Zen-4c-Kerne genannt. Für den Ryzen 5 8440U sind es 3,3 GHz und für den Ryzen 5 8540U 3,5 GHz.