Werbung
NVIDIA hat RTX Voice in einer Beta-Version veröffentlicht. RTX Voice soll die Nebengeräusche, die durch das Mikrofon mit aufgenommen werden, unterdrücken. Hier es geht nicht ausschließlich darum, mittels Active Noise Cancelation (ANC) die eigenen eventuell laute Umgebung gegen einen selbst abzuschirmen, sondern weitere Teilnehmer vor den eigenen Nebengeräuschen zu schützen. Vor allem in Zeiten vieler Video- und Audiokonferenzen aufgrund des hohen Home-Office-Anteils sind klare Audiosignale sicherlich ein wichtiger Punkt. RTX Voice ist aber auch in der Lage, das ankommende Signal zu bereinigen.
Aktuell handelt es sich bei RTX Voice im eine Beta, die nun getestet wird. Der Download der Software ist direkt bei NVIDIA möglich. Die Voraussetzung an der Hardware ist eine GeForce- oder Quadro-Grafikkarte mit Turing-GPU. Dies resultiert aus der Nutzung der Tensor-Kerne und eines Deep-Learning-Netzwerks für die Geräuschunterdrückung auf Aufnahmeseite. RTX Voice funktioniert aber auch auf der ankommenden Seite und filtern die Nebengeräusche raus – auch dazu werden die Tensor-Kerne verwendet. Als Treiber muss mindestens ein GeForce 410.18 installiert sein. Der GeForce 445.87 wurde erst kürzlich für Minecraft RTX veröffentlicht und funktioniert natürlich mit der Beta von RTX Voice.
Nach der Installation der Software sind die grundsätzlichen Voraussetzungen geschaffen. Natürlich fehlt noch die Audio-Software, die verwendet wird. RTX Voice arbeitet mit folgenden Programmen zusammen:
- OBS Studio
- XSplit Broadcaster
- XSplit Gamecaster
- Twitch Studio
- Discord
- Google Chrome
- WebEx
- Skype
- Zoom
- Slack
Neben den üblichen Audio- und Videokonferenzlösungen ist darunter auch Streaming-Software zu finden. Dieser Anwendungsbereich wird von RTX Voice ebenfalls abgedeckt. RTX Voice gibt seine verbesserten Audiosignale an die oben genannte Software weiter.
Die Installation von RTX Voice gestaltet sich recht einfach. Nach der Installation müssen nur noch die Ein- und Ausgabequelle angegeben und die dazugehörige Audio- und Videokonferenzsoftware gestartet werden. In dieser wiederum muss ebenfalls eine Audioschnittstelle namens "RTX Voice" ausgewählt werden. NVIDIA hat eine ausführliche Anleitung veröffentlicht, welche die Einrichtung Schritt für Schritt erklärt.
Da es sich um eine Beta handelt, will NVIDIA die Erfahrungen der Nutzer mit der Software sammeln. Dazu verweist man auf das eigene Forum. Außerdem will NVIDIA das neuronale Netzwerk weiter trainieren und benötigt daher Audio-Samples. Diese können natürlich eingereicht werden.
Update: RTX Voice funktioniert auch ohne RTX-Hardware
Offenbar funktioniert RTX Voice auch ohne die entsprechende RTX-Hardware. Im Forum von Guru3D wird beschrieben, welche Anpassungen einer Konfigurationsdatei vorgenommen werden müssen, damit auch andere Karten die Beta ausführen. Der Installer entpackt alle Dateien nach C:\temp\NVRTXVoice. Hier muss dann die C:\temp\NVRTXVoice\NvAFX\RTXVoice.nvi mit einem Texteditor geöffnet werden.
Das Codesegment contrains muss entfernt werden und stellt sich wie folgt dar:
<constraints>
<property name="Feature.RTXVoice" level="silent" text="${{InstallBlockedMessage}}"/>
</constraints>
Danach kann der Installer (C:\temp\NVRTXVoice\setup.exe) manuell noch einmal ausgeführt werden.
Alle Karten der GeForce-GTX-10- und 16-Serie scheinen problemlos zu funktionieren. Mit älteren Karten gibt es unterschiedliche Resultate – Mal funktioniert es und Mal offenbar nicht. In jedem Fall scheint sich zu zeigen, dass NVIDIA hier eine künstliche Limitierung auf die GeForce-RTX-Karten vorgenommen hat. Ob die nächste Beta und auch die finale Version von RTX Voice sich entsprechend wird anpassen lassen oder ob NVIDIA die Software auch für ältere Karten öffnet, wird sich nun zeigen müssen.