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AMD erläutert Leistungsunterschiede und erklärt den Admin-Trick

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AMD erläutert Leistungsunterschiede und erklärt den Admin-Trick
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Zur Computex Anfang Juni stellte AMD seine Ryzen-9000-Prozessoren mit Zen-5-Architektur vor. Im Rahmen dieser offiziellen Präsentation wurden auch die üblichen Leistungs-Versprechen gemacht. Die unabhängigen Tests der Prozessoren, unter anderem auch bei uns für den Ryzen 5 9600X, Ryzen 7 9700X und Ryzen 9 9950X zeigten dann zwar ein ähnliches Bild, ohne genau in die Systemkonfigurationen und Einstellungen einzugehen, sind leichte Unterschiede aber auch mehr oder weniger normal.

Unter anderem von Hardware Unboxed wurde nach den ersten Tests aufgedeckt, dass es auch eine Rolle spielt, ob Spiele und Anwendungen mit Administrator-Berechtigung ausgeführt werden. In einem Blog-Post geht AMD nun auf unter anderem diesen Umstand ein und erläutert, wie es zu den Unterschieden zwischen den Marketing-Folien und den Leistungsdaten in den Tests kommt.

Unter anderem erklärt AMD, dass die AMD- und Intel-Konfigurationen mit DDR5-6000 und den Default Baseline Settings Leistungsprofilen getestet wurden. Beides hat in direkten Vergleich einen gewissen Einfluss auf die Leistung: Während die AMD-Prozessoren mit DDR5-6000 sozusagen im Best-Case-Szenario laufen, liegt der Sweet-Spot für Intel-Prozessoren eher bei DDR5-7200. Weiterhin gibt AMD an, dass alle Tests mit aktivierter Windows Virtualization-based Security (VBS) gemacht wurden.

Nun aber zum entscheidenden Punkt: Der Ausführung mit Administrator-Berechtigung. AMD begründet die Leistungsunterschiede damit, dass hier die Verbesserungen in der Sprungvorhersage zum Tragen kommen.

Die Sprungvorhersage macht in der Zen-5-Generation pro Taktzyklus mehr Vorhersagen und soll auch eine höhere Genauigkeit erreichen. Wie dies erreicht wird, haben wir im Artikel zur Zen-5-Architektur genauer erläutert. Die Verbesserungen in der Sprungvorhersage sind zu einem Großteil für den Leistungssprung der neuen Prozessoren verantwortlich.

Der AMD-spezifische Code für die Sprungvorhersage soll mit Windows 11 24H2 erscheinen. Aktuell wird diese Version in den Insider-Versionen von Windows 11 getestet. Wir haben alle Tests mit Windows 11 23H2 durchgeführt. AMD liefert auch gleich einige Zahlen zu den Leistungsunterschieden:

Leistungsunterschieden zwsichen Windows 23H2 und 24H2
Spiel Ryzen 9 9950X (Windows 11 23H2) Ryzen 9 9950X (Windows 11 24H2)Angaben im Reviewers Guide
Far Cry 6 162 FPS 183 FPS+13 %196 FPS
Cyberpunk 2077 188 FPS 200 FPS+7 %210 FPS
Hitman 3 347 FPS 358 FPS+3 %340 FPS
Watch Dogs: Legion 165 FPS 165 FPS-169 FPS
Cinebench 2024 Single Thread 140 Punkte 140 Punkte-140 Punkte
Procyon Office 9.829 Punkte 10.288 Punkte+6 %10.140 Punkte
Einstellungen
"Admin"-Mode
VBS

Wann Windows 24H2 erscheinen wird, ist nicht bekannt. Wir werden uns die Leistung der Prozessoren nach dem Update aber erneut anschauen müssen – ähnlich wie wir dies für das Microcode-Update 0x129 für die Intel-Prozessoren getan haben. Was die Administrator-Berechtigung damit aber zu tun hat, wird nicht ganz klar bzw. etwas umständlich beschrieben. Die von AMD gezeigten Ergebnisse mit Administrator-Berechtigung sollen die Ergebnisse unter Windows 24H2 wiederspiegeln.

Zum Abschluss bedankt sich AMD bei der Presse bzw. den Testern für die eingegangenen Rückmeldungen auf die Ergebnisse und Unterschiede. Diese Rückmeldungen sollen auch weiterhin in die Weiterentwicklung der Ryzen-9000-Prozessoren einfließen.

1: Update:

Wir haben die Tabelle oben noch einmal um die Werte aus dem Reviewers Guide ergänzt, der uns für die Tests der Ryzen-9000-Prozessoren an die Hand gegeben wurde und der uns als Leitfaden gilt, wenn wir die entsprechenden Einstellungen für die Power-Limits im BIOS machen wollen oder erkennen können soll, ob etwas mit dem System nicht stimmt, weil die Leistung nicht den Erwartungen entspricht.

AMD nennt hier teilweise noch einmal komplett andere Werte für die Benchmarks, als man dies im Vergleich 23H2 und 24H2 tut. Manchmal liegen die Werte hier sogar über denen mit Windows 11 24H2. Die Ausführung mit Administrator-Berechtigung oder zu erwartende Verbesserungen der Leistung wurden durch AMD nie erwähnt und sind auch nicht im Reviewers Guide zu finden.

2. Update:

Hardware Unboxed hat den Ryzen 7 9700X mit Zen-5-Architektur, aber auch den Zen-4-Vorgänger Ryzen 7 7700X mit der Insider Preview von 24H2 in 40 Spielen getestet. Das durchschnittliche Ergebnis ist ein Leistungsplus von 10 % wenn man von 23H2 auf 24H2 wechselt. Es gibt wie immer Spiele, die deutlich stärker profitieren und hier reden wir von 33 % im Maximum für den Ryzen 7 7700X und 35 % für den Ryzen 7 9700X.

Verwenden sowohl der Ryzen 7 7700X wie auch der Ryzen 7 9700X Windows 11 24H2, beträgt der Abstand zwischen diesen beide bei gerade einmal 2 %. Vergleicht man also den Ryzen 7 7700X mit Windows 11 23H2 gegen einen Ryzen 7 9700X mit Windows 11 24H2, wird der Abstand natürlich deutlich größer.

Und Intel?

Hardware Unboxed hat auch den Core i5-14600K in Windows 11 24H2 getestet. In nur einem Spiel konnte man hier ein Leistungsplus feststellen. Die Ryzen-spezifischen Verbesserungen für 24H2 scheinen sich eben auch auf die Prozessoren von AMD zu beschränken.

Für Käufer eines Ryzen-7000- oder Ryzen-9000-Prozessors sind dies gute Nachrichten. Mit dem Windows-11-Update auf 24H2 bekommen sie in Spielen eine höhere Leitung und das kostenlos durch ein Update des Betriebssystems. Die Ergebnisse werfen allerdings auch die Frage auf, warum AMD in dieser Hinsicht nicht offener kommuniziert hat. Im Hinblick auf die neuen Ryzen-9000-Prozessoren mit Zen-5-Architektur bleibt das Leistungsplus gegenüber dem Vorgänger relativ gering, da auch diese von den Optimierungen in Windows 11 24H2 profitieren.

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