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Ryzen-9000-Serie startet nun am 8. und 15. August

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Ryzen-9000-Serie startet nun am 8. und 15. August
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Erst heute Nachmittag ging ein weiterer Theorie-Artikel zur Zen-5-Architektur sowie den SoC-Designs von Granite Ridge alias Ryzen 9000 und Strix Point alias Ryzen AI 300 online. Dieser folgte auf den in der vergangenen Woche veröffentlichten Artikel mit den ersten Details vom Zen-5-Tech-Day in Los Angeles.

Nun zur schlechten Nachricht für all diejenigen, die sehnsüchtig auf die neuen Prozessoren gewartet haben. Eigentlich sollte es am 31. Juli offiziell losgehen – mit diesem Datum verknüpft bzw. kurz vorher sollte es dann auch die Tests der Prozessoren geben. In den vergangenen Tagen warteten wir vergeblich auf die Samples und ließen uns von AMD immer wieder vertrösten. Nun wissen wir warum. AMD hat den Start der Ryzen-9000-Prozessoren auf den 8. bzw. 15. August verschoben.

Damit werden sich potenzielle Käufer (und auch wir Tester) noch ein paar Tage länger gedulden müssen.

Qualitätsprobleme sorgen für einen kompletten Rückruf der Samples und auch der schon an den Handel ausgelieferten Prozessoren. Alle initial bereits ausgelieferten Prozessoren werden demnach durch eine frische Charge ersetzt. Welche Qualitätsprobleme genau aufgetreten sind, dazu macht AMD keinerlei Angaben. Aber offenbar handelt es sich um ein Hardware-Problem, welches sich nicht durch Software beheben lässt.

Das Fehlen der Samples bei den Testern ist bereits ein offenes Geheimnis. Als Grund wurde beispielsweise ein Speicherproblem genannt, welches ein AGESA-Update notwendig machen soll. Aber mit einem AGESA-Update ist es nicht getan, wie AMD bestätigte.

We appreciate the excitement around Ryzen 9000 series processors.  During final checks, we found the initial production units that were shipped to our channel partners did not meet our full quality expectations.  Out of an abundance of caution and to maintain the highest quality experiences for every Ryzen user, we are working with our channel partners to replace the initial production units with fresh units. 

As a result, there will be a short delay in retail availability. The Ryzen 7 9700X and Ryzen 5 9600X processors will now go on sale on August 8th and the Ryzen 9 9950X and Ryzen 9 9900X processors will go on sale on August 15th. We pride ourselves in providing a high-quality experience for every Ryzen user, and we look forward to our fans having a great experience with the new Ryzen 9000 series.

- so Jack Huynh, AMD SVP und GM of Computing and Graphics

Der Ryzen 7 9700X und Ryzen 5 9600X sollen am 8. August starten, die beiden Modelle Ryzen 9 9950X und Ryzen 9 9900X eine Woche später am 15. August.

Nicht von den Problemen betroffen sind die Ryzen-AI-300-Prozessoren alias Strix Point. Die dazugehörigen Notebooks sollten allerdings bereits ab Mitte Juni verfügbar sein. Im Handel zu finden sind sie aber noch nicht. Aus Herstellerkreisen ist zu erfahren, dass die Notebooks nun Ende Juli in den Handel kommen sollen.

Ein zu hastiger Start?

Der Start der Ryzen-9000-Serie wirkt nicht erst seit heute etwas überhastet. Zur Computex Anfang Juni wurde bekannt, dass die neuen Mainboards mit X870(E)-Chipsatz erst später auf den Markt kommen werden. Für September oder Oktober waren demnach aber nicht nur die Mainboards vorgesehen, sondern auch die Prozessoren. Doch diese zog AMD wohl aus Gründen der Konkurrenzsituation auf Ende Juli vor.

Prozessoren, die verfrüht im Online-Handel zu finden waren bzw. schon verfrüht getestet wurden, waren im Packaging auf die 24. Kalenderwoche (also für den 10. bis 16. Juni) datiert. Diese dann Ende Juli oder Anfang August im Markt zu haben, ist ein ambitioniertes Ziel und sorgte womöglich dafür, dass es zu Fehlern im Validierungsprozess gekommen ist.

Der offenkundig überhastete Start scheint sich nun zu rächen. Aber immerhin ist AMD in einer besseren Situation als Intel. Hier könnten Millionen an Core-Prozessoren von zu hohen Spannungen und einer möglichen Degradierung betroffen sein. AMDs fehlerhafte Prozessoren haben es nicht in den Handel geschafft und somit muss sich auch kein Endkunde mit Problemen oder einer zu niedrigen Leistung herumplagen – dies muss man AMD zugute halten.

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